DS064 - Der Maskenmann
Maskierte rein!«
Als Doc Savage, den rennenden Stahlarbeitern weit voraus, vor dem turmhoch aufragenden Hochofenwerk Fünf anlangte, hatte dort gerade ein anderer Wagen gehalten.
Es war die schwere Limousine des fetten Walter Mason. Der junge Mann stieg aus.
Er kam zu Doc herübergerannt und sagte atemlos: »Ich habe meine Kusine gefunden. Ich hab’ sie dort in meinem Wagen. Aber dann hörte ich, daß der Maskierte in Nummer Fünf drin ist. Daraufhin bin ich sofort hergerast.«
Doc eilte mit ihm hinüber, und zu zweit hoben sie das schlanke blonde Mädchen vom Rücksitz der Limousine, nahmen ihm den Knebel heraus und die Fesseln ab.
Molly Mason schwankte, als sie erstmals wieder auf den Beinen stand, aber ihre blauen Augen waren klar, als die erst Doc und dann ihre Freundin Pat Savage ansah, die ebenfalls hinzugekommen war.
Dann warf sich Molly Pat in die Arme, und die beiden schlanken großen Mädchen standen da, hielten sich umschlungen und schluchzten.
»Kommen Sie, Savage«, drängte Walter Mason.
Er führte ihn in die riesige Werkhalle, deren eine ganze Längsseite von den hochaufragenden Hochöfen eingenommen wurden. Blendende weißglühende Hitze ging von ihnen aus, denn man hatte ja erst vor ein paar Stunden begonnen, das Werk stillzulegen, deshalb war der Stahl in ihnen immer noch flüssig.
Docs Helfer standen dort mit anderen und starrten zu einem Laufgang hinauf, der vor der Reihe von riesigen Hochöfen entlangführte. Diese anderen waren Stahlarbeiter und ein paar leitende Angestellte des Werks. Aber es war auch eine Zahl von Warts Gangstern darunter.
Merkwürdigerweise kämpften diese Gangster nicht mehr mit Docs Helfern. Alle beobachteten vielmehr gespannt eine schwarzgekleidete maskierte Gestalt, die den Laufgang vor den glutheißen Hochöfen entlang hastete. Eine Gestalt, die dabei mit dem Tod zu flirten schien.
Ham war es, der dann Pat Savage und die hübsche Molly Mason entdeckte. Er rannte zu ihnen hin und rief:
»Molly! Wohin warst du vor einer Weile verschwunden?«
Molly Mason starrte Ham an. »Ich verstehe nicht ...« setzte sie an.
Doc unterbrach: »Monk, nimm du das andere Ende des Laufgangs. Los, schnell!«
Der Bronzemann rannte selbst auf eine Eisenleiter zu, die zum einen Ende des Laufgangs mit den schmalen Plattformen vor der Reihe der großen Hochöfen führte.
In diesem Augenblick hallte hinter den Männern, die die maskierte Gestalt in der Mitte des Laufgangs beobachteten, Lärm auf, und jemand schrie: »Der außer Rand und Band geratene Mob wird gleich hier sein. Die werden alles kurz und klein ...«
Es war Willi Watt, der neben Renny stehend rief: »Schließt die Hallentore und verriegelt sie! Diesmal dürfen wir den Maskierten nicht mehr entkommen lassen!«
Außer Doc hatten sich alle zu dem drahtigen kleinen Willi Watt umgedreht. Als sie wieder zu den Hochöfen zurücksahen, stieg aus rauhen Männerkehlen ein einziger Entsetzensschrei auf.
Denn es war nicht die maskierte Gestalt, der Doc Savage hinterhergesprungen war. Es war die fette, unförmige Gestalt Walter Masons!
Für jemand so Gewichtigen hatte Walter Mason überraschend flink die Eisenleiter erklommen. Vor dem Bronzemann rannte er den Laufgang entlang und griff nach dem ersten der Abstichhebel für die großen Hochöfen.
Doc Savage rief warnend hinunter: »Zurück! Los, alles zurück, da unten!«
Aber Walter Mason hatte den Hebel bereits zurückgerissen, der das Abstichloch für den Hochofen öffnete. Weißglühender Stahl schoß heraus, lief zunächst eine Rinne entlang, die hoch über den Köpfen der Untenstehenden endete.
Normalerweise würde sich dort, von einem der Laufkräne herabhängend, eine der Zehn-Tonnen-Gießkellen befunden haben, aber jetzt war dort nichts.
Nichts hinderte jetzt den flüssigen Stahl, sich auf die Köpfe der Druntenstehenden zu ergießen oder – wenn es denen gelang, rechtzeitig beiseite zu springen – auf den Hallenboden zu spritzen und dort in alle Richtungen auseinanderzulaufen, so daß die Männer drunten nirgendwo mehr hintreten konnten, ohne daß sich ihnen der flüssige Stahl sofort durch die Schuhsohlen brannte.
Walter Mason stieß einen irren Schrei aus und rannte auf dem Laufgang zum Abstichhebel des nächsten Hochofens weiter. Der flüssige Stahl, der bereits die Rinne vor dem ersten Hochofen entlang lief, versperrte Doc momentan das weitere Vordringen, denn die Funken und Flammen aus der Rinne bildeten eine regelrechte Feuerwand.
Doc stand momentan im
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