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DS041 - Der schreckliche Mullah

DS041 - Der schreckliche Mullah

Titel: DS041 - Der schreckliche Mullah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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»Warum lassen Sie sich nicht überraschen?«
    Gibson, der Offizier und der Posten entfernten sich, und ihre Schritte verklangen. Monk starrte die Gitterstäbe an und ballte die Fäuste.
    »Mit diesem Gibson kenne sich einer aus ...«, sagte er schließlich. »Seit er bei uns ist, hat er den maulfaulen Idioten gespielt, und jetzt redet er plötzlich Russisch wie Englisch!«
    »Sie haben recht«, meinte Joan lahm. »Er ist ein sehr geheimnisvoller Mann.«
    »Er ist ein Agent des Mullah«, grollte der Khan. Er runzelte so sehr die Stirn, daß sich die tätowierte Schlange krümmte. »Davon bin ich überzeugt!«
    Doc war mittlerweile aufgestanden. Er lauschte nach draußen.
    »Der Posten ist mit Gibson und dem Offizier auf den Hof gegangen«, sagte er leise. »Offenbar wird Gibson zu einem anderen Gebäude eskortiert. Wir wissen nicht, was er vorhat, wir sollten auch nicht warten, bis wir es erfahren. Solange wir nicht bewacht werden, haben wir eine Chance.«
    Er drehte sich um und spähte zum Fenster. Die Mauer war anderthalb Meter dick, und das Fenster befand sich an der Außenseite der Mauer, so daß eine Art Röhre entstand. Die Gitterstangen hatten den Umfang eines kräftigen Daumens und waren oben und unten zwischen den Quadern verankert. Doc kletterte zum Fenster vor und rüttelte an den Stäben. Sie rührten sich nicht.
    Er ließ sich wieder zu Boden gleiten. Er zog seine Jacke und das Hemd aus und fetzte den Hemdkragen herunter. Er riß den Stoff auseinander, und eine gelbliche Einlage wurde sichtbar. Doc zog das Hemd wieder an. Er drehte drei Knöpfe von der Jacke ab, zerrieb die Knöpfe mühelos zwischen den Fingern zu Pulver und streute es auf die Krageneinlage. Er rollte die Einlage zusammen wie eine unförmige Zigarette, teilte sie in vier Stücke und befestigte die Stücke oben und unten an den beiden mittleren Eisenstäben.
    »Ich bin fassungslos«, bekannte Joan. »Was bedeuten diese Vorbereitungen?«
    »Ich weiß Bescheid!« Monk grinste wie ein aufgeweckter Schuljunge, der einem ungeliebten Lehrer einen Streich spielt. »Ich hab noch Streichhölzer, damit kann man die Prozedur beschleunigen.«
    Doc nickte. Monk riß eines der Streichhölzer an und hielt es an die Fragmente der Krageneinlage. Ein lautes Zischen ertönte, das Material fing Feuer, die Zelle wurde in gleißendes Licht getaucht. Abrupt wurde es unangenehm warm.
    Monk und Doc traten zurück und warteten. Die Helligkeit wurde unerträglich, die Männer und das Mädchen wandten sich ab.
    »Was ist das?« fragte Joan.
    »Haben Sie je das Wort Thermit gehört?« wollte Monk wissen.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Das ist ein Gemisch aus Aluminiumpulver und Eisenoxyd und wird im allgemeinen zum Schweißen verwendet, man kann aber auch Brandbomben daraus fabrizieren. Die Krageneinlage war mit Aluminiumpulver imprägniert, die Knöpfe waren Eisenoxyd.« Monk feixte. »Noch irgendwelche Unklarheiten?«
    Joan war anzusehen, daß sie immer noch nicht recht begriffen hatte, was hier vorging, aber sie mochte sich nicht blamieren. Der Khan hockte apathisch neben ihr, als ginge ihn alles nichts mehr an. Renny und Ham beobachteten das Thermit an den Gitterstäben.
    Die Flammen erloschen, die Eisenstangen waren an den Enden weißglühend und in der Mitte rot. Doc wickelte sich die Jacke um die Hände, kletterte wieder in die Fensternische und wuchtete die Stangen los. Er warf sie hinter sich in die Zelle, wischte mit der Jacke das Thermit und das geschmolzene Metall vom Sims, breitete die Jacke über die erhitzten Stümpfe und stieg weiter nach vorn zur Fensterscheibe. Er zerschlug die Scheibe, raffte Schnee vom Fensterbrett zusammen und kühlte damit die Stümpfe ab, damit auch seine Begleiter aus dem Fenster steigen konnten.
     
    Das Gefängnis war innen nicht unmodern, aber von außen sah man, daß es vor Jahrhunderten erbaut worden war und früher als Festung gedient hatte. Ringsum war ein tiefer Wassergraben, der indes zugefroren war. Auf dem Eis lag hoher Schnee.
    Die Zelle befand sich knapp fünf Meter über der Erde, trotzdem sank Doc tief im Schnee ein, als er sich fallen ließ. Er blieb liegen und spähte zu der hohen Umfassungsmauer hinüber. Er war auf weitere Posten vorbereitet, aber da waren keine Posten. Der Hof befand sich zwischen dem Wassergraben und einem flachen Neubau dicht an der Mauer. Weiter rechts begann ein offenbar weitläufiger Park.
    Doc wartete, bis seine Begleiter bei ihm waren, dann arbeitete er sich als erster aus dem Graben

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