DS069 - Die Höhlenmänner von Crescent City
er über den ebenso verblüfft war wie Thomas Worth über ihn.
»Yah, yah«, sagte der häßliche Zwerg dann plötzlich.
»Was sagen Sie? Ich verstehe nicht
Und dann schlug das kleine goldene Ungeheuer plötzlich mit seiner Keule zu, traf damit Thomas Worths heiles Bein. Der Nachtwächter schrie vor Schmerz auf und stürzte zu Boden.
Es war, als ob Thomas Worth mit seinem Bein an ein elektrisches Kabel gekommen war. Ein kribbelndes Gefühl lief durch seinen ganzen Körper, erreichte seinen Kopf, und Thomas Worth verlor das Bewußtsein.
Der Airport von Crescent City blieb auch nachts offen, wie sich das für eine Industriestadt am Ufer eines der Großen Seen gehörte. Mehrere Männer taten dort Nachtdienst, meist jüngere Leute und alle sehr nett. Sie mochten Thomas Worth, bedauerten ihn, respektierten ihn aber auch dafür, wie er sich abmühte, mit seinem kargen Lohn seine Familie zu unterhalten.
Sie merkten bald, daß der Nachtwächter nicht mehr seine Runden drehte. Zwischen ein und zwei Uhr morgens begannen sie, nach ihm zu suchen. Zuerst nur zwei Mechaniker und ein junger Pilot, der Bereitschaftsdienst hatte, aber bis es morgens hell wurde, suchte das ganze Flughafenpersonal nach ihm. Aber sie fanden ihn nicht.
Natürlich wurde auch ein Bote zu ihm nach Hause geschickt – die Worths waren zu arm, um sich ein Telefon leisten zu können. Aber Thomas Worth war auch nicht etwa nach Hause gekommen. Darüber geriet seine Frau Mary natürlich in große Aufregung, denn sie konnte sich keinen Grund für sein Verschwinden denken. Sie war allein zu Hause, denn Don, ihr Sohn, arbeitete den Sommer über in einem Ferienlager für Jungen.
»Das sieht Thomas gar nicht ähnlich, ohne ein Wort wegzugehen«, sagte sie. »Könnten wir die Aufregung vorerst wenigstens meinem Sohn ersparen? Er verdient sich seinen Unterhalt in einem Sommerlager.«
Die Behörden sahen keinen Grund, ihr diesen Wunsch zu verweigern, und so erfuhr Don Worth vorerst nichts von der Sache.
Die Flughafenleitung war ebenso wie Mrs. Worth überzeugt, daß es für das Verschwinden ihres Mannes einen stichhaltigen Grund geben mußte. Aber was war der? Es gab auf dem Flugplatz keine Brunnenlöcher, in die Thomas Worth gefallen sein konnte, oder etwas ähnliches. Zwei volle Tage vergingen, und alle machten sich immer mehr Sorgen um Thomas Worth.
Auch die Polizei suchte inzwischen nach ihm. Ebenfalls ohne Erfolg. Sogar in die Zeitungen gelangte der Fall seines spurlosen Verschwindens, aber nur in Form einer kurzen Meldung von wenigen Zeilen. Thomas Worth war kein wichtiger Mann gewesen.
Aber das genügte, um die Meldung auch auf Doc Savages Schreibtisch landen zu lassen. Doch leider nützte das nicht allzu viel. Doc Savages Helfer sammelten lediglich Zeitungsausschnitte von allen ungewöhnlichen Fällen. Der Fall von Thomas Worth sah aber eher so aus, als ob da ein armer Flugplatzwächter aus Verzweiflung seine Familie im Stich gelassen hatte.
Deshalb nahm Doc Savage kein weiteres Interesse an dem Fall. Er war zwar ein sehr bemerkenswerter Mann, sozusagen ein Allround-Genie, aber ein Hellseher war er nicht. Er ging anderen Dingen nach, die ihm vordringlicher erschienen.
Es war fast genau vier Tage später, zehn Minuten nach elf Uhr abends, als Mary Worth von der Vorveranda ein kratzendes Geräusch hörte. Sie hatte mit gefalteten Händen dagesessen, ohne zu wissen, was sie tun sollte. Sie sprang auf.
»Wer ist da?« rief sie ängstlich.
Das scharrende Kratzen wiederholte sich, gefolgt von einem winselnden Laut. Vielleicht hatte sich ein Hund aus der Nachbarschaft auf die Veranda verirrt, aber Mary Worth öffnete dennoch die Tür.
Sie fiel auf der Stelle in Ohnmacht.
Die Worths taten sich sogar schwer, die Lichtrechnungen zu bezahlen. Deshalb hatten sie in der Verandalampe nur eine Fünfzehn-Watt-Birne brennen, aber selbst, was deren schwaches Licht enthüllte, hatte für Mrs. Worths Ohnmacht gereicht. Als sie nach einer ganzen Weile wieder ins Bewußtsein zurückkehrte – wie viel später, wußte sie nicht – schleppte sie das, was sie auf der Veranda gefunden hatte, ins Haus. Sie war schrecklich verwirrt und erschrocken. Sie mußte auch geweint haben, denn später bemerkte sie, daß ihr Gesicht naß war.
Es war ihr vermißter Mann, den sie gefunden hatte. Endlich schlug er die Augen auf. Er schien sprechen zu wollen. Willig ließ er sich die Fleischbrühe einflößen, die seine Frau schnell für ihn aufgewärmt hatte. Offensichtlich
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