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DS048 - Die Armee der Leblosen

DS048 - Die Armee der Leblosen

Titel: DS048 - Die Armee der Leblosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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»Und ich bin wie üblich gern bereit, auf meine Dividende zu verzichten, um auf den Inseln weitere Arbeitsplätze zu schaffen.«
    Simon Stevens sah auf, aber als er sprach, klang seine Stimme so, als ginge ihn all dies nichts weiter an.
    »Die Domyn Islands?« sagte er. »Oh, da fällt mir gerade ein – die Domyn Islands habe ich gestern verkauft.« Fast dreißig Sekunden lang trat eine Stille ein, in der Doc Savage buchstäblich die Uhren an den Handgelenken der Aufsichtsratsmitglieder ticken hören konnte. Dann ließ jemand endlich japsend den angehaltenen Atem ab, und aus Luftmangel mußten es ihm die anderen schließlich nachtun.
    »Die Inseln verkauft?« sagte der Mann in einem Ton, als ob er seinen Ohren nicht traute.
    »Aber fast fünfzig Prozent unseres Kapitals stecken in den Inseln«, wandte ein anderes Aufsichtsratsmitglied ein. »An einen solchen Verkauf ist niemals gedacht worden. Dieser Aufsichtsrat verweigert dafür die Zustimmung.«
    Stevens mußte ihn gehört haben, aber seiner unbeteiligten Miene nach schien ihn der Protest der anderen Direktoren nicht im mindesten zu kümmern.
    Nüchtern-sachlich bemerkte Doc Savage dazu: »Wenn der Präsident und Inhaber der Aktienmehrheit die Inseln verkaufen will, braucht er uns vorher nicht zu fragen. Die Abstimmung darüber im Aufsichtsrat ist reine Formsache. Ich kann mir gut vorstellen, daß sich die Inseln gerade im Augenblick mit hohem Gewinn veräußern lassen. Mehrere Nationen sind an den dortigen Nitratvorkommen interessiert.«
    Es entstand momentan ein Stimmengewirr, bei dem zehn Aufsichtsratsmitglieder durcheinanderredeten. Dann gelang es einem schließlich, die anderen zu übertönen, indem er rief:
    »Aber wenn Sie die Inseln verkauft haben, Chef – heißt das, daß wir uns vorerst überhaupt von allen Geschäften zurückziehen? Die meisten Schiffahrtslinien können wir doch nur noch mit Verlust betreiben. Zwar müssen bei dem Verlauf der Inseln wenigstens fünfzig Millionen herausgesprungen sein – das heißt, wie hoch ist eigentlich der Preis, den Sie für die Inseln erzielt haben?«
    »Ich habe die Inseln für einen Gesamtpreis von einer halben Million abgestoßen«, erklärte Präsident Simon Stevens wie nebenbei. »Ich habe den Kaufvertrag bereits rechtswirksam unterschrieben. Trotzdem wollen wir, um der Form zu genügen, darüber abstimmen. Wer für den Verkauf der Domyn Islands ist, hebe die Hand.«
    Keine einzige Hand hob sich. Zehn Aufsichtsratsmitglieder schrien durcheinander: »Nein! Nein! Nein!«
    »Der Antrag ist somit angenommen«, sagte Simon Stevens, ohne die Stimme zu erheben. »Die Domyn Islands werden verkauft.«
    Ungläubig starrten die anderen ihn an. Ein hochgewachsener Direktor, der unmittelbar neben Simon Stevens saß, sprang auf und schrie: »Sie dreckiger Betrüger, das können Sie mit mir nicht machen! Beinahe mein ganzes Kapital steckt in Aktien der World Waterways!«
    Simon Stevens griff nach einem schweren Kristallaschenbecher und hätte sicher damit zugeschlagen, wenn Doc Savage nicht vom Fenster weggeglitten wäre und ihm den Aschenbecher aus der Hand genommen hätte. Danach ging der Bronzemann ruhig und beherrscht wieder auf seinen Posten am Fenster zurück.
    Nachdem sich endlich auch die anderen Aufsichtsratsmitglieder wieder beruhigt und zögernd Platz genommen hatten, fragte einer spitz: »Dürfen wir dann wenigstens erfahren, wer so glücklich war, die Domyn Islands für die Bagatelle von einer halben Million übereignet zu bekommen?«
    Simon Stevens rieb sich mit einer Hand über das dicke runde Kinn. Seine Stimme klang, als ob er an dem Verkauf der Domyn Islands nicht einmal das Interesse eines Büroboten hatte.
    »Ich habe den Kaufvertrag zwar unterschrieben«, bemerkte er lässig, »aber komisch, ich kann mich im Moment nicht einmal erinnern, an wen ich die Inseln eigentlich verkauft habe.«
    Zum zweitenmal an diesem Spätnachmittag saßen die anderen Aufsichtsratsmitglieder vor Verblüffung mit angehaltenem Atem da.
    Auch Doc Savage hatte die merkwürdige Erklärung Simons Stevens gehört. Er war jedoch damit beschäftigt, auf die Bahnsteige der Hochschulbahnstation zu starren. Dann löste er sich plötzlich vom Fenster und rannte ohne ein Wort aus dem Konferenzzimmer.
    Die Erklärung kam gleich darauf auf andere Weise, durch die offenen Fenster. Gellendes Geschrei klang von den Bahnsteigen der Hochbahnstation herauf. Daraufhin stürzten auch sämtliche anderen Aufsichtsratsmitglieder der World Waterways

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