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DS041 - Der schreckliche Mullah

DS041 - Der schreckliche Mullah

Titel: DS041 - Der schreckliche Mullah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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aber trotzdem ...«
    »Verdammt!« brüllte Monk. »Die Dinger hat uns jemand in den Tank geschmuggelt, wir werden doch nicht so blöde sein ...«
    »Dafür bin ich nicht zuständig.« Der Offizier schnitt ihm das Wort ab, wie er es dem Offizier abgeschnitten hatte. »Einstweilen muß ich Sie bitten, mich zu begleiten.«
     
    Der Raum war groß und kahl und erinnerte an die Gemeinschaftszellen in amerikanischen Zuchthäusern. Die Tür bestand aus stabilen Gitterstäben, in dem langen Korridor davor marschierte ein bewaffneter Posten auf und ab. Die Männer und das Mädchen froren, denn der Raum war nicht geheizt. Man hatte sie einzeln bis auf die Haut durchsucht, ihnen Gürtel, Krawatten, Schnürsenkel, Wertsachen und Geld abgenommen und ihnen die Kleidung zurückgegeben. Jetzt saßen sie nebeneinander auf langen Holzbänken und warteten; nur Gibson hatte sich abgesondert und lehnte an der Tür.
    »Ich hätte mich doch zu erkennen geben sollen«, meinte der Khan mißvergnügt, »dann wäre es gar nicht erst zu der Durchsuchung gekommen. Wenn ich mich jetzt melde, ist der Eklat unvermeidlich. Dann bin ich ein Regierungschef, der spioniert!«
    »Noch ist nichts entschieden!« widersprach Doc. »Man wird uns nicht lange festhalten. Der Offizier hatte keine Entscheidungsgewalt, man wird uns einem Vorgesetzten vorführen, und mit ein wenig Diplomatie werden wir diesen Zwischenfall aus der Welt räumen. Kein vernünftiger Mensch wird einen Regierungschef für einen Spitzel halten. Auch der Vorgesetzte wird sich bemühen, diesen Zwischenfall totzuschweigen.«
    »Wahrscheinlich«, meinte Monk. »Aber mich würde doch interessieren, wie dieses Glas in unseren Tank gekommen ist. Irgendwo unterwegs, wo wir getankt haben, muß einer der Flughafenmechaniker uns das Ding in den Tank gesteckt haben. Der Mullah oder eine seiner Kreaturen hat den Kerl bestochen, und wir sitzen in der Tinte!«
    »Wir alle wissen, wie es gewesen sein muß«, erklärte Ham unfreundlich. »Viel wichtiger ist, was wir jetzt unternehmen können!«
    »Monks Einfall ist gar nicht so dumm.« Doc schaltete sich noch einmal ein. »Ich glaube nicht, daß der Mullah einen Russen bestochen hat. In solchen Sachen sind Sowjets kleinlich, und der Versuch hätte für den Mullah und für die gesamte Besatzung übel ausgehen können. Ich tippe auf Helsinki. Das bedeutet aber zugleich, daß die Aufnahmen keinesfalls von einer russischen Befestigungsanlage stammen, sonst hätte der Mullah sie schon auf dem Hinweg anfertigen müssen, was mit Gefahr verbunden war, außerdem konnte er da noch nicht wissen, daß er uns nach Tanan locken wollte. In einigen Tagen spätestens werden auch die Sowjets gemerkt haben, daß die Fotos im Ausland auf genommen worden sind. Dann kommen wir bestimmt hier ’raus, aber wir verlieren Zeit.«
    »Hoffen wir, daß du dich nicht irrst«, meinte Renny. »Weiß jemand, was die Sowjets mit Spionen machen?«
    »Sie werden erschossen«, antwortete Ham.
    »Wohl nicht.« Doc lächelte. »Im allgemeinen schickt man sie für dreißig oder vierzig Jahre nach Sibirien.«
    »Das hätten sie bei uns nicht nötig«, sagte Monk. »In Sibirien sind wir schon.«
    »Natürlich können wir auch ausbrechen ...«, gab Joan Lyndell zu bedenken. »Wenigstens können wir es versuchen.«
    Doc schüttelte den Kopf. Er beobachtete Gibson, der sich von der Tür nicht fortbewegte. Der Posten spazierte vorbei, musterte Gibson und sagte etwas. Gibson antwortete in fließendem Russisch. Er sprach hastig und leise, so daß Doc ihn nicht verstand.
    Der Posten war offensichtlich unentschlossen, Gibson redete weiter auf ihn ein. Schließlich zuckte der Posten die Achseln und entfernte sich. Monk sprang auf.
    »Was haben Sie zu ihm gesagt?« wollte er wissen.
    »Das geht Sie nichts an«, erwiderte Gibson kalt.
    »Hören Sie mal ...!«
    Monk handelte instinktiv. Er hatte das Gefühl, daß Gibson mittlerweile zu Docs Gruppe gehörte, und empfand sein Benehmen als Verrat. Er drang auf Gibson ein, um ihn nachdrücklich zurechtzuweisen. In diesem Augenblick kam der Posten zurück. In seiner Begleitung war ein Offizier, der älter als der auf dem Flugplatz war.
    Der Posten schloß das Gatter auf, und Gibson trat in den Korridor. Der Posten ließ die Tür wieder ins Schloß fallen und drehte den Schlüssel um. Der Offizier betrachtete Gibson kritisch.
    »He!« rief Monk. »Wohin wollen Sie?!«
    Gibson lächelte spöttisch.
    »Sie sind ein sehr ungeduldiger Mensch«, behauptete er.

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