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DS055 - Der Allwissende

DS055 - Der Allwissende

Titel: DS055 - Der Allwissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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schwerbeladene Kamel jetzt auf die Schar der angreifenden Reiter jenseits der Düne zu. Da es ein männliches Kamel war, schnaubte es wütend, derart getrieben zu werden, aber es rannte schneller.
    »Jetzt machen die beiden Kerle kehrt und preschen davon«, brummte Renny.
    Das stimmte. Die beiden Beduinen schienen es auf einmal eilig zu haben, davonzukommen. Sie galoppierten ihren schon vorher geflüchteten Gefährten nach. Das Kamel mit den beiden wippenden Kisten auf dem Rücken rannte auf die Angreifer zu, die ihre Pferde pariert hatten.
    »Vielleicht ist in den Kisten etwas Wertvolles, das sie lieber freiwillig ausliefern, statt zu kämpfen«, bemerkte Long Tom.
    Doc Savage sagte nichts. Er ließ sich keine Einzelheit der Szene unten entgehen. Zu spät wendeten die attackierenden Beduinen ihre Pferde. Das Lastkamel war bereits zwischen ihnen.
    Die Schreie des wütenden Tiers erstarben. Es schien sich plötzlich aufzulösen. Eben war es noch da, im nächsten Augenblick war nichts mehr zu sehen.
    Und ein grünes gespenstisches Leuchten breitete sich jäh über den Wüstenboden aus, über kahle Dünen und Felsen. Es hatte schon einen Durchmesser von fast einer Meile, und sein Kernpunkt war die Stelle, an der das schwerbeladene Lastkamel verschwunden war.
    Long Tom, der vor dem Funkgerät saß, stieß einen Schrei aus und kippte zur Seite. Carson Dernall riß sich die Brille herunter und zitterte mit seinen dürren Gliedern, als säße er auf dem elektrischen Stuhl. Renny fluchte, und Johnny ließ seine Kompakt-MPi fallen.
    »Nur ein leichter elektrischer Schlag«, erklärte Doc, der als einziger nicht betroffen zu sein schien.
    Alle Metallteile des Luftschiffs waren elektrisch aufgeladen. Obwohl Doc sofort Gegenruder gab, schoß es aufwärts.
    »Irgend etwas scheint die Außenluft verändert zu haben«, erklärte Doc. »Unser Traggas hat plötzlich die dreifache Auftriebskraft.«
    Während der schlanke Silberleib himmelwärts glitt, breitete sich der grüne Leuchtfleck auf dem Wüstenboden aus, bis er ein Gebiet von über zwei Quadratmeilen bedeckte.
    »Heiliges Donnerwetter!« röhrte Renny. »Die Araber mit den Pferden sind geblieben, wo sie waren. Sie haben sich nicht gerührt!«
    Carson Dernall war auf schwachen Beinen zu einem Kabinenfenster gewankt und sah hinab. »Die Todesschatten«, flüsterte er heiser. »Ich fürchte, für Miß Savage und Lady Fotheran wird jede Hilfe zu spät kommen.«
    Die Pferde der Beduinen wirkten wie erstarrte Geisterstatuen. Das Luftschiff hatte seine abrupte Himmelfahrt fortgesetzt. Selbst mit voller Motorkraft konnte Doc dem Auftrieb nicht gegenwirken.
    »Könnten Sie nicht Traggas ablassen, um uns wieder herunterzubringen?« fragte Carson Dernall.
    »Ich müßte volle zwei Drittel ablassen«, erklärte der Bronzemann, »und die würden uns später fehlen. Außerdem würde es zu lange dauern. Long Tom, du übernimmst das Ruder. Renny und Johnny, wir springen mit Fallschirmen ab. Der Sache müssen wir sofort auf den Grund gehen. Wollen Sie mitspringen, Mr. Dernall?«
    Der hagere Forschungsassistent schüttelte entsetzt den Kopf. »Ich fürchte, dafür habe ich nicht die Nerven. Außerdem würde mein schwaches Herz das wohl nicht aushalten. Ich werde mit Long Tom im Luftschiff bleiben, aber auch Ihnen möchte ich dringend abraten, hinunterzuspringen, Mr. Savage.«
    Aber Doc, Renny und Johnny hatten ihre Fallschirme bereits angelegt.
    »Wir sind schon mehr als eine Meile hoch«, sagte Johnny. »Wenn wir noch länger warten, werden wir zu weit abgetrieben, Doc.«
    »Sobald ich kann, stoße ich mit dem Luftschiff herab«, erklärte Long Tom.
    »Leuchte uns dann mit dem Landescheinwerfer«, rief Doc ihm zu und sprang durch die Kabinentür ins Dunkel hinaus. In kurzen Abständen folgten ihm Renny und Johnny.
    Docs vollendete Körperbeherrschung ermöglichte es ihm, mehr als tausend Meter mit den Füßen voran zu fallen, während sich Renny und Johnny fortlaufend überschlugen. Aber auch sie zogen die Reißleine erst, als ihnen der dunkle Wüstengrund entgegensprang. Glatt kamen sie am Boden auf, weit außerhalb des gespenstischen grünen Leuchtflecks. Durch Kalkfelsgestein und über Dünen führte Doc sie auf die Stelle zu, an der die Beduinen vernichtet worden waren. Es dauerte einige Zeit, bis sie dorthin kamen, denn es war eine Strecke von mehr als einer Meile.
    »Heiliges Kanonenrohr!« japste Renny. »Ich habe in meinem Leben schon so manche verrückten Dinge erlebt, aber diesmal

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