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DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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und wenn ihr nicht hierher zurückkehren wollt, wo der heiße Stuhl auf euch wartet, könnt ihr dort leben wie die Ölscheichs.«
    »Ja«, sagte der Mann, den Jano mit Birdlegs angeredet hatte, »und ehe man sich versieht, hat man einen Krummdolch im Rücken. Mir gefällt die Sache nicht.« Ham raunte Monk in der anderen Kabine zu: »Whiteys Jungs scheinen sich auf eine längere Seereise vorzubereiten. Ich wette, davon kommen sie nicht lebend zurück.«
    »Was kümmert mich das?« maulte Monk. »Wir werden wahrscheinlich schon vorher abserviert, wenn nicht Doc bald kommt und uns von den Dingern hier losmacht.«
    In der Hauptkabine entstand plötzlich Bewegung. Ein neuer Mann war hinzugekommen, der in raschem Arabisch sprach. Ham konnte ein paar Worte davon auffangen. Wie Docs andere Helfer sprach auch er die wichtigsten Weltsprachen.
    »Hast du gehört?« zischte Ham. »Der Kerl hat gerade Befehle von jemand überbracht, den er den ›Allwissenden‹ nennt. Wir sollen mit auf die Seereise genommen werden. Er sagt, der Allwissende würde einen Chemiker für’s erste gut brauchen können. Manchmal bist du also doch zu etwas nutze.«
    »Zu gar nichts bin ich mehr nutze, wenn ich keine Daumen mehr habe«, jammerte Monk.
    Mit seinem scharfen Kriminologen verstand hatte Ham sofort weitergefolgert. »Ich glaube, die Sache ist so gelaufen, Monk. Aus irgendwelchen Gründen haben sich Janos Leute und die Beduinen in die Haare gekriegt, obwohl sie bei derselben krummen Sache mitwirken sollten. Nun haben sich seine Schützen so mit der Polizei angelegt, daß sie schleunigst aus New York verduften müssen. Aber was immer das krumme Ding da ist, ich wette, daß sie von dem Wüstenjob, zu dem sie abgestellt werden sollen, nicht lebend zurückkommen.«
    »Und wer ist der ›Allwissende‹?« fragte Monk.
    »Wahrscheinlich der Anführer der Beduinen, und die sind für die Mordschatten verantwortlich – oder was immer das ist. Ich hoffe nur, Doc findet uns bald.
    Das Geräusch, das Ham gehört hatte, hatte nichts mit Doc Savage zu tun. Es war das dünne Heulen einer Polizeisirene, und es kam von draußen auf dem Long Island Sund.
    »Ein Polizeikutter!« japste Ham. »Jetzt wird’s ernst. Das kann für uns leicht ins Auge gehen!«
    Derselben Meinung schien man in der Hauptkabine zu sein. Zum erstenmal hatte Whitey Jano mit Popcorn-Kauen auf gehört, um zu lauschen. Und Runt Davis’ hohe krächzende Stimme war zu hören.
    »Jetzt haben wir die Bescherung! Tut mir leid, Boß, aber es sieht so aus, als ob du schon wieder einen Fehler gemacht hast – und diesmal ist es vielleicht unser letzter.«
    Das Ebenholzgesicht Hadiths erschien in der Kabinentür. Die Brise vom Sund her blies ihm die
kafieh
hoch und enthüllte die grausige Wahrheit. Dicht am Kopf waren dem Nubier beide Ohren abgeschnitten worden. Inmitten von unverheilten Wunden klafften dort nur noch kleine Löcher.
    Innerhalb der Kabinentür war der Nubier stehengeblieben und wartete mit ausdruckslosem Gesicht. Das Heulen der Polizeibootsirene kam immer näher.
    Monk und Ham stellten sich mühsam auf die Beine, was nicht ohne Schmerzen an den Daumen abging. Stehend konnten sie durch das Bullauge der Kabine sehen. Besonders gut war ihre Sicht nicht, denn Nebel lag über dem Long Island Sund.
    »Sieh nur«, sagte Ham. »Schon wieder diese maskierten Teufel.«
    In dem fahlen Licht an Deck bewegte sich eine Gruppe großer Gestalten, die mit ihren bleiernen Masken wie wandelnde Tote aussahen. Zwei von ihnen trugen eine truhenartige Kiste zwischen sich. An dem, was in der Kiste war, hatten sie ein dünnes Stahlkabel befestigt, dessen freies Ende herausging. Sie duckten sich auf jener Seite, von der das Polizeiboot herankam, in den Schatten von Aufbauten.
    Vor der Bucht flammte ein Scheinwerfer auf, fingerte kurz durch den Nebel und erfaßt dann sofort die Jacht.
    »Heiliger Moses!« japste Monk. »Sie müssen Positionslichter gesetzt haben, um die Beamten anzulocken! Das Ganze ist eine Falle!«
    »Du hast recht«, schnappte Ham. »Es ist eine Falle. Wir müssen sie warnen.«
    Das Polizeiboot kam immer näher. Der Motor wurde gedrosselt.
    »Jetzt kannst du mal beweisen«, sagte Ham, »daß du wirklich wie ein Gorilla brüllen kannst.«
    Monk hatte normalerweise eine kindlich hohe Stimme, aber wenn er voll loslegte, konnte sie auch wie Urwaldbrüllen klingen. Er holte tief Luft, und gemeinsam mit Ham schrie er zu dem angelehnten Bullaugenfenster hinaus:
    »Dreht ab! Dreht ab! Es ist

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