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DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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den Schattenmorden halten.«
    »Bisher sind überhaupt nur Irrtümer passiert«, murmelte Runt.
    »Nennen wir sie Fehler«, sagte Jano salbungsvoll. »Die passieren nun mal. Dennoch ist es für euch das Beste, wenn ihr mitkommt. In einer Stunde werden wir abfahren. Wenn ihr erst mal drüben seid, könnt ihr mit eurem Anteil ein ganz neues Leben anfangen. Dafür werde ich sorgen.«
    Runt Davis ließ sich auf einen Stuhl sinken und betastete den Verband über seinem Stumpf.
    »Darauf müssen wir uns aber verlassen können, Boß«, sagte er steif. »In Zukunft darf es keine Irrtümer und Pannen mehr geben. Hier ist der Boden tatsächlich für uns zu heiß geworden.«
    Der Boden schwankte leicht. Wellen plätscherten leise gegen die Bordwand. Sie befanden sich in der Hauptkabine einer eleganten schnellen Jacht, die außen schwarz gestrichen war. Whitey Jano kaute seinen Popcorn jetzt im Rhythmus der Bewegungen des Schiffes.
     
    »Hört sich an wie ein Affe, der Erdnüsse kaut«, meinte eine sarkastische Stimme in einer kleineren Kabine, die vor der Hauptkabine der Jacht lag.
    »Verflixt!« quäkte eine andere Stimme. »Jetzt haben wir keine Zeit für witzige Bemerkungen. Du ißt übrigens genauso laut. Bei dir könnte man immer meinen, ein Schwein fräße einen Maiskolben.«
    Den Stimmen nach konnte es sich nur um Monk und Ham handeln. Ihre prekäre Lage hatte sie nicht etwa veranlaßt, ihre ewigen Streitereien aufzugeben.
    Ham gab Monk keine Antwort. Aber mit kindlich hoher Stimme heulte der Chemiker plötzlich auf.
    »Autsch, du verwünschter Winkeladvokat! Tu das noch einmal, und ich ramme dir meinen Fuß in den Bauch!«
    Ham grinste überheblich. Aber ansonsten war von seiner Arroganz und Eleganz nichts übriggeblieben. Sein schicker Sommeranzug war völlig verdreckt und reif für den Lumpenhändler. Monks Geheul hatte er dadurch ausgelöst, daß er einfach seinen Daumen zurückgezogen hatte. Aber ihm selbst hatte das genauso weh getan, und er machte es lieber nicht noch einmal, weil er sich dabei leicht den Daumen hätte abreißen können.
    »Verflixter Schlamassel!« stöhnte Monk. »Wie lange wollen die uns wohl noch so festhalten?«
    Ehe Ham etwas erwidern konnte, ertönte in der Hauptkabine wiederum Janos salbungsvolle Stimme.
    »Sobald wir dafür das Okay bekommen, entledigen wir uns der zwei«, sagte er, »und zwar so, daß Savage keine Spur von ihnen findet. Auf Wasser bleiben keine Mordschatten zurück.«
    Monk erschauderte unwillkürlich.
    Diesmal war es Ham, der vor Schmerz auf heulte. »Halt deinen haarigen Daumen ruhig, du mißratener Gorilla!« rief er.
    Monk knurrte erfreut vor sich hin. Ham weh zu tun, bereitete ihm stets das größte Vergnügen.
    Monks haarige Daumen waren mit denen von Ham durch Folterinstrumente zusammengeschlossen, die bei der Polizei als Daumenschellen bekannt waren. Anstelle von Handschellen wurden sie früher dazu benutzt, gefährliche Gewaltverbrecher gefügig zu machen. Sie waren auch genau wie Handschellen konstruiert, nur hatten die Schellen an den Innenkanten scharfe Zähne, die sich einem sofort schmerzhaft ins Fleisch bohrten, wenn man auch nur im geringsten daran zog, und zog man stark, so hätte man sich leicht das Fleisch vom Daumen reißen können.
    Die Beine von Monk und Ham waren frei, aber das nützte ihnen wenig, denn sie waren so mit den Daumenschellen zusammengeschlossen, daß zwischen ihren Armen ein eiserner Stützpfosten von den Planken bis zur Decke ragte. Und so mußten sie einander gegenübersitzen wie hilflose Kinder.
    »Monk, hast du gehört, was der salbungsvolle Teufel gerade sagte?«
    »Mir doch egal, was er sagt! Sobald ich von diesen verflixten Dingern loskomme, mach in dem Kerl Feuer unter dem Hintern, daß er zu Fett zerläuft.«
    »Er sagte, auf Wasser würden von uns keine Schatten Zurückbleiben«, grübelte Ham laut. »Das läßt doch sofort an den Mordschatten in der Schaufensterscheibe denken! Wo Doc nur so lange bleibt?«
    Sie hörten, wie ein paar weitere Männer Janos’ Kabine betraten. Eine dünne Stimme beklagte sich: »Hoffentlich erwartest du von uns nicht, daß wir dort auf Kamelen reiten. Ich hab’ das als Kind mal versucht, im Zirkus. Ganz seekrank bin ich davon geworden.« Popcorn mampfend sagte Whitey Jano: »Du wirst dich schon noch daran gewöhnen, Birdlegs, und es wird dir gefallen. Mein Wort darauf, noch nie hat ein Haufen netterer Jungs jemals eine so fette Chance bekommen. Für jeden von euch fallen dabei Millionen ab,

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