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DS045 - Die Macht des Shimba

DS045 - Die Macht des Shimba

Titel: DS045 - Die Macht des Shimba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Gefangenen zu foltern.«
    »Nach allem, was wir wissen, wollten sie ihn nicht töten«, sagte Johnny unbehaglich. »Also werden sie ihn wohl auch nicht foltern.«
    »Man weiß es nicht«, wandte Cardoti ein. »Schließlich gibt es da nicht nur Massai und Waperri, sondern auch Waruscha, Wataita, Watatura und Swahili, außerdem sind vor kurzem noch die sogenannten Juju-Stämme der Okoyong und der Enyong ins Land gekommen.«
    »Viel Vergnügen«, sagte Johnny sarkastisch. »Und um diese Horden regieren zu lernen, hat Udu seinen Sohn nach Oxford geschickt!«
     
    Doc Savage steuerte den Wagen dorthin, wo sich nach seiner Ansicht die Hausnummer 4404 befinden mußte, und hielt abermals an.
    »Jetzt wissen wir’s genau«, sagte er sachlich. »Diese Gegend ist unbewohnt, der Mensch, der uns den Holzblock geschickt hat, wollte sich einen Scherz erlauben.«
    »Vielleicht war es kein Scherz«, meinte Johnny. »Vielleicht hatte jemand triftige Gründe, die uns bisher verborgen geblieben sind.«
    Doc antwortete nicht. Er stieg aus und blickte sich argwöhnisch um. Cardoti und Johnny folgten ihm. Crooked Neck Road 4404 war ein kleiner Friedhof, der anscheinend längst auf gegeben worden war. Hinter einer zerfallenen Mauer waren etliche bemooste Grabsteine zu sehen. Sie lagen kreuz und quer durcheinander.
    Doc ging langsam zu der Mauer und leuchtete mit seiner Taschenlampe hinüber, dann pfiff er plötzlich leise durch die Zähne. Ein eleganter Sprung trug ihn über die Mauer, Johnny und Cardoti kletterten hinter ihm her. Doc lief bis zur Mitte des Friedhofs und richtete den Lichtkegel auf den Boden. Aus dem hohen Gras ragten zwei Köpfe mit bizarr deformierten Ohren.
    »Unsere farbigen Freunde von vorhin sind also nicht nur Bluttrinker«, meinte Johnny verwirrt, »sondern auch Kopfjäger! Und ich hab gedacht, wenigstens diese Sitte ist ausgestorben.«
    »Sie ist ausgestorben«, belehrte ihn Cardoti. »Wir haben nicht nur die Köpfe vor uns, sondern auch die Körper, die zu den Köpfen gehören. Die Massai pflegen ihre Toten in einer sitzenden Position zu begraben, wobei die Köpfe unbedeckt bleiben. Sobald von den Schädeln nur noch die Knochen übrig sind, werden sie abgeschnitten und in den Häusern der Familienangehörigen aufbewahrt.«
    »Nicht nur die Massai haben diese Angewohnheit«, erläuterte Doc. »Sie ist bei zahlreichen Stämmen an der afrikanischen Ostküste verbreitet.«
    »Gespenstisch«, sagte Johnny.
    Neben den beiden Köpfen lagen Strohhüte mit ausgefransten Krempen; die Gesichter waren dick mit Öl beschmiert. Die Augen der Toten waren weit aufgerissen, ihre Münder klafften.
    »Andere Länder, andere Sitten«, bemerkte Cardoti.
    Doc ließ den Lichtkegel der Taschenlampe über den Boden wandern. Das Gras war mit Fußspuren buchstäblich übersät. Doc folgte den Spuren in eine Ecke des kleinen Friedhofs. Im selben Augenblick schrie eine Stimme gellend um Hilfe.
    »Um Gottes willen!« rief Cardoti. »Wir sind ja gar nicht allein.«
    »Offenbar!« Johnny war alarmiert. »Der Schreihals eben war unser alter Kumpan Monk!«
     
     

6.
     
    Monk und Ham befanden sich in der Ecke, zu der Doc Savage lief. Sie waren gleich den beiden Toten bis zum Hals in der Erde versenkt worden, und ihre Hände waren auf den Rücken gefesselt, damit sie sich nicht befreien konnten. Obwohl ihre Lage alles andere als erfreulich war, hatten sie die Zeit damit hingebracht, wieder einmal mit Genuß zu streiten. Ham hatte den Zank vom Zaum gebrochen,
    »Diese Wilden haben dich für ihresgleichen oder für einen nahen Verwandten gehalten«, behauptete er. »Sie wollten ihren lieben Verschiedenen eine letzte Ehre erweisen, deswegen haben sie dich mit ihnen verbuddelt, und ich hatte das Pech, mich in deiner Gesellschaft aufzuhalten. Ich werde versuchen, sie künftig zu meiden.«
    »Bestimmt nicht.« Monk schüttelte den Kopf so heftig, wie das Erdreich es erlaubte. »Die Schwarzen haben etwas gegen Rechtsanwälte, und dein Ruf scheint zu ihnen bis nach Afrika gedrungen zu sein. Sie hatten’s auf dich abgesehen, und mich haben sie mitgenommen, weil sie es für ausgeschlossen gehalten haben, daß ein zivilisierter Mensch mit einem Rechtsanwalt verkehrt. Sie waren davon überzeugt, daß ich auch ein Rechtsverdreher bin.« In einiger Entfernung waren Schüsse gefallen – der Farmer hatte die Farbigen von seiner Weide verjagt –, und Ham und Monk hatten ihr Gezänk abgebrochen. Sie hatten gelauscht, ob die Männer, denen sie diese

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