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DS050 - Gefahr unter dem Eis

DS050 - Gefahr unter dem Eis

Titel: DS050 - Gefahr unter dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Luft und klatschte auf die vereiste Fläche; wieder schrie oben eine Stimme. Doc und Monk erkannten Kama. Doc lief zu dem Mann, der ins Tal gestürzt war. Sein Schädel war zertrümmert, aber jedenfalls war der Mann nicht Callus. Seiner Kleidung nach konnte er der Kutscher sein.
    »Wir müssen sofort verschwinden«, sagte Doc hastig zu Monk und Lora. »Kama und sein Haufen sind offenbar oben auf der Straße, und die nackten Norweger sind fort. Wenn Kama herunterkommt, sollten wir nicht mehr da sein.«
    Wieder lud er sich Lora auf die Schulter und eilte zur anderen Seite des Tals. Monk schloß sich an. Jetzt waren sie dankbar für die Dunkelheit. Über ihnen fluchte Kamas Horde. Anscheinend fanden sie die Stelle nicht wieder, an der sie auf die Straße gestiegen waren. Sie machten soviel Lärm, daß sie Doc und Monk nicht hörten.
    Am Ende des Tals führte ein gewundener Pfad aufwärts zur Straße. Doc und Monk kletterten hinauf. Sie befürchteten nicht, von Kama und seinem Haufen überrascht zu werden. Die Asiaten befanden sich eine Meile entfernt und suchten immer noch den Abstieg.
    »Wenn die Straße wirklich zu einer Wiese führt, wie Callus behauptet hat«, sagte Doc, »kommen wir von dort auch weiter. In dieser Gegend sind Wiesen nicht so reichlich, daß die Menschen darauf verzichten würden, sie zu nutzen, und wenn sie die Wiese nutzen, brauchen sie einen Zugang.«
    »Sehr weise«, bemerkte Monk. »Hoffentlich denken die Lappen oder wer immer so logisch wie du!«
     
     

20.
     
    Callus hatte nicht gelogen, die Wiese war da. Sie war tief unter Schnee vergraben, ein Teil des abgemähten Grases lag noch auf hölzernen Trockengestellen, wie es im Sommer aufgeschichtet worden war. Doc stellte Lora ab. Sie versuchte einige Schritte zu gehen und knickte wieder um.
    »Ich begreife nicht, wie wir hier herunterkommen wollen«, sagte sie. »Kama muß nur auf der Straße bleiben, um uns den Rückweg abzuschneiden, und die Straße ist offensichtlich am Rand dieser Wiese zu Ende.«
    »Offensichtlich!« echote Monk. Ausnahmsweise war er Loras Meinung. »Die Lappen nutzen die Wiese, deswegen gibt’s die Straße, und nach der anderen Seite geht’s nicht weiter.«
    Kamas Leute blieben nicht nur auf der Straße, sondern marschierten in die Richtung, aus der Callus gekommen war. Anscheinend hatten sie die Suche nach dem Abstieg aufgegeben, oder sie vermuteten, wo die beiden Männer und das Mädchen geblieben waren. Sie waren noch nicht in Sicht – Nebel und Finsternis verhinderten es – aber ihre Schritte im Schnee waren zu hören.
    Doc ging voraus. Er pirschte von Trockenrahmen zu Trockenrahmen, während Monk das Mädchen trug. Die Wiese war an einem beinahe senkrechten Hang wie abgeschnitten zu Ende; tief unten zwischen unförmigen Hütten war ein mächtiger Kübel zu erkennen, in dem ein Feuer flackerte.
    »Ob das unser Fischerdorf ist, aus dem wir geflüchtet sind?« fragte Monk. »Solche Dörfer in dieser Gegend sind doch bestimmt dünn gesät.«
    »Unser Dorf oder ein anderes«, sagte Doc. »Darauf kommt’s nicht an.«
    »Du irrst!« sagte Monk gravitätisch. »Die Lappen werden uns verübeln, daß wir sie übertölpelt haben, und uns in diesem Kessel kochen. Außerdem können wir da nicht runter. Das sind mindestens tausend Fuß, und der Mensch ist kein Vogel.«
    Doc kehrte zu einem der Trockenrahmen zurück. Er fegte das Heu herunter und förderte zwei Haken mit Lederschlingen zutage. Monk und das Mädchen sahen ihm staunend und verständnislos zu.
    »Jetzt müssen wir noch das Hesjire finden«, sagte
    Doc so gleichmütig, als hätte er täglich mit lappischen Gebirgsweiden zu tun. »Wenn es nicht allzu verrostet ist, haben wir ein Transportmittel, um das etliche Leute uns beneiden würden.«
    »Ich beneide dich nicht«, sagte Monk grämlich. »Und was, bitte, ist ein Hesjire?«
    Doc antwortete nicht. Die Schritte der Verfolger waren näher gerückt, sie klangen, als wären Kamas Leute bereits auf der Wiese. Doc lief wieder zum Hang. Er brauchte nicht lange zu suchen, um einen stabilen, in den Boden gerammten Pflock zu entdecken, an dem ein Drahtseil befestigt war. Nur ein kleines Stück des Drahtseils war zu sehen, der Rest verlor sich in der Dunkelheit. Das Seil führte schräg nach unten.
    »Monk, du hast den Vortritt«, sagte Doc. »Lora und ich bleiben dir auf den Fersen.«
    »An diesem Ding soll ich runterrutschen?« fragte Monk zweifelnd. »Das ist doch eine Zirkusnummer – der junge Mann auf dem Drahtseil

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