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DS051 - Der gefleckte Hai

DS051 - Der gefleckte Hai

Titel: DS051 - Der gefleckte Hai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Er stand wieder auf, kam näher und verschränkte die Hände auf dem Rücken. »Worum geht’s?«
    »Ein paar Männer versuchen, meinen Vater und mich zu ermorden.«
    »Weshalb?«
    »Wir wissen es nicht.«
    »Wer sind diese Männer?«
    »Wir wissen es nicht.«
    William Harper Littlejohn marschierte langsam auf und ab, dann baute er sich abermals vor dem Mädchen auf. Er nahm die Brille ab, fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen und rang sich offensichtlich zu einer Entscheidung durch.
    »Warten Sie«, sagte er. »Ich komme gleich wieder.«
    Er verschwand hinter einer Tür, die zu Doc Savages Bibliothek führte, einem großen Saal, der mit Regalen vollgestopft war. Die Bibliothek war eine der vollständigsten Sammlungen wissenschaftlicher Bücher, die je ein Privatmann angehäuft hatte. William Harper Littlejohn ging zu einer abgeschlossenen Nische und räusperte sich.
    »Doc?« sagte er.
    Aus der Nische antwortete eine metallische Stimme, die eine nur mühsam gebändigte Kraft und Energie verriet.
    »Ja«, sagte die Stimme, »ich habe die Dame auf dem Bildschirm, und ich habe jedes Wort gehört.«
    »Natürlich«, sagte der dürre Mann, »dazu haben wir schließlich die Kamera und das Mikrophon eingebaut. Aber was ist mit dieser Mary Morse? Lügt sie oder hält sie sich an die Wahrheit?«
    »Schwer zu sagen, Johnny«, meinte die metallische Stimme. »Ich fürchte, sie lügt. Eindeutig die Wahrheit hat sie nur gesagt, als sie erklärte, sie und ihr Vater würden bedroht.«
    »Willst du nicht selbst mit ihr sprechen?«
    »Du kannst auch ohne mich mit ihr reden. Ich möchte sie noch ein bißchen beobachten, ohne daß sie davon was merkt.«
    »Aber sie braucht Hilfe!«
    »Dann mußt du ihr eben helfen.«
    »Soll ich Monk und Ham benachrichtigen? Außer ihnen ist zur Zeit niemand von uns in New York. Renny und Long Tom sind in Frankreich, um einen Staudamm und ein Elektrizitätswerk zu bauen.«
    Renny und Long Tom waren zwei weitere Mitglieder von Docs Gruppe. Renny hieß mit vollem Rang und Namen Oberst John Renwick und war ein Ingenieur, der sich in den Vereinigten Staaten und außerhalb eine beachtliche Reputation erworben hatte, Long Tom hieß eigentlich Thomas J. Roberts und war Fachmann für Elektronik.
    »Ich glaube, du solltest Monk und Ham verständigen«, sagte Doc in seiner Nische. »Fahr zu ihnen und nimm das Mädchen mit.«
    »Okay«, sagte Littlejohn genannt Johnny. »Und was machst du in der Zwischenzeit?«
    »Mir wird bestimmt was einfallen«, sagte Doc heiter. »Ich muß mir nur Mühe geben.«
     
    Johnny kehrte ins Empfangszimmer zurück. Er stellte fest, daß Rhoda seine Abwesenheit dazu benutzt hatte, in dem dicken Buch zu blättern. Jetzt saß sie wieder brav auf ihrem Sessel.
    »Kommen wir also zur Sache«, sagte er. »Übrigens sollten Sie mich Johnny nennen, das ist nicht so kompliziert wie Littlejohn.«
    »Gern.« Rhoda lächelte. »Und Sie sollten auf Ihre geschraubte Ausdrucksweise verzichten, da Sie doch eine Abneigung gegen Komplikationen haben ...«
    Johnny lachte. Er lümmelte sich in einen Sessel, schlug die Beine übereinander und legte die Brille auf den Tisch.
    »Was ist geschehen?« wollte er wissen. »Warum vermuten Sie, daß Ihr Leben und das Leben Ihres Vaters bedroht sein könnten?«
    »Einige Männer wollten uns in unserer Wohnung in den Tower Apartments überfallen«, erläuterte Rhoda.
    »Wir sind über die Feuerleiter geflüchtet. Im Garten hat es noch eine Schießerei gegeben, trotzdem ist es uns gelungen, die Straße zu erreichen.«
    »Ich begreife nicht, daß Sie sich nicht an die Polizei wenden.«
    Rhoda zerknüllte nervös ihr Taschentuch, ihr Mund zuckte. Für ein Mädchen, das sich noch vor kurzer Zeit vor den Revolvern etlicher Gangster befunden hatte, ohne dabei hysterisch zu werden, bot sie einen befremdlichen Anblick. Sie blickte Johnny treuherzig in die Augen.
    »Ich fürchte, zwei der Männer sind im Garten erschossen worden.«
    »Von Ihrem Vater?«
    »Ja. Wir hatten Angst, verhaftet und eingesperrt zu werden.«
    »Und Sie glauben nicht, daß Sie eingesperrt werden sollten?«
    »Bestimmt nicht!«
    »In diesem Fall wird mir nichts anderes übrig bleiben, als Ihnen zu helfen.«
    Er stand auf und zog seine Jacke an, die neben dem Buch auf dem Tisch gelegen hatte. Die Jacke hing um ihn herum wie eine Fahne am Mast an einem windstillen Tag. In dieser Aufmachung hatte Johnny eine bedenkliche Ähnlichkeit mit einer Vogelscheuche, und niemand, der ihn nicht kannte,

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