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DS048 - Die Armee der Leblosen

DS048 - Die Armee der Leblosen

Titel: DS048 - Die Armee der Leblosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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an die Fenster.
    Einer von ihnen stieß einen krächzenden Laut aus und mußte von der Szene, die sich unten darbot, die Augen abwenden. Unter dem vorderen Rad eines Hochbahnzuges sah er den ausgestreckten Arm eines Mannes hervorragen. Und die Finger an dieser Hand krümmten und öffneten sich immer noch krampfhaft. Sie schienen nach einem Halt zu suchen, an dem sich das Opfer unter dem Hochbahnzug unter dem zermalmenden Eisen und Stahl herausziehen konnte. Natürlich viel zu spät. Der Mann, der da unter den Hochbahnzug gekommen war, mußte längst zu einer formlosen blutigen Masse zerquetscht worden sein.
     
     

3.
     
    Dr. Buelow T. Madren spitzte vor Verwunderung den kleinen runden Mund. Als er den Kopf schüttelte, spiegelte sich das elektrische Licht darauf wie auf einem polierten Billardball. Der haarlose Schädel und die Pausbacken ließen Dr. Madren wie einen Engel aussehen.
    Aber seine Augen saßen tief und schienen zu glühen. In ihnen leuchtete eine Intelligenz, die die sonstigen Konturen seines Gesichts Lügen strafte. Seit einer halben Stunde hatte er scheinbar belang- und bedeutungslose Fragen gestellt.
    Smiling Tony Talliano machte keinen Versuch, den Fragen, die er verstand, auszuweichen. Der motivlose Killer von der Hochbahnstation war in die Beobachtungsstation der psychiatrischen Abteilung des Bellevue Hospitals gebracht worden.
    Dr. Buelow T. Madren war keiner der regulären Ärzte des großen New Yorker Krankenhauses, aber daß man ihn, den eminenten Psychiater, hinzugezogen hatte, war nur zu verständlich. Es schien nur wenigen Abnormitäten des menschlichen Geistes zu geben, mit denen Dr. Madren nicht vertraut war. Doch diesmal schien sogar er um eine Diagnose verlegen zu sein.
    Smiling Tony Talliano hatte alle Fragen durchaus vernünftig beantwortet. Ja, er verstünde, daß sein Freund Sam Gallivanti tot wäre. Ja, er wüßte, daß Sam unter den Hochbahnzug gekommen sei, als er ihm die Schuhputzbox an den Kopf geschlagen hatte.
    Na, und? Das schien die Einstellung des dunkelgesichtigen Mannes mit dem Totenkopfgrinsen zu sein.
    Seit ein paar Minuten war auch Doc Savage bei der Untersuchung anwesend, ebenso wie drei Ärzte der psychiatrischen Abteilung. Einer von diesen wandte sich jetzt an Dr. Madren.
    »Nun, was halten Sie von der Sache, Kollege? Ich habe hier schon allerhand verrückte Fälle kommen und gehen sehen, aber bei diesem habe ich eine Theorie, die ich kaum zu äußern wage.«
    Dr. Madren zwinkerte den Bellevue-Arzt mit seinen tiefblauen Augen an und lächelte.
    »Ich bin kein Gedankenleser, Kollege, aber ich möchte behaupten, Ihre Theorie stimmt voll mit der meinen überein.«
    Auch Doc Savage hatte sich eine Theorie gebildet, nur äußerte der Bronzemann solche ärztlichen Meinungen niemals, solange er keine unwiderlegbaren Beweise hatte. Aber er war sehr interessiert zu erfahren, zu welcher Diagnose Madren und die Psychiater des Bellevue Hospitals gelangt waren.
    »Wir schreiben unsere Diagnosen jeder auf einen Zettel«, schlug einer der Bellevue-Ärzte vor. »Dann kann nicht der Verdacht aufkommen, daß einer die Diagnose des anderen nachstellt.«
    Dr. Madren brachte einen goldenen Kugelschreiber zum Vorschein und schrieb rasch etwas auf einen Notizblock. Der Bellevue-Arzt tat das gleiche. Einer der anderen Ärzte nahm die Zettel und las sie laut vor.
    »Nach meinem Dafürhalten ist dieser Mann nicht verrückt«, hatte Dr. Madren geschrieben. »Aber vielleicht wäre das sogar besser für ihn. Er leidet an einem Verlust jeglicher Gefühlsempfindung. In seinem gegenwärtigen Zustand kann er nicht aus einem Wutanfall getötet haben, weil er keiner Wut fähig ist.«
    In leicht abweichenden Worten war der Bellevue-Arzt genau zu derselben Meinung gekommen.
    Smiling Tony Talliano wurde damit für geistig zurechnungsfähig erklärt, und als solcher, wenn auch ohne jede Gefühlsregung, hatte er seinen besten Freund getötet. Er konnte darüber auch nachträglich nicht das mindeste Bedauern empfinden.
    »Ein einzigartiger Fall in den Annalen der Psychiatrie«, erklärte Dr. Madren.
    Der Bronzemann hingegen wußte, daß Smiling Tony Talliano keineswegs ein einmaliger Fall war. Auch Simon Stevens, Schiffsmagnat, gänzlich unbescholtener Bürger und als freundlicher, leutseliger Mann bekannt, war aus einem ähnlichen Anfall von Gefühlslosigkeit beinahe ebenfalls zum Mörder geworden.
    Der Bronzemann wußte jedoch, was Dr. Madrens Diagnose für Tony Talliano bedeutete: Er würde für den

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