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DS050 - Gefahr unter dem Eis

DS050 - Gefahr unter dem Eis

Titel: DS050 - Gefahr unter dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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hatte die Angewohnheit, allem auf den Grund gehen zu wollen, und meistens vergaß er darüber seine Umgebung.
    Doc wurde erst aufmerksam, als zwei Fischkutter vom offenen Meer in den Fjord kamen. Sie hatten Positionslampen gesetzt, außerdem brannte am Bug eine grelle Lampe. Er verließ die Maschine und hastete dorthin, wo er das U-Boot vermutete.
    Das Boot war nicht mehr da, überdies hatte die Flut eingesetzt. In hundert Fuß Tiefe war ein bläulicher Schimmer – Monk hatte offenbar einen Angriff der Männer auf den Kuttern vermutet und war getaucht. Doc starrte in das schwarze Wasser, bis der bläuliche Schimmer schwächer wurde. Er verschwand nicht in Richtung Meer, sondern unter der Steilküste, was die Vermutung nahelegte, daß die Felsen an dieser Stelle unterhöhlt waren.
    Doc fand sich damit ab, daß er Monk nicht helfen konnte; er hielt es auch nicht für erforderlich. Monk hatte gesehen, wie das Boot manövriert wurde, und wenn er keine Havarie hatte – warum sollte er? – mußte er zurechtkommen. Doc kehrte zu dem Flugzeug zurück. Er hoffte, daß die Flut die Sandbank überspülte; dann mußten die Pontons flott werden. Zwar konnte er mit der Maschine nicht fliegen, aber er konnte sie als Fahrzeug benutzen und sich von der Flut zum anderen Ende des Fjords treiben lassen.
    Er brauchte nicht lange zu warten. Die Flut hob die Maschine von der Sandbank und schwemmte sie träge auf das Festland zu. Die Männer auf den Fischkuttern bemerkten nichts, dazu war es zu dunkel. Eine Meile vom Landungssteg entfernt prallten die Pontons an die Felsen, Doc kletterte über eine Tragfläche und sprang herunter. Er vertäute die Maschine an einem großen Stein und marschierte zu dem Pfad, auf dem er mit seinen Begleitern zu der Eistreppe und in den Talkessel gekommen war. Er hoffte, Spuren seiner Gefährten zu entdecken, denen er folgen konnte. Er bedauerte nun, mit Monk und dem Mädchen den Abstecher zu dem Flugzeug unternommen zu haben, der viel Zeit gekostet hatte – überdies hatte er, Doc, die Verbindung zu Monk und dem Mädchen verloren.
    Doc gelangte ohne Zwischenfall zu dem Hochplateau, von dem aus er im Nebel den Hang hinuntergeschlittert war. Jetzt war kein Nebel, obendrein gab das Nordlicht genügend Helligkeit, daß er nicht abermals vom Weg abkam. Er wollte sich eben nach einer Möglichkeit umsehen, den Talkessel auf weniger beschwerliche Weise zu erreichen, als vor ihm ein Schuß aufpeitschte. Doc warf sich in den Schnee und spürte den Luftzug des Projektils, das nahe an ihm vorbeifegte.
    Ein zweiter Schuß krachte. Doc rührte sich nicht.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind!« rief ein Mann auf Norwegisch. »Ich will wissen, ob ich einen Feind vor mir habe! Ich komme zu Ihnen, aber wenn Sie sich rühren, schieße ich Sie nieder!«
    Doc ahnte, wen er vor sich hatte. Er glaubte die Stimme zu erkennen, obwohl er sie nur einmal gehört hatte.
    »Knut Aage«, sagte er. »Sie haben recht, vorsichtig zu sein. Ich glaube, wir haben dieselben Feinde. Kommen Sie her, ich warte«
    »Savage, ich hab Sie gesucht!« Aage sprach jetzt englisch. »Deswegen bin ich auf den Gletscher gestiegen. Ich habe gedacht, Sie und Ihre Leute sind tot, denn ich habe im Talkessel Kampfspuren gefunden.«
    Doc richtete sich auf. Aage ging langsam auf ihn zu.
    »Ich weiß nicht, wo meine Männer sind«, sagte Doc. »Ich habe einen nach dem anderen eingebüßt, aber ich vermute, daß sie noch leben. Die Situation war nicht so, daß sie ein Gemetzel hätte provozieren müssen. Vielleicht können Sie mir Aufschluß geben, was hier eigentlich gespielt wird ...«
    Aage blieb vor ihm stehen. Aus der Nähe sah Doc, daß Aage unnatürlich bleich war, als hätte er kein Blut mehr. Er hatte eine bedenkliche Ähnlichkeit mit den halbnackten Norwegern, obwohl er nun in Pelz gekleidet war.
    »Ich weiß eine Menge«, sagte Aage, »aber nicht genug. Trotzdem genügt mir, was ich weiß, um diesem Schuft, der sich Mann des Friedens nennt, das Genick zu brechen, wenn ich ihn finde. Er steckt in einer der Gletscherhöhlen. Wo ist das Mädchen geblieben, das bei Ihnen war?«
    »Eigentlich gehört sie nicht zu meinen Leuten.« Doc lächelte. »Die Lappen hatten sie gefangen, und ich habe sie mitgenommen, weil ich mir von ihr eine Erklärung erhofft habe. Sie hat mir aber nichts erklärt. Zur Zeit befindet sie sich in einem gläsernen U-Boot auf dem Grund des Fjords, der letzte meiner Männer ist bei ihr. Aber möglicherweise sind sie schon wieder an die

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