DS049 - Das Monster auf der Kuppel
der Perisphäre. Ebenso sah er das Menschengedränge davor, aber mit den Ellenbogen bahnte er sich einen Weg bis zum Eingang vor.
Aufgeregt wollte er in das Gebäude stürzen, aber ein uniformierter Weltausstellungspolizist vertrat ihm den Weg. »Tut mir leid, Sir, aber die Perisphäre ist für alle Besucher geschlossen.«
»Geschlossen?« fragte der schmächtige Tom verblüfft.
»Ja. Es scheint hier etwas nicht in Ordnung zu sein. Deshalb können wir keine Besucher mehr hereinlassen.«
Docs anämisch aussehender Helfer wandte sich daraufhin eilig ab. Vielleicht konnte er Doc bei seinem Wagen finden, der nach wie vor hinter der
Hall of Medicine
geparkt stand. Irgend etwas sagte Long Tom, daß er jetzt schnell machen mußte. Die Perisphäre war geschlossen! Es ging nicht anders. Er mußte sofort Doc Savage finden!
Leider war der Bronzemann wenige Augenblicke, bevor Long Tom kam, von seinem Wagen wieder weggegangen. Doc hatte den ganzen Tag damit verbracht, nach Adam Ash, dem jungen Public-Relations-Berater, zu suchen. Die letzte Spur von ihm führte zur
Hall of Medicine
. Aber gleichzeitig endete hier die Spur auch.
Doc versuchte, über das Funkgerät in seinem Wagen Monk und Ham zu erreichen, erhielt aber keine Antwort, und er nahm sich ein paar Minuten Zeit, den kleinen New Yorker Jungen zu besuchen, den er operiert hatte.
Der Junge lag in einem besonderen Krankenzimmer, das Doc für ihn in der Unfallstation bestellt hatte, die der
Hall of Medicine
angegliedert war. Aber niemand würde jemals erfahren, daß Doc die gesamten Operations- und Pflegekosten für den Jungen übernommen hatte.
In dem Privatzimmer des Jungen fand er Dr. Alexis Mandroff vor, der ihm erfreut meldete:
»Er macht sich großartig, Mr. Savage. Aber gerade eben ist er eingeschlafen. Zu schade, daß Sie ihn nicht selber fragen können, wie es ihm geht.«
Doc starrte nachdenklich auf das kleine schmale Gesicht in dem weißen Bett. Ein wenig Farbe war bereits wieder in die blassen Gesichtszüge zurückgekehrt. Und der schmerzgequälte Ausdruck, der noch vor kurzem darauf gestanden hatte, war inzwischen verschwunden. Der Junge schlief so ruhig und friedlich wie jedes andere gesunde Kind.
Neben dem Bronzemann sagte Dr. Mandroff: »Die Schwester meint, er kommt rasch wieder zu Kräften. Da – Sie haben an dem kleinen Burschen ein wahres Wunder vollbracht.«
Leise gingen sie auf den Gang hinaus.
Dort erklärte Doc Dr. Mandroff, daß er auf der Suche nach Adam Ash wäre. Warum, sagte er nicht. Er bemerkte lediglich, daß er den jungen Public-Relations-Berater nirgendwo auf dem Ausstellungsgelände hatte finden können.
Der große schlanke Arzt mit dem strohblonden Haar strich sich die braunen Rehlederhandschuhe glatt, die er trug. Von einem Tisch in der Nähe nahm er seine Arzttasche und sah Doc Savage scharf an. »Merkwürdig«, sagte er. »Ich sehe nicht den mindesten Grund, warum Ash sich vor Ihnen versteckt halten sollte. Vor wenigen Minuten war er noch hier und sagte, er würde sich, sobald es dunkel ist, das Mondraketenexperiment ansehen, das heute abend stattfinden soll.«
Sie gingen auf den Ausgang der
Hall of Medicine
zu. Dr. Mandroff erkundigte sich nach dem vermißten Wissenschaftler, Professor Uppercue, und sprach sich gleichzeitig besorgt über die merkwürdigen Umstände bei dessen Verschwinden aus.
Aber Doc Savage erwähnte nichts von seiner Begegnung mit Uppercue in dem geheimen Operationssaal. Er sagte lediglich: »Er ist einfach nicht aufzufinden. Aber noch wichtiger erscheint mir, jetzt erst einmal Adam Ash zu finden.«
Dr. Mandroff entschuldigte sich bei ihm, daß er nun gehen müßte.
»Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen«, sagte er, »aber ich muß noch eine dringende Visite in der Stadt machen. Vielleicht können wir uns aber später am Abend noch mal treffen ...«
Doc Savage nickte.
»Ich werde drüben auf dem Gelände, wo der Mondraketenversuch stattfinden soll, nach Adam Ash suchen«, sagte Doc.
Mandroff gab ihm die Hand und ging davon.
Aber bis neun Uhr abends, obwohl der Bronzemann in der wartenden Menge, die dem Mondraketenversuch beiwohnen wollte, buchstäblich in Tausende von Gesichtern blickte, hatte er Adam Ash nicht finden können.
Dr. Mandroff hatte recht gehabt mit der Aussage, daß Adam Ash dem Mondraketenexperiment beiwohnen wollte. Er war auch dort und verfolgte die Vorbereitungen. Aber er stand nicht in der Kopf an Kopf stehenden Menge, die sich vor der Absperrung rund um die
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