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DS056 - Der schwarze Tod

DS056 - Der schwarze Tod

Titel: DS056 - Der schwarze Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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Gesichtsfarbe pflegten ihn Leichenbestatter unwillkürlich als baldigen Kunden ins Auge zu fassen. Aber dieser Eindruck täuschte, wie schon so mancher seiner Gegner bei handgreiflichen Auseinandersetzungen erfahren hatte.
    Long Tom nahm die Nachricht lakonisch auf. »Ich bin sofort drüben«, erklärte er nur.
    So kam es, daß trotz Docs Versuch, seine Helfer aus der Mordsache herauszuhalten, drei von ihnen bald darauf in Manhattan nach Norden jagten, zum Westchester-Ufer des Hudson.
     
    Auf Homer Pearsalls luxuriösem Hausboot schien zu diesem Zeitpunkt absolut nichts Finsteres oder Geheimnisvolles im Gange zu sein.
    Homer Pearsall war ein Mann, der so aussah, als ob ihm der harte Existenzkampf eines Wall-Street-Malers das letzte bißchen Lebenssaft ausgesaugt hatte. Aber ansonsten war er in dieser Nacht ausgesprochen guter Laune.
    Zwei stämmige schwerbewaffnete Diener, die als seine Leibwächter fungierten, hatten ihn begleitet, als er kurz nach Mitternacht auf sein Hausboot kam, das beinahe so etwas wie ein schwimmender Palast war. Er war sofort an den Tresor in der großen Luxuskabine gegangen und hatte ein dickes Päckchen hineingelegt.
    »Okay, Burke«, wandte er sich dann mit forscher Stimme an einen seiner beiden Leibwächter. »Da ist allerhand Zaster drin. Lassen Sie niemand an Bord, bis ich wieder zurück bin. Der Kerl, mit dem ich das Geschäft mache, will im Hintergrund bleiben. Ich treffe mich mit ihm weiter oben am Ufer. Er wollte, daß ich das Geld dorthin mitbringe, aber er wird mit mir zurückkommen müssen, wenn er es in bar haben will.«
    Etwas später stieg Pearsall in ein Motorboot, das am Hausboot vertäut war, und lenkte es etwa zweihundert Meter uferaufwärts. Die Öltanks eines stillgelegten Kais tauchten dort aus dem Nebel auf. Pearsall gab mit einer Stablampe Blinkzeichen.
    »Hallo, Ufer!« rief er vorsichtig.
    »Hier bin ich!« klang eine gedämpfte Stimme auf. »Stehen Sie auf und werfen Sie mir Ihre Leine zu!«
    Das Motorboot schrammte mit dem Bugkiel auf Grund. Pearsall sah eine Gestalt aus dem Nebel treten. Mit seiner Stablampe leuchtete er ihr ins Gesicht. Wahrscheinlich hätte er den Mann später identifizieren können, aber dazu sollte Homer Pearsall keine Gelegenheit mehr haben.
    Es gab keinen Knall. Kein Schlag traf ihn. Und doch war Pearsall bereits tot, als er im Cockpit seines Motorboots flach auf’s Gesicht fiel.
     
     

3.
     
    Gut eine halbe Stunde später war auf dem Hudson in der Nähe von Pearsalls Hausboot ein anderes Boot unterwegs. Es war ein leckes Ruderboot; Renny, Long Tom und Johnny saßen darin.
    Long Tom zog die Riemen durch. Eine der verrosteten Dollen löste sich. Long Tom fluchte verhalten und rammte das Ding ins Holz zurück.
    »Ob wohl Doc schon da ist?« fragte Renny. »Wir haben aber nirgendwo einen Wagen gesehen.«
    »Den hätte Doc sowieso abseits von der Schnellstraße geparkt«, sagte Long Tom. »Jedenfalls strahlt das Hausboot vor Licht, aber es scheint darauf beileibe keine Party im Gänge zu sein.«
    »Eine absolut korrekte Deduktion«, erwiderte Johnny. »Es herrscht darauf eine ominöse Quietüde.«
    »Warum sagst du nicht einfach, daß sich auf dem Ding verdammt nichts rührt?« knurrte Renny.
    Tatsächlich schien auf Homer Pearsalls Hausboot jede Lampe zu brennen. Aber keine Stimme rief sie an, als sie herangerudert kamen. Geräuschlos legte Long Tom an Heck des an zwei Ankerketten in der Hudson-Strömung hängenden Hausboots an, und ebenso lautlos kletterten er und Johnny an Deck. Als Renny die dünne Reling packte und sich hochzog, splitterte laut knackend ein Stück davon ab.
    »Leise, verflixt nochmal!« zischte Long Tom.
    Die Decksplanken ächzten unter Rennys riesigen Füßen, als er am Deckhaus entlang zu einem Fenster schleichen wollte.
    »Seht mal da!« knurrte er und blieb ruckartig stehen. »Kein Wunder, daß sich an Bord nichts rührt.«
    Er war mit der Schuhspitze an eine reglose Gestalt gestoßen, die im Schatten der Deckhauswand lag. In der einen Hand seine Kompakt-Maschinenpistole, in der anderen eine Dynamotaschenlampe, leuchtete er ihr ins Gesicht.
    »Heiliges Donnerwetter!« platzte er heraus. »Der Kerl ist ja mausetot! Dabei hat er zwei Revolver!«
    Der Mann auf dem Deck war in der Tat »mausetot«.
    Sein Kopf lag im falschen Winkel zu den Schultern. In den zur Seite gestreckten Händen hielt er immer noch zwei schwerkalibrige Revolver. Ein Ohr fehlte zur Hälfte.
    »Sieht aus, als ob ihm jemand einen Tintenschwamm an

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