DS049 - Das Monster auf der Kuppel
geparkt ist. Dort sind sie sicher.«
Pat wollte protestieren, aber Doc nahm sie beiseite und sagte: »Das gibt dir eine Chance, sie auszuhorchen.«
Damit war Pat wieder versöhnt.
Dann sprach er leise mit Ham, und der elegant gekleidete Anwalt konnte sich nur mit Mühe ein Grinsen verbeißen. In dem kleinen Haus, das Doc meinte, befand sich die Arrestzelle der Ausstellungspolizei, um jemand in besonderen Fällen vorübergehend in Gewahrsam zu nehmen. Doc wußte, daß davor ständig ein Posten stand. Deshalb waren die Mädchen dort sicher.
Als Ham mit den Mädchen gegangen war, trat Doc durch die tresorartige Panzertür in das größere Labor, in dem die Maschinenaggregate standen, die offenbar für etwas dienten, das sich irgendwo oberhalb von ihnen befand.
Der Bronzemann starrte hinauf. Eine Eisenleiter wie im Maschinenraum eines Schiffes führte zu einem Laufgang, und von dort ging es über eine weitere Sprossenleiter zu einer Art Falltür in der Decke. Ebenso führten verschiedene Starkstromkabel hinauf und verschwanden dort. Doc entschied sich, das später genauer zu untersuchen.
Im Augenblick wäre er sowieso nicht dazu gekommen. Ein großer Mann war hinter ihm durch die tresorartige Tür getreten und sagte ganz ruhig: »Drehen Sie sich langsam um – und keine falsche Bewegung.« Doc tat es, und der Mann hielt eine schwere Pistole auf ihn gerichtet. Doc schätzte ihn auf etwa dreißig Jahre, und er hatte braune Augen, braunes Haar und trug einen eleganten dunklen Anzug. Alles in allem erinnerte er mehr an einen Botschaftssekretär, als an einen Gangster, aber die schwere Automatik in seiner Hand schwankte nicht, und sein Gesicht war grimmig entschlossen.
»Mir können Sie nichts vormachen«, sagte der Fremde. »Was soll das, daß Sie das Mädchen ins Gefängnis geschickt haben? Ich habe nämlich alles mitgehört!«
Der Bronzemann holte seufzend Luft, wie jemand, der Zeit gewinnen will. Aber Doc hielt die Luft dann unauffällig weiter an und wich langsam vor der Pistolenmündung zurück.
Der junge Mann kam ihm jedoch nach. »Hören Sie, entweder fangen Sie endlich an zu reden, oder das Ding hier geht los.«
Doc hatte immer noch die rechte Hand in der Tasche. Normalerweise trug er eine kugelsichere Weste, aber weil sie ihn bei der Operation behindert hätte, hatte er sie an diesem Nachmittag abgelegt. Wenn die Pistole losging, konnte nichts die Kugel aufhalten, und der junge Mann sah wütend genug aus, um ernst zu machen.
Doc hatte inzwischen die Luft über eine Minute lang angehalten, und der junge Mann stand jetzt dort, wo Doc vorher gestanden hatte. Plötzlich griff sich der braunäugige Mann an den Kragen, als sei ihm der zu eng geworden, begann zu wanken, und die Automatik landete klappernd auf dem Betonboden.
Doc fing ihn auf, bückte sich nach der Pistole, ließ sie in seine Tasche gleiten, nahm den jungen Mann auf die Arme und eilte mit ihm aus dem Raum. Im Hinausgehen zog er die schwere Stahltür hinter sich zu.
Dann ließ Doc den angehaltenen Atem ab. Er setzte den Mann auf einen Stuhl, und nach ein paar Sekunden schlug der Fremde die braunen Augen auf.
»Ich – äh – sagen Sie, was ...« stammelte der Mann verwirrt. Mühsam stellte er sich auf die Beine und holte dann plötzlich mit der Faust aus.
Doc fing die vorschnellende Faust ohne Mühe ab, und der junge Mann mochte das Gefühl haben, mit dem Handgelenk in eine Schraubzwinge geraten zu sein.
Doc sagte ganz ruhig: »Wollen Sie jetzt vernünftig sein? Was Sie da eben abbekommen haben, war ein harmloses Narkosegas, dessen Wirkung in ein paar Sekunden vorbeigeht.«
Während Doc seine Hand in der Tasche gehalten hatte, hatte er darin eine Ampulle zerdrückt, die ein rasch wirkendes Anästhesiegas enthielt. Da er den Atem angehalten hatte, war er selbst der Wirkung entgangen. An sich verlor das harmlose Gas eine Minute, nachdem es sich in der Luft verteilt hatte, seine Wirkung, aber sicherheitshalber hatte Doc trotzdem hinter sich die Panzertür geschlossen.
Doc erklärte dem jungen Mann kurz, daß er das blonde Mädchen mit Pat nur in das Haus mit den Arrestzellen geschickt hatte, damit die beiden dort für’s erste sicher waren. Dann fragte er: »Sie waren in Sorge um Uppercues Tochter, nicht wahr?«
Der junge Mann wurde sehr verlegen, als er merkte, daß er es mit Doc Savage zu tun hatte. Und er begann zu reden.
Er war Adam Ash, Public-Relations-Mann bei der Ausstellungsleitung, und sein Job war es, Diplomaten zu betreuen,
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