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DS051 - Der gefleckte Hai

DS051 - Der gefleckte Hai

Titel: DS051 - Der gefleckte Hai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Wagen am Straßenrand stehen und legte den Rest des Weges zu Fuß zurück.
    Der alte Tex Haven hatte die Stunden vor dem Fenster auf der Feuerleiter verbracht, die beiden Koffer befanden sich in seiner Reichweite. Als Rhoda kam, verließ er seinen luftigen Sitz, legte seine Jacke und die Krawatte ab, hüllte sich in einen Morgenmantel aus koreanischer Seide und steckte sich seine Maiskolbenpfeife an.
    »Du warst lange fort«, sagte er und setzte sich auf einen Sessel und streckte die Beine aus. »Vermutlich ist es dir gelungen, Doc Savage auf Horst und Mister Steel zu hetzen ...«
    Rhoda trat vor den Spiegel, frisierte sich sorgfältig und kontrollierte ihr Aussehen. Sie war davon nicht entzückt. Die unsanfte Behandlung war nicht spurlos an ihr vorübergegangen. Sie ließ sich ebenfalls in einen Sessel fallen.
    »Ich hab ein gutes Gedächtnis«, sagte sie leise. »Als Kind habe ich einmal mit einem Stock in ein Hornissennest gestochert.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Haven. »Es war kein sehr intelligenter Einfall.«
    »Was ich heute getan habe, läuft auf das gleiche hinaus.«
    »Wieso?«
    Sie berichtete, was vorgefallen war. Ihre Stimme wurde grämlich, als sie erzählte, daß Horst offenbar den Plan durchschaut hatte, Doc Savage und seine Gruppe als Ablenkungsmanöver zu mißbrauchen, und als sie auf Henry Peace zu sprechen kam, bebte sie vor Zorn.
    »Dieser rothaarige Landstreicher!« sagte sie giftig.
    »Anscheinend hat er erwartet, daß ich mich ihm an den Hals werfe!«
    »Vielleicht hat er es gehofft«, sagte Haven sanft »Man kann es ihm nicht übelnehmen.«
    »Ich mag keine Männer mit schlechten Manieren.«
    »Du scheinst Vorurteile zu haben. Was hast du gegen seine Manieren?«
    »Er hat gedroht, mich vielleicht zu heiraten!«
    »Das finde ich nicht unvernünftig.«
    »Nein«, sagte Rhoda hitzig, »aber er hat es mir mitgeteilt, nachdem er mich kaum eine Minute gekannt hat!«
    »Offenbar hast du noch nie gesehen, wie ein Spatz eine Spinne fängt«, sagte Haven gemütlich. »Ein Spatz vergeudet nicht die Zeit.«
    »Dann bin ich also eine Spinne?« fragte sie gekränkt. Haven nahm die Pfeife aus dem Mund und dachte nach.
    »Doc Savages Männer sind also geflüchtet«, sagte er. »Peace hat sie ins Unkraut getrieben.«
    »Richtig.«
    »Wahrscheinlich haben sie trotzdem nicht aufgegeben. Peace muß sie nicht interessieren. Sie werden Horsts Leuten folgen wollen ...«
    »Ihnen bleibt gar nichts anderes übrig – Doc Savages Männern, meine ich. Horsts Banditen hatten vor, sie zu ermorden.«
    Haven paffte, über sein Gesicht breitete sich eine tiefe Zufriedenheit. Er schmatzte behaglich und blickte zu seiner Tochter.
    »Für uns ist diese Sache also gelaufen«, sagte er. »Wir wollten Doc Savage auf Horst hetzen, und jetzt ist Doc Savage hinter Horst her.«
    »Doc Savages Männer sind hinter Horst her.«
    »Da ist kein Unterschied.«
    »Womit sich die Frage stellt«, sagte Rhoda, »was wir nun machen wollen.«
    Haven ging zum Fenster und zog das Rollo herunter, das Stück Haifischleder, das in das Rollo gewickelt war, fiel heraus. Haven fing es auf.
    »Jep Dee hat uns das Ding nicht ohne Grund geschickt«, sagte er. »Dee gehört nicht zu den Menschen, die etwas grundlos tun.«
    Rhoda nahm ihm das Leder aus der Hand und inspizierte es noch einmal von allen Seiten. Sie betastete es, hielt es gegen das Licht und schüttelte schließlich den Kopf.
    »Ich kann damit nichts anfangen«, sagte sie.
    Von außen wurde an die Tür geklopft. Haven blickte hin und runzelte die Stirn.
    »Als zum letztenmal bei uns angeklopft wurde, war eine Minute später der Teufel los«, flüsterte er.
    Rhoda gab ihm das Leder, er wickelte es hastig wieder in den Rollo und ließ ihn nach oben federn. Haven und Rhoda starrten beklommen zur Feuerleiter und zu den beiden Koffern.
    »Bist du ganz sicher, daß dir niemand gefolgt ist?« fragte Haven leise.
    »Ganz sicher«, erwiderte sie.
    Sie stieg durch’s Fenster auf die Feuerleiter, Haven postierte sich hinter dem Schrank und langte nach zwei von seinen Revolvern.
    Wieder wurde an die Tür geklopft.
    »Herein!« rief Haven.
    Die Tür flog auf, und Henry Peace marschierte freudestrahlend ins Zimmer.
     
    Haven versteckte seine Hände mit den Schießeisen hinter dem Rücken und setzte ein schläfriges Gesicht auf. Die qualmende Pfeife hatte er noch zwischen den Zähnen.
    »Falls Sie Peace sind«, sagte er pomadig, »sollten Sie sich hastig zurückziehen.«
    »Warum?« Peace blinzelte

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