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DS042 - Die Wikinger von Qui

DS042 - Die Wikinger von Qui

Titel: DS042 - Die Wikinger von Qui Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Kettler büßte zwei seiner Gefährten ein und zog sich mit den übrigen hastig auf den Hügel zurück. Die kleinen Männer rückten nicht nach.
    Doc Savage und seine Begleiter kamen ebenfalls von ihrem Hügel herunter. Vorsichtig gingen sie zum Dorf und achteten darauf, daß sie nicht entdeckt wurden. Die Munitionskisten nahmen sie mit. Eine halbe Meile vor der Siedlung hielt Doc an. Er trug seinen Gefährten auf, sich in einer Schneewehe zu verbergen und sich nicht überrumpeln zu lassen.
    »Ich gehe ins Dorf«, sagte er; und zu Ingra in ihrer Sprache: »Du gehst mit mir.«
    »Was hast du vor?« wollte sie wissen.
    »Wir werden mit den kleinen Männern sprechen. Wir werden ihnen unsere Hilfe anbieten.«
    »Damit werden wir kein Glück haben«, meinte Ingra. »Die kleinen Männer der Qui sind sehr eingebildet. Sie werden empört den Verdacht von sich weisen, daß sie Hilfe nötig haben.«
    Doc verließ Sich auf seine Diplomatie und seine Geschicklichkeit. Er erklärte seinen Gefährten seine Absicht und ging mit Ingra zum Dorf. Immer noch war nur das nördliche Tor offen. Die kleinen Männer, die es bewachten, entdeckten Doc und das Mädchen und schleppten sie in die Siedlung.
    Wieder begegnete Doc einem Trupp Sklaven. Einer von ihnen winkte Doc zu. Doc blieb stehen. Der Mann gab sich als französisch-kanadischer Trapper zu erkennen, und er war weniger niedergeschlagen als Doc vermutet hatte.
    »Ich glaube, ich bin schon zehn Jahre hier«, sagte er. »Allmählich gewöhnt man sich an die Zustände. Sie sind nicht so schlecht, wie Sie vielleicht glauben. Wir haben auch nicht immer die Ketten an den Füßen, sondern nur, wenn wir aus den Häusern kommen. Die Eskimofrauen sind auch nicht übel; wenn man sich eingelebt hat, kann man es aushalten. Jedenfalls lohnt es nicht, einen Fluchtversuch zu machen und dabei umgebracht zu werden – und beides ist nicht nur einmal passiert.«
    »Danke«, sagte Doc. »Aber ich habe nicht vor, mich hier einzuleben.«
    »Das hab ich zuerst auch gedacht.« Der Trapper lachte. »Ohne Beziehungen kommen Sie nicht weg. Kettler hatte Beziehungen, er hatte ein Talent, sich Beziehungen zu schaffen. Wenn er mich gefragt hätte, ob ich mitfahren will, hätte ich nicht abgelehnt, aber er hat mich nicht gefragt.«
    »Er ist wieder da«, sagte Doc.
    »Ich weiß«, sagte der Trapper. »Anscheinend hat er die Absicht, die Siedlung in Grund und Boden zu schießen, und ich werde ihn bestimmt nicht daran hindern. Vielleicht nimmt er uns diesmal alle mit.«
    »Das kann er nicht«, erwiderte Doc. »Er hat keine Flugzeuge mehr.«
    »Da hat er aber Pech gehabt.« Der Trapper schüttelte den Kopf. »Ich frage mich, was er jetzt machen will ...«
    Doc wußte es auch nicht. Die Wächter vom Tor, die bisher geduldig bei ihm und Ingra stehengeblieben waren, zupften ihn nachdrücklich am Ärmel, und Doc und das Mädchen folgten ihnen in das große Steinhaus, das Doc für den Sitz der Stadtverwaltung gehalten hatte.
    Es war tatsächlich der Verwaltungsbau, und die Medizinmänner, die offensichtlich zugleich Häuptlinge waren, erwarteten mit finsteren Gesichtern Doc und Ingra in einem niedrigen, zugigen Saal. Auch hier blakte eine Tranlampe und verbreitete wenig Wärme, wenig Helligkeit und viel Rauch. Die Medizinmänner wurden auch nicht freundlicher, als Doc ihnen seinen Vortrag hielt. Das Mädchen stand stumm dabei und hörte zu.
    Ihr war anzusehen, daß sie zunächst skeptisch war, aber nach und nach wuchs ihre Zuversicht. Sie bewunderte Docs Gerissenheit, der sich demütig gab und die kleinen Männer scheinbar als Herren akzeptierte, was sie übrigens in diesem Augenblick tatsächlich waren. Zugleich jedoch machte er deutlich, daß die kleinen Männer ohne seine Unterstützung nicht einmal das bisherige Getümmel hätten überstehen können; schließlich hatten er und seine Gefährten der Kettler-Bande die Munition entwendet. Er erläuterte, was Munition ist, aber er tat es scheinbar beiläufig, so daß die kleinen Männer den Eindruck haben mußten, diese Kenntnis sei tatsächlich nicht weiter von Belang. Er gab zu verstehen, daß die kleinen Männer nun den Kampf auch ohne ihn austragen konnten, zugleich bat er um die hohe Ehre, sich an dem Kampf beteiligen zu dürfen, da ihre Feinde auch seine Feinde wären.
    Die Rede war schiere Spiegelfechterei, doch sie führte zum Ziel. Die Medizinmänner erteilten Doc die Erlaubnis, seine Gefährten ins Dorf zu bringen, und wenn sie sich anständig benahmen, sollten

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