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DS051 - Der gefleckte Hai

DS051 - Der gefleckte Hai

Titel: DS051 - Der gefleckte Hai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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atmete tief ein und noch tiefer aus. Rhoda setzte sich, auch die beiden Männer nahmen Platz. Haven brütete.
    »Ich hab nichts zu erzählen«, sagte er schließlich.
    »Soll das heißen, daß Sie keine faulen Geschäfte und keine Intrigen machen?« Peace war skeptisch.
    »Das soll es heißen«, sagte Haven.
    »Sie tun nichts oder haben nichts getan, das Sie der Polizei nicht mitteilen würden?«
    »So ist es.«
    »Davon will ich mich überzeugen.«
    Peace ging zum Fenster. Auf der Straße wuchsen Bäume, aber das Laub war nicht allzu dicht, der Polizist, der auf dem Gehsteig promenierte und seinen Schlagstock wirbeln ließ, befand sich im Blickfeld. Der Polizist schien sich zu langweilen. Peace legte beide Hände als Schalltrichter an den Mund.
    »Hilfe!« brüllte er. »Hilfe, Polizei! Mörder, Banditen! Hilfe!«
    Der Polizist schreckte auf, als hätte ihn eine Wespe gestochen, Haven verließ so hastig seinen Sessel, daß dieser kippte.
    »Sie Idiot!« schrie Haven.
    »Er ist verrückt«, stellte Rhoda fest. »Ich hab es gleich geahnt!«
    Peace stand nur da und grinste. Die Havens spähten zu dem Rollo, der das Haifischleder barg, dann schielten sie zu Peace; der rührte sich nicht von der Stelle. Die Havens griffen nach ihren Koffern, zwängten sich an Peace vorbei und klapperten über die Feuerleiter nach unten, auf halbem Weg zog Haven seinen Morgenmantel aus.
    Peace wartete, bis sie außer Sicht waren, dann nahm er sich das Rollo vor, zu dem die Havens so unentschlossen geschielt hatten. Er zog es herunter und fand das Haifischleder.
     
     

7.
     
    Henry Peace hielt Ausschau nach dem Polizisten auf der Straße und beobachtete, wie dieser ins Haus stürzte. Peace steckte das Leder ein, griff sich die zwei Revolver vom Tisch und steckte sie ebenfalls ein, dann schwang er sich aus dem Fenster und hastete hinter den Havens her.
    Er entdeckte sie an einer Bushaltestelle und kehrte um zu seinem Wagen, den er vor dem Hotel abgestellt hatte, einem flachen, eleganten Roadster von unauffälliger schwarzer Farbe und mit wenig Chrom. Langsam fuhr er zu der Busstation und sah, wie dort ein Bus zum Stehen kam und die Havens einstiegen. Im Rückspiegel bemerkte er, wie der Polizist das Hotel verließ. Anscheinend war er schlecht gelaunt. Seine Stirn lag in tiefen Falten, und der Schlagstock kreiste bedenklich schnell um seinen rechten Zeigefinger.
    Peace folgte dem Bus in die Innenstadt. Die Havens stiegen aus und gingen ohne Hast zu einem kleinen Hotel, in dem hauptsächlich Theatermenschen logierten. Peace schien das Hotel zu kennen, denn er parkte den Wagen im Parkverbot, eilte um das Gebäude herum und kam durch einen rückwärtigen Eingang in die Halle, als Tex Haven erbittert mit dem Mann an der Rezeption diskutierte. Er verlangte zwei nebeneinander liegende Zimmer, von denen wenigstens eines Zugang zu einer Feuerleiter hatte. Angeblich, so behauptete Haven, hatte er eine krankhafte Angst vor Hotelbränden.
    Der Mann an der Rezeption wirkte bekümmert. Schließlich rang er sich dazu durch, einen Gast in einem anderen Zimmer unterzubringen, so daß die Havens in Nummer 912 und 9i4 Unterkommen konnten.
    »Genau dort ist die Feuerleiter«, sagte er schnippisch. »Wir bemühen uns grundsätzlich, unseren Gästen ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.«
    Peace hielt sich im Hintergrund, um von den Havens nicht gesichtet zu werden. Trotzdem kriegte er mit, was der Mann an der Rezeption sagte. Peace las es ihm von den Lippen ab. Während die Havens warteten, bis das eine Zimmer geräumt war, nämlich 914, stapfte Peace die Treppe hinauf und verschaffte sich mit einem Dietrich Einlaß in 912. Das Schloß galt als einbruchssicher, aber Peace knackte es in präzis dreißig Sekunden, ohne eine Spur zu hinterlassen.
    In einem Schrank wartete er, bis die Havens mit dem Lift und in Begleitung eines Hoteldieners in die neunte Etage kamen. Sie traten ins Zimmer 912. Haven drückte dem Diener ein Trinkgeld in die Hand und verabschiedete ihn. Der Diener bedankte sich kühl, wie sämtliche Hotelangestellten in New York es so an sich haben. Rhoda schloß hinter ihm die Tür.
    »Endlich allein!« sagte Haven. »Ich bin froh, daß wir den rothaarigen Idioten abgehängt haben.«
    »Ich bin auch froh«, sagte Rhoda. »Aber er ist kein Idiot.«
    »Nein?«
    »Im Gegenteil. Ich halte ihn sogar für ziemlich gerissen.«
    »Frauen ändern ständig ihre Meinung«, schimpfte Haven. »Wer soll sich da auskennen ...«
    Peace kam aus

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