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DS033 - Die Blutfalken

DS033 - Die Blutfalken

Titel: DS033 - Die Blutfalken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Frau.
    »Trotzdem bin ich ein netter Mensch«, verkündete Jones. »Man muß mich nur näher kennenlernen.«
    »Davor bewahre mich der Himmel! Falls Sie mich jetzt entschuldigen ...«
    Die Frau wollte aufstehen, Jones hielt sie an ihrem Knöchel fest. Sie setzte sich unfreiwillig wieder hin.
    »Immerhin«, sagte er, »haben Sie mir mit diesem Ding auf den Kopf geschlagen, das berechtigt mich zu einigen Fragen. Wer sind Sie?«
    »Ich heiße Fiesta.«
    »Und was, Fiesta, haben Sie hier bei Nacht verloren?«
    »Ich jage«, sagte sie, »Mondhunde.«
     
    Hobo Jones dachte eine Weile über die Auskunft nach.
    »Das verstehe ich nicht«, bekannte er schließlich. »Würden Sie mir bitte erläutern, was Mondhunde sind?«
    »Mit Vergnügen«, sagte die Frau. »Erstens kommen Mondbunde nur aus den Löchern, wenn kein Mond scheint. Man könnte annehmen, daß sie da sind, wenn der Mond am Himmel steht, aber das Gegenteil ist der Fall. Und dann haben Mondhunde lange, buschige Schwänze, und von den Schwänzen sprühen Funken wie – wie ein Feuerzeug, das nicht brennt. Außerdem gehen Mondhunde immer rückwärts, nie vorwärts, und der Grund dafür ist ...«
    »Ich verstehe.« Jones schnitt ihr das Wort ab. »Die Jagd auf Mondhunde ist so was wie Schattenboxen. Wissen Sie, was in dieser Gegend los ist?«
    »Nein.«
    »Halten Sie einen entsetzlichen Anblick aus?«
    Fiesta hatte nicht gleich eine Antwort bereit.
    »Naja, ich hab nicht geschrien, als ich Sie vorhin gesehen hab ...«, meinte sie ernsthaft. »Ich möchte für meine Nervenstärke nicht garantieren, aber wir können’s ja mal versuchen.«
    »Gut«, sagte Jones. »Kommen Sie mit.«
    Sie gingen zum Strohschober, und Jones, der immer noch den schrecklichen Vogel im Gedächtnis bewahrte, nahm vorsichtshalber den Teufelsspazierstock mit. Jones und Fiesta blieben an Kakteen hängen, Yucca raschelte wie Klapperschlangen, und kleine Tiere huschten mit gespenstischen Geräuschen vor ihnen weg. Jones empfand eine tiefe Abneigung gegen das nächtliche Arizona.
    »Aber das ist doch nur ein Strohschober ...«, sagte Fiesta.
    Ihre Stimme klang enttäuscht, und Jones hatte den Eindruck, daß die Frau wirklich nicht wußte, was sich hinter dem Schober verbarg.
    »Da drin ist ein Toter«, erläuterte er. »Wollen Sie ihn wirklich sehen? Trauen Sie es sich zu?«
    Fiesta atmete tief ein. Einen Augenblick blieb sie stumm.
    »Ich – ich werde mich zusammennehmen«, sagte sie schließlich.
    Jones öffnete die Tür. Der tote braune Mann hockte noch auf dem Stuhl und hatte nur einen Lendenschurz an, und der gräßliche Vogel saß in einer Ecke auf einem anderen Stuhl auf der Lehne. Der penetrante Geruch des Vogels war noch stärker geworden.
    Fiesta spähte zu dem Riesenfalken.
    »Oh!« sagte sie. »Wie entsetzlich ...«
    »Beachtlich.« Jones nickte. »Wissen Sie, was für ein Vogel das ist?«
    »Nein, ich hab so was noch nie gesehen.«
    »Ich hab auch noch keinen Mondhund gesehen.«
    Fiesta schüttelte sich.
    »Mondhunde gibt es nicht«, bekannte sie leise.
    »Warum treiben Sie sich dann hier in der Finsternis herum?«
    »Oh, bitte ...« Fiestas Stimme wirkte plötzlich sehr leidend. »Ich – ich kann darauf nichts antworten.«
    Hobo Jones erinnerte sich unvermittelt daran, daß er weder den Vogel noch den Geruch bemerkt hatte, als der braune Mann ihn in den Schober schleifte. Der Vogel mußte also nachträglich eingetroffen sein.
    »Wissen Sie was?« sagte er munter zu Fiesta.
    »Was weiß ich?« fragte sie.
    »Ich werde den Knüppel nehmen und den Vogel erschlagen. Ich mag dieses Tier nicht.«
    Fiesta zitterte noch heftiger.
    »Ich bin dafür«, sagte sie. »Tun Sie’s!«
    Im selben Augenblick verwandelte sich der Riesenfalke in eine weiße Stichflamme und eine Rauchwolke und verschwand.
     
     

3.
     
    Die Stichflamme war so grell, daß sie die beiden Menschen an der Tür blendete, außerdem entstand eine jähe Hitze. Das Mädchen schrie, und Hobo Jones spürte, wie seine Kopfhaare sich aufrichteten. Die Rauchwolke, in die der Vogel sich verwandelt hatte, hob sich in die Luft, kreiste unter der Decke durch den ganzen Raum und stob durch die Tür. Jones und das Mädchen zogen den Kopf ein.
    »Oh Gott«, sagte Jones.
    Er blickte sich um und stellte fest, daß Fiesta nicht mehr bei ihm war. Sie hatte sich hastig abgesetzt. Er rannte ihr nach, holte sie ein und hielt sie am Arm fest.
    »Was ist?« fragte er. »Wollen Sie mit mir Fangen spielen?«
    »Ich hab Angst«, sagte

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