DS049 - Das Monster auf der Kuppel
Abschußrampe drängte.
Adam Ash saß vielmehr in seinem kleinen schnittigen Coupé, das in einiger Entfernung in einer eigens für die Weltausstellung angelegten Parkallee stand.
Ein angestrengter Ausdruck stand auf seinem hübschen schmalen Gesicht mit den haselnußbraunen Augen. Dort, wo er parkte, war er aus allem Getümmel um die Abschußrampe heraus. Aber Adam Ash schien sich wegen irgend etwas schwere Sorgen zu machen.
Einmal stieg er aus, ging nach hinten und schloß den Kofferraum auf. Er sah hinein, nickte befriedigt, klappte den Kofferraumdeckel wieder zu und schloß ihn ab.
Der Gegenstand, nach dem er in dem Kofferraum gesehen hatte, war ein längliches flaches Etui, etwa von der Größe eines mittleren Koffers.
In einiger Entfernung, wo praktisch alle Besucher auf dem Ausstellungsgelände versammelt waren, hallte ein vieltausendfacher Schrei auf.
Die kleine Mondrakete wurde gestartet.
Natürlich waren keine Astronauten an Bord. Es handelte sich lediglich um eine kleine Testrakete, auch wenn sie in ihrer schlanken silbernen Torpedoform gut an die zwanzig Meter Höhe maß. Sie sollte auch nicht auf dem Mond landen, sondern ihn nur einmal umfliegen und dann zur Erde zurückkehren. An sich wurde dieser Start nur aus Anlaß der Weltausstellung veranstaltet, aber natürlich hatte man, um die Kosten und den ganzen technischen Aufwand rentabel zu machen, der Rakete eine Vielzahl von wissenschaftlichen Meßgeräten mitgegeben.
Mit dem bei Raketenstarts üblichen schrillen Geheul löste sich die Rakete auch genau um die festgesetzte Zeit von der Startrampe und stieg in den Nachthimmel auf. Noch minutenlang und über viele Meilen hinweg war dieses fauchende Heulen zu hören, und ebenso lange sah man noch den feurigen Kometenschweif der verbrennenden Rückstoßgase, der vorher sekundenlang das ganze Weltausstellungsgelände in ein gespenstisches Licht getaucht hatte.
Adam Ash war ausgestiegen, stand neben seinem Coupé und hatte den Start gebannt verfolgt. In diesem Augenblick zuckte in der Ferne am Himmel ein Blitz auf, dem nach einigen Sekunden der dumpfe rumpelnde Donnerschlag folgte.
Vielleicht überdeckte dieses dumpfe Donnergrollen die schweren Schritte, die sich Adam Ash von hinten näherten.
Zu spät bemerkte der junge Public-Relations-Berater, daß sich hinter ihm etwas bewegte. Als er herumfuhr, hatte das Monstrum bereits unmittelbar vor sich.
Es hatte die Größe eines wahren Riesen, und sein Haar war rot. Die schwarzen stechenden Augen, die ihm tief in den Höhlen saßen, schienen jedoch an Ash vorbeizustarren, schienen auf irgendein Objekt hinter ihm gerichtet zu sein.
Adam Ash versuchte wegzurennen.
Aber mächtige Arme packten den schlanken jungen Mann und rissen ihn von den Beinen. Und dann kam aus der mächtigen Kehle des Ungeheuers das schauerliche gutturale Glucksen.
Adam Ash schrie auf. »Maximus – das Monstrum!« Aber am Nachthimmel entlud sich in diesem Augenblick, als sei er über diese Invasion einer von Menschenhand gemachten Rakete erzürnt, ein neuerlicher heftiger Donnerschlag, in dem Adam Ashs verzweifelter Schrei unterging.
15.
Ein weiterer Mann hatte den Feuerschweif der Mondrakete beobachtet. Und später dann, als sich grollend das aufziehende Gewitter ankündigte, spähte er noch einmal himmelwärts.
Dieser Beobachter war Doc Savage, aber er befand sich nicht mehr in der Menge, die den Mondraketenstart bestaunte.
Der Bronzemann war zu seiner großen Limousine zurückgegangen. Über das darin befindliche UKW-Funkgerät gelang es ihm diesmal, Verbindung mit Monk und Ham zu bekommen, und kurz darauf erschienen sie in völlig ramponiertem Zustand. Sogar der sonst immer so adrett gekleidete Anwalt war dreckverschmiert, und Chemistry, sein Maskottaffe, sah aus, als hätten ihn die Motten zerfressen.
Monk meldete den völligen Fehlschlag in der Suche nach Lonesome und dessen Männern. Und betrübt sprach er davon, daß Habeas immer noch vermißt wurde.
Doc berichtete, daß er den Spuren des jungen Adam Ash gefolgt war.
»Dann hast du den Schurken also gefunden?« fragte Monk.
Der Bronzemann schüttelte den Kopf. »Nein, Monk«, sagte er, »und er scheint mir durchaus kein Schurke zu sein.«
»Aber ...«
»Ich habe Erkundigungen über ihn eingezogen«, fuhr Doc ruhig fort. »Adam Ash ist Kay Uppercues Verlobter, und außerdem ist er eng mit Professor Uppercue befreundet. Neben seiner Tätigkeit als Public-Relations-Berater hier auf der Weltausstellung
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