Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
eines Fußballs herausrollen. Renny stieß einen Fluch aus.
    »Jetzt haben sie Doc!« stöhnte er. »Dagegen kann er nicht ankämpfen, es sei denn, er benutzt die Granaten!«
    Renny meinte damit die Hochbrisanzgranaten, die Doc für den Fall äußerster Gefahr bei sich trug. Er und Johnny hielten den Atem an. Sie warteten, ob eine verheerende Explosion die sechs Beduinen auslöschen würde, aber nichts dergleichen geschah.
    Dafür war die ganze Düne, hinter der Doc verschwunden war, plötzlich in strahlend grünes Licht getaucht. Sogar der rötliche Mond veränderte in diesem Widerschein seine Farbe, wirkte auf einmal fahl und blaß. Rennys und Johnnys Häscher waren fast eine Meile vom Herd des grünen Glühens entfernt, schienen aber verzweifelt darauf aus zu sein, noch weiter wegzukommen.
    Als das grüne Glühen seinen Höhepunkt erreicht hatte, näherten sich die sechs abgesessenen Reiter vorsichtig der Kugel, von der es ausging. Sie wirkten dabei wie wandelnde Tote. Ihre maskierten Gesichter hatten in dem bizarren Licht die Farbe von mattem Blei. Zwei von ihnen trugen Zangen mit langen Griffen. Andere schleppten die Tragkiste, die das Lastpferd auf dem Rücken gehabt hatte. Vorsichtig bugsierten sie die Kugel mit den Zangen in die Kiste und schlossen sie.
    Aber auch danach lag immer noch ein phosphoreszierendes grünes Leuchten über der Wüste.
    Die sechs maskierten Beduinen besprachen sich kurz. Dann entfernten sie sich in immer größeren Kreisen von der Stelle, an der die Todeskugel gelegen hatte.
    Nachdem sie eine Zeitlang gesucht hatten, kamen sie wieder an der ursprünglichen Stelle zusammen.
    »Was haltet ihr davon?« rief einer von ihnen. »Angeblich soll der Bronzekerl viele merkwürdige Geräte bei sich tragen! Wie kommt es dann, daß wir nicht das kleinste Stückchen Metall gefunden haben?«
    Die anderen Maskierten schienen darüber nicht weniger verblüfft zu sein. Deshalb machten sie sich noch einmal daran, die riesige Sanddüne abzusuchen, was über eine Stunde in Anspruch nahm. Aber sie fanden nicht das kleinste Stückchen Metall, keinen Knopf – nichts, was bewies, daß Doc Savage sich dort befunden hatte.
    Die Beduinen murmelten Verwünschungen. Als sie dann gingen, um die Pferde wieder einzufangen, die sie mit Peitschenhieben davongejagt hatten, konnten sie nur noch fünf finden. Das sechste war offenbar, ohne anzuhalten, in die Wüste hinausgerannt.
     
     

12.
     
    Niemals während ihrer langen Karriere als Doc Savages Gefährten waren Renny und Johnny derart niedergeschlagen gewesen. Ihr eigenes Los als Gefangene der Beduinen bedrückte sie dabei weniger als die Katastrophenserie, die den Bronzemann und die anderen heimgesucht hatte.
    Ihr Glaube an die Unbesiegbarkeit des Bronzemanns war stets unerschütterlich gewesen. Aber die rätselhaften Todesschatten hatten sie entnervt, und ebenso unerklärlich war die Zerstörung des Luftschiffs, das speziell auf Feuersicherheit konstruiert gewesen war – dabei war es innerhalb von Minuten zu nichts verbrannt.
    Gegen Tagesanbruch führte die große Schar von Beduinen die Gefangenen durch stark zerklüftetes Gelände. Schwarzes Lavagestein trat an die Stelle der Sanddünen. Es gab keine Anzeichen für eine Oase, und doch schienen die Beduinen auf ein ganz bestimmtes Ziel zuzuhalten.
    Renny und Johnny waren an den Händen gefesselt, aber ihre Füße in den Steigbügeln waren frei. Neben ihnen ritten schwerbewaffnete Wächter, die aber keinen Versuch machten, ihre gelegentliche Unterhaltung zu verhindern.
    Johnny sagte: »Das sind tatsächlich die Reiter mit den Todesschatten. Ich hörte gerade, wie einer von ihnen sagte, der Allwissende würde wissen, was in einer bestimmten Sache zu tun sei.«
    Johnny beherrschte den Beduinendialekt wie ein Araber.
    Als die ersten Sonnenstrahlen über den felsgezackten Wüstenhorizont kamen, sahen sie, daß die Zahl ihrer Häscher mehr als hundert betrug. Einige Reiter hingen zu weit zurück, als daß man ihre Gesichter erkennen konnte.
    Ein großer Nubier mit einem Gesicht schwarz wie Ebenholz hätte das Kommando. Es war das erstemal, daß Renny und Johnny den ehemaligen Sklaven zu Gesicht bekamen, aber sie errieten, wer er war. Die sechs Reiter mit den bleiernen Masken ritten jetzt zu ihm. Anscheinend war er nicht mit ihnen zufrieden. Er machte abfällige Gesten und stieß Verwünschungen aus, während er mit ihnen verhandelte.
    Der Ritt ging weiter. »Die Gegend sieht aus, als ob sich hier ein Erdbeben

Weitere Kostenlose Bücher