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DS069 - Die Höhlenmänner von Crescent City

DS069 - Die Höhlenmänner von Crescent City

Titel: DS069 - Die Höhlenmänner von Crescent City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
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hatte er tagelang nichts zu essen gehabt. Während er darauf wartete, daß er sich nach der Fleischbrühe besser fühlen würde, badete seine Frau ihn und verband die seltsamen Wunden an seinem Körper.
    »Mary, weiß schon irgendeiner von unseren Nachbarn, daß ich zurück bin?« waren seine ersten Worte.
    Mary Worth schüttelte den Kopf. Sie war viel zu durcheinander gewesen, um daran zu denken, die Nachbarn zu rufen.
    »Dann sag’ ihnen auch weiter nichts«, hauchte Thomas Worth, »bis du meine Geschichte gehört hast. Ich glaube, die sollten wir überhaupt lieber für uns behalten.«
    »Für uns behalten?« japste Mary. »Aber warum?«
    »Wenn du sie gehört hast, wirst du es verstehen.« Er rührte sich und stöhnte unwillkürlich auf. An seinen Handgelenken hatte er aufgeschürfte Ringe, als ob er gefesselt gewesen wäre und sich selber befreit hätte. Aber auch am ganzen übrigen Körper befanden sich wunde Stellen, von denen sich manche bereits entzündet hatten.
    »Was ist dir nur passiert, Tom?« fragte seine Frau besorgt.
    Thomas Worth lehnte sich ins Kissen zurück, ballte vor Schmerzen die Hände und begann zu erzählen.
    »Dir wird das Ganze wie Irrsinn Vorkommen, Mary, deshalb setz’ dich bitte hin und hör’ mich erst zu Ende an. Ich machte meine Mitternachtsrunde. Plötzlich stieß ich in der Dunkelheit auf einen zotteligen kleinen goldenen Mann. Bis auf ein Lendentuch war er nackt. Er hatte eine Keule dabei. Dadurch kam er mir zuerst wie ein vorzeitlicher Höhlenmensch vor. Dabei reichte er mir aber nur wenig bis über die Knie. Der goldene Zwerg schlug mich mit seiner Keule ins Bein, und ich verlor sofort das Bewußtsein.«
    Thomas Worth schloß die Augen und schauderte zusammen.
    »Als ich wieder zum Bewußtsein kam«, fuhr er fort, »war ich in einer großen Felshöhle. Dort liefen noch viel mehr von den kleinen goldenen Scheusalen herum, und ich war gebunden und ihr Gefangener. Ich sah von ihnen gleichzeitig immer nur etwa ein Dutzend, aber es müssen noch viel mehr gewesen sein. Und sie folterten mich.«
    Er sah, daß seine Frau zum Sprechen ansetzte, aber er schüttelte den Kopf.
    »Die kleinen goldenen Scheusale schlugen mit ihren Keulen auf mich ein. Es tat entsetzlich weh. Sie sprachen englisch, aber manche von ihnen konnte ich kaum verstehen. Sie hatten irgend etwas Schreckliches mit mir vor. Erst sollte ich tagelang geschlagen werden, und dann sollte ihr Medizinmann einen Zauber über mich sprechen. Was sie mit Zauber meinten, weiß ich nicht.«
    Thomas Worth versuchte plötzlich, sich aufzusetzen, mit vor Angst völlig verzerrtem Gesicht.
    »Und das war noch nicht alles, Mary!« japste er. »Sie führten irgend etwas Finsteres gegen ganz Crescent City im Schilde. Gegen jeden, der dort lebt. Ich weiß nicht, was das ist. Ich konnte es nur ihren Andeutungen entnehmen.«
    Thomas Worth erschauderte wieder und schlug sich die Hände vors Gesicht. »Ich konnte fliehen, ehe ihr Medizinmann dazu kam, den Zauber über mich zu sprechen.«
    Danach war es sekundenlang still indem kleinen bescheidenen Haus von Thomas und Mary Worth. Sogar der Wecker war stehengeblieben, wie er das manchmal tat. Aus der Küche hörte man das Tropfen eines Wasserhahns. Irgendwo in der Nachbarschaft spielte ein Radio, und ein Hund schlug an, hielt wieder inne.
    »Verstehst du nun, Mary, warum du niemand von unseren Nachbarn meine Geschichte erzählen sollst?« fragte Thomas Worth.
    »Ja.« Mary Worth nickte verzagt. »Niemand würde dir glauben.«
    »Schlimmer noch. Sie würden mich für verrückt halten.«
    »Sollen wir es der Polizei melden?« fragte Mary beklommen.
    »Und wenn die mich für verrückt erklärt und in eine Anstalt einweisen läßt?«
    Mary Worth begann daraufhin zu zittern und brach in Tränen aus. »Oh, Tom, Tom. Denk nach. Versuch dich zu erinnern, was wirklich geschehen ist.«
    »Siehst du«, sagte er. »Nicht einmal du glaubst mir.«
    Außer dem haltlosen Schluchzen seiner Frau bekam er keine Antwort.
    »Weiß Don, daß ich – ich weg war?« fragte Thomas.
    »Nein. Sie haben es im Sommerlager vor ihm geheimgehalten.«
    »Das war sehr freundlich von ihnen, denn Don würde sich schreckliche Sorgen gemacht haben.«
    Die Reaktion seiner Frau auf seine phantastische Geschichte hatte auf Thomas Worth eine Art Ernüchterungseffekt. Sie war der einzige Mensch auf Erden, der ihm eventuell noch geglaubt haben würde. Aber offensichtlich dachte sie ebenfalls, daß er an Halluzinationen litt. Was würde

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