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DS047 - Der Dschungelgott

DS047 - Der Dschungelgott

Titel: DS047 - Der Dschungelgott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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sehen. Auf diese Weise verfolgte O’Neel den Piloten den ganzen Fluß hinunter, obwohl er sich bewußt war, dadurch in den Zugriffsbereich der kolumbianischen Polizei zu geraten. Und das Angebot an seine Indios hatte er inzwischen verdoppelt: »Zwei neue Gewehre dem Mann, der mir den Kerl bringt, lebend oder tot.«
    Später verdreifachte er es und legte noch einen Außenbordmotor drauf. Das war eine geniale Idee. Für einen Außenbordmotor hätte ein Indio jederzeit seine Frau hergegeben.
    So kam es, daß O’Neel und seine Indios nur eine knappe Stunde hinter David Hutton waren, als er mit seinem Einbaum an einem der großen steinernen Kais von Cartagena festmachte.
    David Hutton kletterte hinauf und sah sich um. Daß er dies zufällig gerade in diesem Augenblick tat, sollte für eine große Zahl von Menschen schicksalswendende Bedeutung haben.
    Eine riesige Menschenmenge hatte sich am Hafen von Cartagena versammelt. David Hutton sah dorthin, wohin alle starrten, und erkannte einen luxuriösen Dampfer mit dem Sternenbanner am Heck, der in der Strommitte vor Anker gegangen war.
    »Wahrscheinlich ein Kreuzfahrtdampfer mit Touristen, die sich nur amüsieren wollen.« Hutton schüttelte verwirrt den Kopf. All das kam ihm so unwirklich vor nach dem, was er durchgemacht hatte.
    Ein genauerer Rundblick zeigte ihm etwas, was er bisher übersehen hatte. Außer einer Kompanie Soldaten, Scharen von Polizisten und zwei Musikkapellen waren auch zahlreiche Gentlemen in Gehrock und Zylinder erschienen, offenbar ein Empfangskomitee.
    »Wer kommt da an?« wandte sich Hutton an einen dunkelhäutigen Mann in einem makellos weißen Tropenanzug. »Wem gilt der ganze Rummel.
    Der Braunhäutige starrte ihn verwundert an, einesteils, weil Hutton so ahnungslos war, zum anderen, weil er sich in seinem Lendenschurz in der elegant gekleideten Menge sehr sonderbar ausnahm. »Aber,
señor
, gibt es in Cartagena wirklich noch jemand, der das nicht weiß?
Señor
Doc Savage kommt mit diesem Dampfer. Der Präsident, der Kriegsminister, das ganze Kabinett ist zu seinem Empfang erschienen.«
    »All das, um einen Doktor willkommen zu heißen?« fragte Hutton verwundert.
    Der Braunhäutige starrte ihn verblüfft an. »Was, Sie wissen nicht einmal, wer Doc Savage ist? Jeder kennt ihn doch,
señor
. Sogar die Teufel in der Hölle.«
    »Wenn Sie dort gewesen wären, wo ich die letzten zehn Jahre verbracht habe«, sagte Hutton, »würden Sie auch nicht wissen, was inzwischen in der Welt vorgegangen ist.«
    Der Braunhäutige warf sich in die Brust. Offenbar war er stolz, es erzählen zu dürfen. »Doc Savage ist der großartigste Mann, den es je gegeben hat,
señor
. Allein schon mit seinen Körperkräften vermag es niemand in der Welt aufzunehmen. Und dazu ist er noch ein wissenschaftliches Allround-Genie. Er hat fünf Freunde und Helfer, die alle selber Kapazitäten auf ihren Fachgebieten sind, aber dieser Doc Savage,
señor
, weiß mehr als sie alle zusammen.«
    »Was ist er dann überhaupt von Beruf?« fragte Hutton, plötzlich interessiert.
    »Er geht keinem normalen Beruf nach,
señor
, dafür sind er und seine Helfer viel zu reich. Er hat nur eine Berufung, und die ist, dem Recht zum Sieg zu verhelfen, den Bedrängten überall in der Welt zu Hilfe zu kommen. Da, sehen Sie, in dem Hafenboot kommt er mit seinen Helfern an Land.«
    »Ja«, sagte Hutton nachdenklich. »Danke, vielen Dank.«
    Er begann, sich zu der Stelle durchzudrängen, wo das Hafenboot wahrscheinlich anlegen würde, wobei er ausgiebig von seinen Ellenbogen Gebrauch machen mußte, um sich Platz zu schaffen.
    Er sah Amber O’Neel nicht, aber O’Neel sah ihn.
    Es war kein reiner Zufall, daß O’Neel so prompt auf ihn stieß. Ihm war der Gedanke gekommen, daß der Pilot vielleicht die Gelegenheit nützen könnte, den Kreuzfahrtdampfer zur Weiterfahrt zu benutzen.
    »Verdammt, heute scheine ich tatsächlich meinen glücklichen Tag zu haben«, murmelte O’Neel und grinste breit, als er Hutton in dem Menschengewühl entdeckte.
    Auch er mußte sich mit den Ellenbogen einen Weg durch das Gedränge bohren. Mit seiner rundlichen, untersetzten Figur und in seinem durchgeschwitzten Anzug konnte man ihn für einen kleinen, nicht sehr begüterten Pflanzer handeln. Niemand hätte ihm wohl zugetraut, daß er in seinen ausgebeulten Taschen, in denen er die Hände stecken hatte, zwei entsicherte Pistolen trug.
    Als O’Neel in dem Gedränge an zwei Männern seiner Bande vorbeikam, raunte er ihnen zu:

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