DS052 - Der Mann vom Mond

Titel: DS052 - Der Mann vom Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

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jetzt?« fragte Pat.
    »Wir müssen die Abschußrampe suchen«, meinte Long Tom. »Wir können nicht warten, bis Doc wieder da ist.«
    Monk nickte.
    »Und wer sucht?« wollte er wissen.
    Sie knobelten mit Streichhölzern. Ham und Monk gewannen, damit fiel ihnen die Aufgabe zu, nach Maine zu fliegen. Sie fuhren in ihre Wohnungen, um sich umzuziehen, nach den Strapazen der letzten Tage waren sie nicht weniger zerlumpt als Doc, als er in Norfolk ins Taxi gestiegen war.
    Eine Stunde später waren sie wieder da. Sie hatten sich verkleidet, wie sie es für die Wildnis von Maine als zweckmäßig erachteten. Monk trug eine Cordhose, derbe Schuhe, ein kariertes Hemd und eine Lodenjacke, die schon bessere Zeiten erlebt hatte. Ham trug einen hocheleganten Lederanzug.
    »Du hast dich aber fein gemacht«, nörgelte er. »Wen willst du mit diesem Anzug erschrecken?«
    »Ich wundere mich, daß du überhaupt merkst, daß dies ein feiner Anzug ist«, sagte Ham hochmütig. »Er stammt aus dem teuersten Geschäft für Jagdausrüstungen in New York.«
    »Der Mann vom Mond wird dich für seinesgleichen halten«, meinte Monk. »Ob das unbedingt ein Vorteil ist ...«
    »Ich bin schon zufrieden, wenn man mich nicht für deinesgleichen hält«, erwiderte Ham. »Das ist bestimmt ein Vorteil!«
    Sie stritten sich, während sie zur Tür und den Korridor entlang zum Lift gingen. Sie stritten sich im Lift, in der Tiefgarage und im Auto auf dem Weg zum Hangar. Sie stritten sich noch, als sie schon in der Maschine saßen, um nach Maine zu fliegen.



13.

    Die Maschine dröhnte über Connecticut und Massachusetts hinweg und setzte in Maine fünf Meilen vom mutmaßlichen Bestimmungsort entfernt auf einer kahlen Ebene auf. Die Sonne stand tief im Westen, und Monk und Ham hofften, Vesterates Aussagen überprüfen zu können, ehe es dunkel wurde. Sie griffen sich ihre kleinen Maschinenpistolen, kletterten aus dem Flugzeug und marschierten über die Ebene. Sie stritten sich nicht mehr. Mittlerweile hatten sie andere Probleme.
    Nach einer Weile veränderte sich die Landschaft, sie war nun nicht mehr eben und auch nicht mehr kahl. Ein Pfad führte zwischen steilen Hügeln bergauf, rechts und links wucherte Unterholz wie in einem afrikanischen Dschungel. Die Sonne verschwand aus dem Blickfeld, aber es war nach wie vor hell.
    Der Pfad wurde allmählich breiter, aus der Richtung zum Meer kam ein holpriger Weg und stieß auf den Pfad. Räderspuren verrieten, daß hier vor nicht langer Zeit Fahrzeuge entlang gerollt waren. Monk und Ham gingen langsamer und erhöhten ihre Wachsamkeit. Erst jetzt spürten sie, wie ausgepumpt sie waren. Sie hatten einen langen, ereignisreichen Tag und eine Nacht, in der sie nicht viel geschlafen hatten, hinter sich. Sie bedauerten, daß ausgerechnet auf sie das Los gefallen war, zugleich war ihnen klar, daß Renny und Long Tom kaum ausgeruhter waren.
    »Wir hätten diese Fahndung auf morgen verschieben sollen«, grollte Monk. »Bis dahin wäre vielleicht Doc wieder da gewesen.«
    »Morgen ist Johnny möglicherweise schon tot«, gab Ham zu bedenken. »Manchmal ist jeder Tag kostbar.« Vor ihnen tauchte ein graues Schild an einem Pfahl auf. Monk und Ham blickten sich argwöhnisch um, dann pirschten sie zu dem Schild. Darauf stand mit riesigen Lettern:

    GEFAHR!
    MILITÄRISCHES EXPERIMENTIERGEBIET!

    Vorsichtig gingen sie weiter. Nach hundert Yards kamen sie zu einem zweiten Schild mit der Aufschrift:

    ZUTRITT VERBOTEN!

    »Das soll wohl ein Witz sein«, flüsterte Monk. »In dieser Gegend ist kein Militär und erst recht kein Sperrgebiet. Wir sind auf der richtigen Fährte. Der Mann vom Mond versucht, Unwissende einzuschüchtern.«
    »Ich stimme dir ungern zu«, sagte Ham säuerlich. »Aber diesmal bleibt mir nichts anderes übrig.«
    Noch behutsamer schlichen sie weiter. Der Pfad hörte vor einem Eisengatter in einem hohen Zaun aus Maschendraht abrupt auf, ein zweiter schmalerer Pfad wand sich zwischen Sträuchern hindurch am Zaun entlang.
    »Wahrscheinlich ein Wildpfad«, meinte Monk. »Das heißt, daß der Zaun nicht unter Strom steht und es auch keine Alarmanlage gibt, sonst wären die Leute hinter dem Zaun Tag und Nacht auf den Beinen, um Rehe und Hasen einzusammeln.«
    »Ich muß dir noch einmal recht geben«, sagte Ham. »Mitunter denkst du logischer, als man auf den ersten Blick für möglich halten würde.«
    Sie kletterten über den Zaun. Mittlerweile dämmerte es, Monk und Ham konnten nicht mehr