DS056 - Der schwarze Tod
die in diesem Augenblick die Empfangsdiele betrat und Monks letzte Worte mitbekommen hatte. »Ich schlage vor, wir tun uns zusammen.«
An sich hätten Monk und Ham die hübsche Pat nur zu gern mit dabei gehabt, aber Ham runzelte die Stirn.
»Doc würde das gar nicht gefallen«, erklärte er. »Ich habe so eine Ahnung, als ob die Sache diesmal besonders gefährlich ist.«
»Oh, das macht mir nichts aus«, erklärte Pat aufgeräumt. »Hoffentlich rührt sich bald etwas.«
Das Telefon klingelte. Ham rannte ins Labor hinüber, um dort das Gespräch anzunehmen, während Monk sich bereitmachte, den Anruf zurückzuverfolgen. Aber in diesem Fall erwies sich das als unnötig. Der Anrufer war nur zu begierig, daß Doc Savage seine Adresse erfuhr.
»Sie sind Theodore Marley Brooks?« erkundigte sich eine schrille Stimme bei Ham. »Gut, daß ich wenigstens Sie erwischt habe. Ich muß sofort Doc Savage sprechen. Mein Name ist Spade – Cedric Cecil Spade, und ich gebe ganz offen zu, daß ich mich in Panik befinde, wie es wohl jeder wäre, dessen Leben auf’s äußerste bedroht ist.«
»Ihr Name ist mir bekannt«, entgegnete Ham. »Seit Sie sich von den Wall-Street-Geschäften zurückgezogen haben, widmen Sie sich insbesondere Ihrer Rubinsammlung. Sprechen Sie von Ihrem Sommerhaus auf Long Island aus?«
»Phantastisch!« rief Spade. »Mir wurde schon gesagt, daß Mr. Savage bemerkenswert gut informierte Helfer hat. Sie haben das gerade bewiesen. Ja, ich spreche von meinem Haus in Manhasset aus. Vielleicht ist mein Telefon angezapft, aber ich mußte einfach anrufen.«
»Wir werden das sofort überprüfen«, erklärte Ham forsch. »Erzählen Sie lieber rasch, was Sie zu sagen haben, ehe die Leitung vielleicht unterbrochen wird.«
»Ich habe insgesamt drei Todesdrohungen erhalten«, sagte Spade. »Die ersten beiden habe ich mißachtet. Die dritte kam eben per Telefon. Darin wurde mir erklärt, daß ich nur noch eine Stunde zu leben hätte. Zwei andere Männer, die der Anrufer nannte, sind bereits tot, und mit ihnen sind noch mehrere andere gestorben.«
»Dann fürchten Sie sich also vor dem Ding, das man den Schwarzen Fleck nennt?« fragte Ham.
»Von einem Schwarzen Fleck weiß ich nichts«, entgegnete Spade. »Ich weiß nur, daß ich hier nicht mehr sicher bin. Andererseits kann ich hier nicht weg. Zum einen habe ich hier meine wertvolle Rubinsammlung, zum anderen übertragbare Wertpapiere ...«
»Das sollten Sie am Telefon lieber nicht erwähnen«, unterbrach ihn Ham. »Sie sagten doch, Ihre Leitung könnte angezapft sein.«
»Verdammt, ich weiß, daß sie angezapft ist. Und wenn der, der jetzt mithört, es auf diese Werte abgesehen hat, bitte, er soll sie haben, mein Leben ist mir ...« Ein höhnisches, krächzendes Lachen kam durch die Leitung.
»Was war das?« sagte Spade mit zittriger Stimme. »Haben Sie da eben ...«
Monk und Ham hörten nur noch ein leises Summen. Anscheinend war an Cedric Cecil Spades Ende die Leitung durchschnitten worden.
Ham kehrte aus dem Labor zurück. Monk traf mit ihm an der Tür zusammen.
»Hast du das gehört?« platzte er heraus. »Wir müssen sofort ...«
Geistesgegenwärtig unterbrach ihn Ham: »Pat, Doc hat eben angerufen«, flunkerte er. »Er will, daß Monk und ich sofort zu ihm kommen. Du fährst am besten nach Hause, und wenn sich etwas ergibt, das aufregend zu werden verspricht, rufen wir dich sofort an.«
»Nur, wenn ihr mir das fest versprecht«, sagte Pat. »Du weißt doch, daß du dich auf uns verlassen kannst«, erklärte ihr Ham, ohne mit der Wimper zu zucken.
Monk schluckte schwer.
Pat schien ihnen zu glauben. »Nun gut, dann erwarte ich bei mir zu Hause euren Anruf.« Sie ging hinaus, und gleich darauf hörten Ham und Monk sie mit einem der regulären Fahrstühle hinunterfahren.
Ham, der meinte, es besonders schlau angefangen zu haben, wäre wohl nicht mehr ganz so sicher gewesen, wenn er etwas schärfer beobachtet hätte. Pat hatte das Gespräch nämlich am Apparat in der Bibliothek mitgehört.
Ohne etwas davon zu ahnen, ging Ham zum Funkgerät im Labor, und innerhalb einer Minute stand er mit Doc in Verbindung.
Doc hatte dabeigestanden, als Ronald Doremon in einem Manhattaner Krankenhaus in ein Bett gepackt wurde. Der junge Mann mit den schweren Brandwunden sprach im Delirium, als Doc ihn verließ.
Doc war zum zweitenmal auf dem Wege zu Andrew Podrey Vandersleeves Haus, als Ham ihn per UKW-Funk erreichte und ihm von Cedric Cecil Spades Todesängsten
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