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DS046 - Tod aus dem Vulkan

DS046 - Tod aus dem Vulkan

Titel: DS046 - Tod aus dem Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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geht, wenn Savage in irgendwas verwickelt ist. Ich habe mir gedacht, ich kann ihm zuvorkommen, aber allein ...«
    »Sie scheinen über Savages Karriere nur oberflächlich informiert zu sein«, rügte Cadwiller Olden. »Geld ist für ihn belanglos, und ein Fall muß kein Format haben, um ihn zu mobilisieren, oder anders ausgedrückt – dieses Format existiert nur für Savage. Ich weiß, daß er einmal zwei Wochen geopfert hat, um einen Bettler in Chicago von einem Augenleiden zu kurieren, aber er hat eine Viertelmillion Honorar abgelehnt, als ein alter Bankier zu ihm kam und sich durch eine Gesichtsoperation verjüngen lassen wollte. Der Bankier wollte eine achtzehnjährige Schönheitskönigin heiraten. Savage ist absolut unberechenbar.«
    »Na ja«, meinte Snowball bekümmert, »dann hab ich mich vielleicht geirrt. Ich hab gedacht, bei dieser Sache könnte für mich was rausspringen.«
    »Wahrscheinlich haben Sie sich nicht geirrt«, sagte Cadwiller Olden. »In diesem Fall hatten Sie sogar eine vorzügliche Witterung.«
    Snowball staunte und sagte nichts. Olden lächelte.
    »Ich will Ihnen verraten, warum wir hier sind«, sagte er. »Ich habe meine gesamte Organisation eingesetzt. Wir sind hinter derselben Sache her wie Savage.« Snowball vergaß beinahe, den Bauch einzuziehen und die Brust zu wölben; so verblüfft war er.
    »Möglicherweise interessiert Savage sich nicht für Geld«, sagte Olden leise. »Trotzdem ist hier mehr Geld zu verdienen, als Sie oder ich oder die Rockefellers je auf einem Haufen gesehen haben.«
     
     

7.
     
    Snowball Eagan fühlte sich wie ein Mensch, der zum erstenmal im Leben in einer Lotterie gewinnt und feststellen muß, daß ein Taschendieb ihm das Los gestohlen hat. Er protestierte nicht, er beschwerte sich nicht. Er verbeugte sich linkisch und ließ nun endlich die Luft aus sich heraus.
    »Ich habe nicht gewußt, daß Sie in dieser Sache schon drinstecken«, sagte er. »Ich hab immer gewußt, daß Sie einer der gerissensten Menschen der Welt sind, und jetzt hab ich auch den Beweis. Sie haben Savage im Visier, und ich hätte sowieso keine Chance gehabt, soviel ist mir klar. Damit bin ich draußen. Ich werde nicht versuchen, mich trotzdem noch einzumischen. Ich werde auch keine Fragen stellen. Wenn Sie wollen, werde ich die Insel sofort verlassen.«
    Einige von Snowball Eagans alten Komplicen wären vor Entsetzen in die Knie gegangen, wenn sie ihn hätten hören können. Er war einer der härtesten und brutalsten Gauner, die sich je an der amerikanischen Westküste und auf den Inseln im Pazifik herumgetrieben hatten, und keiner seiner Komplicen hätte ihm zugetraut, daß er zurücksteckte, nur weil ein anderer Gauner ihm in die Quere kam. Aber Snowball hatte zuviel über Cadwiller Olden gehört, um nicht seine Zuversicht und seine Selbstsicherheit einzubüßen.
    Olden schwieg. Snowball hätte sich gern verabschiedet, aber er wagte nicht, einfach durch die Tür zu gehen.
    »Darf ich mich zurückziehen?« fragte er schüchtern.
    Olden schüttelte den Kopf und sog wieder an seiner Zigarre.
    »Hätten Sie Lust, für mich zu arbeiten?« wollte er wissen.
    Snowball war entzückt.
    »Meinen Sie das im Ernst?!« Er rieb sich die Hände. »Mann, das wäre doch was! Ich hab ein Dutzendmal versucht, Kontakt mit Ihrer Organisation aufzunehmen, aber ich bin nie weit gekommen.«
    »Sie haben es genau elfmal versucht«, sagte der kleine Mann.
    »Sie haben davon gewußt?«
    »Ich habe seit Ihrem ersten Versuch Ihre Laufbahn mit Interesse verfolgt. Ihr Überfall auf die Imperial Bank in Melbourne war eine vorzügliche Arbeit, und Ihr Einbruch bei dem Juwelier in Manila war nicht schlechter.«
    Snowball schnappte nach Luft.
    »Aber das hab ich allein gemacht!« sagte er. »Ich hab nicht geahnt, daß überhaupt jemand mich damit in Verbindung bringt!«
    »Wissen ist Macht«, sagte Olden schlicht.
    Snowball hatte sich vor dem kleinen Mann gefürchtet, als er zu ihm in die Kabine getreten war, und fürchtete sich nun noch mehr. Zugleich war er stolz und hocherfreut.
    »Es wäre bestimmt fein, für Sie arbeiten zu dürfen«, sagte er.
    Zu jedem anderen Gangster hätte er von Zusammenarbeit gesprochen, aber dem kleinen Mann gegenüber benahm er sich wie ein Angestellter. Er hatte nicht das Gefühl, sich unter sein Niveau zu begeben.
    Der kleine Mann stieg aus seinem Kinderbett und ging zu einem eingebauten Safe. Er hantierte am Schloß. Die schwere Tür schwang auf, und der kleine Mann nahm einige

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