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DS056 - Der schwarze Tod

DS056 - Der schwarze Tod

Titel: DS056 - Der schwarze Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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zurück. Das elektrochemische Labor befand sich etwa eine Meile flußabwärts von der Stelle, wo Homer Pearsalls Hausboot verbrannt war.
    Es dauerte einige Zeit, bis er quer durch Westchester dorthin gelangte, und schon aus einiger Entfernung konnte er den Feuerschein sehen. Er mischte sich unter die Menge der Schaulustigen. Dicke schwarze Schwaden brennenden Öls wallten vom Rai herauf; dort und nicht in den Labors selbst schien das Feuer entstanden zu sein, wie Ham ihm schon gesagt hatte.
    Aber inzwischen züngelten die Flammen auch um das weitläufige Laborgebäude, und von der Hitze waren dort die meisten Fensterscheiben bereits geplatzt. Als Doc herankam, hatten sich drinnen irgendwelche Chemikalien entzündet. Es gab eine Explosion, und eine Labormauer wurde weggerissen.
    Feuerwehrleute versuchten mit Schläuchen, für die sie das Wasser mit Motoraggregaten aus dem Hudson pumpten, das Feuer zu löschen, aber mit Wasser war gegen brennende Chemikalien nicht viel auszurichten.
    Doc suchte nach Generaldirektor Congdon. Statt dessen tauchte ein schlanker junger Mann vor ihm auf.
    »Mr. Savage!« rief er aus. »Sind wir aber froh, daß Sie da sind! Fünf Jahre Arbeit gehen da in Rauch und Flammen auf!«
    »Und Sie sehen aus, als ob Sie es darauf angelegt hätten, mit hochzugehen«, bemerkte Doc trocken. »Chemikalien lassen sich ersetzen und Forschungsberichte neu erstellen, aber wenn ein kluger Kopf mitverbrennt, ist für ihn meist nur schwer ein Ersatz zu finden.«
    Doc bezog sich damit auf das Aussehen des jungen Mannes. Es war Ronald Doremon, seit fast fünf Jahren der Assistent des Generaldirektors. Sein schmales Gelehrtengesicht war rauchgeschwärzt, und seine Augenbrauen und sein Haar waren versengt. Um seine verletzte Hand hatte er ein Taschentuch gewickelt. Aber er lächelte nicht. Er war offenbar ein junger Mann, der seinen Job sehr ernst nahm. Congdon war älter und abgeklärter als Doremon.
    »Zu schade, Mr. Savage«, sagte er, als er herankam. »Chemikalien im Wert von vielen tausend Dollar verbrennen dort, und eine Menge Arbeit werden wir noch einmal machen müssen.«
    »Wie hat das Feuer angefangen?« fragte Doc.
    »Nicht hier bei uns«, entgegnete Congdon. »Der Wachmann sagt, unten am Kai hätte es eine Explosion gegeben, und dabei muß Öl oder etwas anderes Hochentflammbares in Brand geraten sein. Der Wachmann gibt an, er hätte unmittelbar hinterher ein Motorboot wegfahren hören.«
    »Dann besteht wohl nicht viel Hoffnung, der Brandursache auf die Spur zu kommen«, bemerkte der Bronzemann und drehte sich zu dem brennenden Laborgebäude um. Ein von dem Hauptgebäude wegführender Flügel war bisher noch nicht von den Flammen erfaßt worden.
    Congdon sagte: »Natürlich werden wir uns sofort an den Wiederaufbau machen.«
    Dann stieß er einen leisen Pfiff der Verwunderung aus. Doc war plötzlich verschwunden, aber Congdon kannte inzwischen diese Gewohnheit des Bronzemannes.
    Doc glitt den bisher von den Flammen verschonten Seitenflügel entlang. Die Feuerwehrleute konzentrierten sich allein darauf, den Brand im Hauptgebäude zu löschen.
    Vor einem Fenster langte er hoch zu den dünnen Eisenstäben, mit denen es vergittert war. Ein normaler Mensch hätte ohne Werkzeuge kaum etwas ausgerichtet, aber unter Docs sehnigen Bronzehänden bogen sie sich auseinander. Er schlug die Fensterscheibe dahinter ein und zwängte sich durch die aufgebogene Öffnung in den Gitterstäben.
    Das Innere wurde nur von den draußen lodernden Flammen erhellt. Doc glitt an einer Reihe von Glasschränken entlang, die vor einer Wand standen. An einem war die Frontglasscheibe eingeschlagen. Splitter langen noch am Boden. Dieser Einbruch konnte erst vor kurzem, wahrscheinlich während des Feuers erfolgt sein. Die Schränke waren nämlich durch besondere Alarmanlagen gesichert, und durch das Feuer waren sie entweder ausgefallen, oder es hatte niemand mehr auf den gleichzeitig ausgelösten Diebstahlalarm geachtet.
    Sekundenlang stand Doc reglos da und ließ den eigenartigen Trillerlaut hören, den er immer dann von sich gab, wenn er unter besonderem Streß stand oder ihm eine überraschende Erkenntnis gekommen war.
    Langsam ging Doc die weiteren Glasschränke entlang. Sonst war keiner aufgebrochen worden. Er kam zum Ende der Schrankreihe.
    Blaue Funkenblitze sprangen plötzlich vor allen Tür- und Fensteröffnungen über. Sie stammten von der zusätzlichen Einbruchssicherung, die Doc wohl ausgelöst hatte, als er eine der

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