DS049 - Das Monster auf der Kuppel
Augenblicke darauf eilte der Bronzemann mit Adam Ash auf die im Nachtdunkel auf ragende Perisphäre zu. Monk und Ham hatten einen anderen Weg eingeschlagen, um die Riesenkugel zu umgehen und von deren Rückseite in Uppercues unterirdisches Laboratorium zu gelangen.
Weder Doc noch seine Helfer konnten etwas von dem Auftauchen des Monstrums Maximus wissen, während Adam Ash dem Feuerschweif der Mondrakete nachgesehen hatte.
Es hatte zu regnen begonnen. Angesichts der gelegentlich zuckenden Blitze des näherkommenden Gewitters waren auch die restlichen Weltausstellungsbesucher im Begriff, das Gelände jetzt schnell zu verlassen. Außerdem war es sowieso schon so spät, daß die meisten Ausstellungshallen und Restaurants inzwischen geschlossen hatten.
Doc Savage und der elegant gekleidete Adam Ash erreichten den Eingang der Perisphärenkugel, vor dem ein uniformierter Ausstellungspolizist stand. Hier war Long Tom vorhin zurückgewiesen worden.
Aber Adam Ash ging jetzt auf den Mann in Uniform zu, sprach mit ihm ein paar Worte, und der Uniformierte wandte sich daraufhin um und schloß eine schwere Seitentür auf. Er lächelte freundlich, als Doc und der Public-Relations-Berater die Riesenkugel betraten.
Sie schienen sich hier in einer durch Spanten versteiften Stahlhülle ähnlich der eines großen Ozeandampfers zu befinden. Innerhalb dieser gerippten Hülle wandte sich eine gewundene Treppe nach oben und verschwand im Halbdunkel.
Adam Ash wies mit einer herrischen Geste auf diese Treppe und sagte scharf: »Sie werden dort nicht hinaufgehen, Bronzekerl. Sie werden da hinauf getragen!«
Er trat zur Seite, und aus dunklen Winkeln des runden Innenraums sprangen ein halbes Dutzend Gangster. Ihr Anführer war der Mann mit dem ewigen Grinsen im Gesicht. Lonesome. Und seine Stimme war ein barsches Schnarren.
»Paßt ja auf«, schnappte er, »daß der Bronzekerl nicht an eines seiner Trickgeräte herankommt! Seht ihm also genau auf die Finger, ihr Galgenvögel!« Dann biß er ruhig in den Apfel, den er in der Hand hielt.
Sechs Mündungen von Automatics waren inzwischen auf Doc gerichtet und kamen immer näher. Sie lagen in den geschickten Händen von hartgesichtigen Männern.
Dem Bronzemann wurde befohlen, seine Hände auf den Rücken zu nehmen. Seltsamerweise leistete Doc keinen Widerstand, obwohl er sogar in seinen Achselhöhlen kleine Rauchgranaten hatte; er hätte nur seine Arme in besonderer Weise zu bewegen brauchen, und der ganze Raum wäre augenblicklich in undurchdringlichen Tarnnebel gehüllt gewesen.
Aber Doc Savage ließ es zu, daß er an Hand- und Fußgelenken gefesselt wurde.
»Holt Maximus!« befahl Adam Ash scharf, womit er das Ungeheuer meinte.
Einen Moment darauf kam auch schon das riesige Monstrum mit dem roten Haar durch eine Tür in der Nähe. Es blieb vor dem schlanken Adam Ash stehen, und seine ausdruckslosen Augen waren starr auf den Public-Relations-Berater gerichtet.
In eigenartigem, einschmeichelndem Tonfall befahl Adam Ash: »Maximus, du wirst jetzt den Bronzemann in den Operationssaal ganz oben in der Perisphäre tragen. Hast du verstanden?«
Das riesige Monstrum gab einen merkwürdigen Gutturallaut von sich. Dann ging es auf Doc Savage zu.
Doc wartete gespannt, ohne sich zu rühren. Seine bronzenen Gesichtszüge waren gänzlich ausdruckslos, boten keinerlei Anhalt dafür, was er dachte, als er Maximus musterte. Er sah die blutunterlaufenen Augen des Ungeheuers, das leere Starren der weit auseinanderstehenden Augen, den grauen groben Overall, der den mächtigen Körper bedeckte.
Doc wurde von den starken Armen der Kreatur aufgehoben, und mit langsamen automatenhaften Bewegungen begann Maximus, die Wendeltreppe hinaufzusteigen.
Der Bronzemann wußte, die an der runden Außenwand sich langsam hinaufwindende Treppe mußte in den seltsamen Operationssaal direkt unter der Kuppel der Riesenkugel führen. Von draußen trommelte der Regen gegen die Stahlwände. Auch die Donnerschläge waren lauter geworden und schienen die riesige Kugel erzittern zu lassen.
Irgendwo hinter sich hörte der Bronzemann Adam Ash fragen: »Sind alle Ausgänge abgeschlossen und verriegelt?«
Die schnarrende Stimme Lonesomes erwiderte: »Nicht einmal der Teufel selbst könnte herein, Boß. Und der einzige Ausgang ist jetzt der über die Rutsche.«
Adam Ashs Stimme schien leiser zu werden.
Er sagte: »Dann können wir jetzt Long Tom und die anderen holen. Wir haben Monk und den Anwalt zu ihm
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