DS070 - Die Welt der Unterirdischen
und fuchtelte damit vor seiner Nase.
»Ich schneid’ dich in dünne Scheiben!« rief er.
Professor Torgle starrte mit offenem Mund. »Los, geht wieder an die Arbeit!« kreischte er.
Ein Lächeln trat in Long Toms Gesicht. Während Torgles Aufmerksamkeit auf das rangelnde Paar in der Mitte des Laboratoriums gerichtet war, langte der Elektroniker blitzschnell an die Schalttafel des Professors mit den Hebeln.
»Los, schnappt ihn euch!« rief er. »Ich habe seine Apparatur ausgeschaltet.«
Torgle brüllte vor Wut auf. Monk und Ham hielten mit ihrem Scheinkampf inne. Zu viert stürzten sie sich auf den Professor.
»Halt, halt!« schrie Torgle.
»Nichts da«, schnappte Ham, »ich werde Ihnen jetzt ...«
Professor Torgle drückte einen verborgenen Knopf. Die Wirkung war verblüffend.
Docs Helfer hielten mitten in ihren Bewegungen inne, als seien sie schockgefroren worden. In völlig verrenkten Haltungen standen sie da, wodurch die Szene wirkte, als hätte man einen Film angehalten. Long Toms Hand hing reglos über den Hebeln an der Schalttafel.
Die fünf waren zu lebenden Statuen geworden. Sie konnten sich weder rühren noch sprechen.
Ein seltsames Licht glühte in Professor Torgles eingesunkenen roten Augen.
»Ihr Narren!« krächzte er. »Wenn ihr euren Verstand gebraucht und das Rätsel des seltsamen Gesteins gelöst hättet, würden wir alle freie Männer gewesen sein. Jetzt werdet ihr hier bleiben und sterben. Aber ich nicht.«
Mit seinem komisch schiefen Gang eilte Torgle aus der Laboratoriumshöhle. Er machte sich auf den Weg zu der Horrorgrube.
Dort spähte er über die Felskante. Doc Savages Körper klebte immer noch an der Wand des lebenden Feuers. Der Professor lachte schauerlich auf. Er war es gewesen, der den Bronzemann hierher verfolgt hatte.
»Die anderen fürchten ihn, und zu recht«, gluckste er. »Aber ich nicht. Ich habe den berühmten Doc Savage mir hier auf Gnade und Ungnade ausgeliefert.«
Seine merkwürdige Gangart machte es für ihn noch schwieriger, als er jetzt vorsichtig mitten in die Horrorgrube hinabstieg. Dem gruseligen Leichenhaufen schenkte er keinerlei Beachtung. Ohne zu zögern ging er zu der Wand des lebenden Feuers vor. Seine Finger suchten und fanden winzige Vorsprünge. Zoll für Zoll zog er sich an ihr hoch.
Als er neben Docs an der Wand klebendem Körper war, zog er aus seiner Kleidung ein Glasmesser hervor. Er holte mit ihm zu einem wuchtigen Stoß gegen Docs Nacken aus. Seine roten Augen glitzerten irre.
14.
Clement Hoskins würde sich Sorgen gemacht haben, wenn er Doc in diesem Augenblick hätte sehen können. Nicht, daß ihn des Bronzemanns Wohlergehen im mindesten interessierte, aber er brauchte ihn lebend, brauchte seinen wissenschaftlichen Verstand.
Aber Hoskins dachte in diesem Augenblick nicht an Doc. Er hatte andere Sorgen, wie er da neben Yardoff stand.
Mit verzerrtem Gesicht horchte Yardoff auf eine telefonische Beschreibung, was sich überirdisch tat. Seine Augen glitzerten gefährlich. Schwerbewaffnete Gangster robbten von allen Seiten her auf die Glasfabrik zu. In einem glaubte ein Wächter oben Stinger Salvatore erkannt zu haben.
Rasch berichtete Yardoff Hoskins, was er gerade erfahren hatte. Hoskins’ Mondgesicht nahm einen harten Ausdruck an.
»Es wird sowieso Zeit, daß wir Salvatore eliminieren«, sagte er. »Er hat seine Nützlichkeit ausgelebt.« Yardoff nickte. »Die Tatsache, daß er ohne Vorwarnung angreift, beweist, daß er durchschaut, was wir Vorhaben.«
Hoskins wankte mit seinem faßförmigen Körper auf eine der seltsam glühenden Wände der Höhle zu, in der sie standen. Über einer Gummiplatte auf dem Boden ragten dort zwei kurze Hebel vor.
Hoskins packte den einen Hebel mit der Hand, trat den anderen mit dem Fuß. Seine blaß fahle Gesichtsfarbe wandte sich daraufhin in ein leuchtendes Scharlachrot. Schweiß drang ihm aus den Poren. Fast eine Minute stand er so da. Dann ließ er den Hebel los und wandte sich zu Yardoff um.
»Nur eine Vorsichtsmaßnahme«, schnappte er. »Ich habe einen Plan.«
Gemeinsam gingen sie auf die Bleitür zu, die zu der Höhle mit dem Fahrstuhlschacht führte. Hoskins drückte dort einen Rufknopf, und ein Summen war zu hören, als die gläserne Fahrstuhlkabine herabgefahren kam. Aus einem Spind nahmen Hoskins und Yardoff Gummihandschuhe und andere Kleidungsstücke aus Gummi heraus und legten sie an. Dann betraten sie die Fahrstuhlkabine.
Yardoff grinste schwach. »Vielleicht können
Weitere Kostenlose Bücher