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DS058 - Das Ungeheuer aus dem Meer

DS058 - Das Ungeheuer aus dem Meer

Titel: DS058 - Das Ungeheuer aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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er schoß nicht. Sein Kumpan, der mit Doc kollidiert war, stolperte über ihn, und beide gingen runter. Doc warf sich auf sie und setzte sie mit den Fäusten außer Gefecht.
    Bei einem der Männer fand Doc ein langes Messer und zerschnitt damit den Gefangenen die Fesseln. Er nahm Renny und Long Tom die Klebestreifen vom Gesicht. Renny und Long Tom massierten ihre Hand- und Fußgelenke und richteten sich taumelig auf. Quietman war vor Schreck erstarrt, das Mädchen brach wieder in ein hysterisches Schluchzen aus.
    »Unter den gegebenen Umständen war Hilfe außerordentlich vonnöten«, bemerkte Johnny. »Ich bekenne, daß mir bereits Zweifel zugewachsen waren, ob sie rechtzeitig eintreffen werde.«
    »Renny, Long Tom, nehmt die Quietmans unter eure Fittiche«, sagte Doc; und zu Johnny: »Komm mit, wir wollen versuchen, uns Coolins zu greifen.«
    »Er verdient es, daß jemand sich seiner annimmt«, sagte Johnny in befremdlich schlichten Worten.
    Doc und er hasteten zum oberen Deck. In Stichworten berichtete Johnny, was in Quietmans Villa geschehen war. Der alte Raddampfer war so hoch wie ein vierstöckiges Haus, und Doc und Johnny hatten drei Niedergänge zu überwinden. Sie brachten zwei davon hinter sich, dann blieb Doc abrupt stehen und horchte.
    »Motorengeräusch!« sagte er besorgt.
    Doc und Johnny liefen in eine Kabine und spähten durch ein Bullauge. Ein Schnellboot näherte sich mit schäumenden Bugwellen dem Raddampfer.
    »Hafenpolizei«, sagte Johnny und korrigierte sich sofort. »Nein, die Polizei fährt nicht ohne Fahne. Vielleicht ein Privatmann, der neugierig geworden ist ...«
    Auf dem Deck des Schnellboots standen Männer mit Gewehren und Helmen. Keiner von ihnen trug eine Uniform.
    »Keine Polizei, in der Tat«, sagte Doc. »Aber ein privater Jachtbesitzer ist im allgemeinen nicht so ausgerüstet.«
    Sie rannten weiter nach oben und auf der Flußseite zum offenen Promenadendeck, so daß die Kabinen zwischen ihnen und Coolins’ Männern waren. Diese stellten plötzlich das Feuer ein, Stimmen schrien durcheinander. Doc und Johnny eilten zum Heck, von wo aus sie die andere Seite überblicken konnten. Verblüfft sahen sie, daß Piper und sein Anhang zum Gegenangriff übergegangen waren, nachdem sie die ganze Zeit den Kugelhagel scheinbar widerstandslos hingenommen hatten. Aus den Autofenstern ragten jetzt Gewehrläufe, an denen Behälter wie Feuerlöscher befestigt waren. Aus diesen Behältern ergoß sich eine gelbliche Brühe über das Schiff, die sich in einen schwefligen Nebel verwandelte.
    »Gas!« sagte Johnny entgeistert. »Diese Esel werden uns ausräuchern!«
    Irgendwo schrillte Coolins Kommandos, seine Männer zerrten Gasmasken aus den Taschen.
    »Das hilft ihnen nichts«, sagte Doc leise. »Dieses Zeug dringt durch die Poren.«
    Auf dem Schnellboot erklang dreimal eine Sirene; wieder war Coolins’ Stimme zu hören.
    »Wir steigen aus!« rief er. »Gegen das Gas haben wir keine Chance!«
    »Das Boot gehört also Coolins«, begriff Johnny. »Es hat in Sichtweite gelegen, und Coolins hat Hilfe herbeisignalisiert.«
    Das Schnellboot legte sich längsseits, Coolins und seine Truppe kletterten hinunter; gleichzeitig stiegen Pipers Anhänger aus den Autos und wälzten sich über die Gangway. Sie hatten inzwischen Gummianzüge übergestreift. Dank der Windstille breitete sich das Gas nur träge aus; trotzdem spürten Doc und Johnny, wie ihre Hände und Gesichter allmählich zu jucken begannen.
    »Wir müssen Renny, Long Tom und die Quietmans holen«, verfügte Doc. »Wenn wir es vermeiden können, sollten wir auch die vier Banditen nicht einfach ihrem Schicksal überlassen.«
    Sie hasteten wieder nach unten, aber sie kamen nicht weit. Das Gas war schwerer als Luft und bereits durch Luken und Bullaugen in den Schiffsbauch eingedrungen. Docs und Johnnys Augen tränten; ihre Haut brannte wie Feuer. Hustend und keuchend kehrten sie um. Johnny schaffte es nicht mehr, Doc mußte ihn tragen. Mit letzter Kraft erreichte er das Promenadendeck, warf Johnny über Bord und sprang hinter ihm her.
     
    Das kalte Wasser brachte Johnny wieder zur Besinnung. Er spuckte und schimpfte in wenig gewählten Worten, dann schwammen er und Doc zum Ufer und verbargen sich unter überhängenden Sträuchern.
    Sie beobachteten, wie das Schnellboot ablegte und flußabwärts verschwand. Währenddessen durchstöberten Pipers Männer das Schiff. Sie blieben nur wenige Minuten, und als sie an Land gingen, hatten sie Renny, Long Tom,

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