DS071 - Die Höhlen des Satans

Titel: DS071 - Die Höhlen des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson

Vom Netzwerk:

Holzsplitter auf den Rücken fielen. Und in der Bohlenwand des Hauses, sah er, sprangen Löcher auf. Der Art nach, wie diese Einschüsse erschienen, mußte es sich um Kugeln aus einem Maschinengewehr handeln.
    Als die Kugeln jetzt in die Büsche hineinzufetzen begannen, kroch Doc hastig aus ihnen heraus. Er brauchte dabei nicht darauf zu achten, keine verräterischen Geräusche zu verursachen. Geräusche gab es sowieso keine. Er kroch nicht von dem Haus weg, sondern auf es zu, denn das MG-Feuer kam von außerhalb, von der anderen Seite her.
    Er erkannte ein Kellerfenster, schlug das Glas heraus und verletzte sich leicht an den stehengebliebenen Glasscherben, als er hindurchkroch. Als er sich auf dem Fensterrahmen aufstützte, spürte er Stöße leisen Vibrierens, die von Kugeleinschlägen kommen mußten.
    Doc schlich die Kellertreppe hinauf, um zu einem höheren Punkt innerhalb des Hauses zu kommen, von dem er den Schützen vielleicht ausmachen konnte.
    Das Haus war ein einziges Labyrinth von Räumen. Doc mußte vier oder fünf durchqueren, ehe er zum Treppenhaus kam. Von dort aus sah er durch eine Tür in einem anliegenden Raum etwas, das ihn stutzen ließ.
    Sonnenlicht fiel schräg zu den Fenstern herein, und feine Stäubchen tanzten in diesen sich scharf abgrenzenden Strahlen. So war es auch in den anderen Räumen gewesen, aber Doc hatte genau hingesehen, und hier war es etwas anders. Wenn sich jemand in einem Raum rasch bewegt, verursacht er einen Luftzug, der die Staubpartikel heftig durcheinander wirbeln läßt, und genauso war es hier.
    Doc Savage studierte das Phänomen. Die Staubbewegung war am heftigsten am Boden, neben einer geschlossenen Tür. Doc ging hinüber, drehte den Türknauf. Die Tür war abgeschlossen. Sie sah nicht allzu stark aus. Er riß an dem Türknauf, und die Tür brach auf.
    Retta Kenns Atem, der durch den Spalt an der Unterseite der Tür gekommen war, hatte die Staubpartikel in dem Raum durcheinanderwirbeln lassen.
    Die Tür führte in einen eingebauten Schrank. Retta Kenn lag auf dem Boden, fest mit einem Zuleitungskabel gebunden, das von einer Stehlampe stammen mußte. Anscheinend hatte sie mit jemand gekämpft, denn ihr Haar war zerzaust, ihr Gesicht zerkratzt, und ihre Nase geschwollen. Offenbar von einem Fausthieb.
    »Ich dachte, Sie säßen sicher im Gefängnis«, sagte Doc.
    Zu hören waren seine Worte nicht, aber sie mußte seine Frage erraten haben. »Ich konnte fliehen«, formten ihre Lippen, und Doc las es an ihnen ab. »Binden Sie mich los.«
    Er nahm ihr die Fuß fesseln ab und stellte sie auf die Beine, trat hinter sie und begann ihr die Handfesseln aufzuknöpfen. Sie merkte nicht, daß er sie so vor einen Spiegel gestellt hatte, daß er ihr, obwohl er hinter ihrem Rücken war, weiter die Worte vom Mund ablesen konnte, perfekt im Lippenlesen, wie er war.
    Als sie beim Warten darauf, daß sie losgebunden wurde, vor sich hinmurmelte, wohl aus Ungeduld, geschah es so schnell und so vage, daß Doc es fast nicht mitbekam.
    »Paß auf, altes Mädchen!« hatte sie vor sich hingemurmelt. »Jetzt wirst du dir schnell eine Erklärung einfallen lassen müssen, und sie wird sehr überzeugend klingen müssen.«
    Nachdem Doc sie vollends losgebunden hatte, führte er sie in die oberen Regionen des Hauses. Plötzlich konnte er dabei ihre Schritte hören und das Ticken von Uhren in verschiedenen Räumen des Hauses. Es schien dort jede Menge Uhren zu geben. Vorher war es ihm nicht aufgefallen, weil das Ticken fehlte, aber jetzt sah er, daß beinahe an jeder Wand eine hing. Die mysteriöse Stille war jedenfalls zu Ende gegangen.
    »Ha!« sagte das Mädchen. »Sie haben das Ding abgeschaltet.«
    »Was für ein Ding?«
    Sie drehte sich um und sah ihn an. »Das Ding, das alle Geräusche auslöscht, was immer das ist.«
    »Es ist also ein technisches Gerät«, sagte er.
    »Wie soll ich das wissen?« schnappte sie. »Irgend so etwas muß es doch wohl sein, oder?«
    Doc gab ihr darauf keine Antwort. Er fand im ersten Stock ein Fenster – nur ein Teil des großen Blockhauses hatte überhaupt einen oberen Stock – und sah hinaus. Er sah niemand. Die nähere Umgebung sah absolut friedlich aus. Vögel, die er in den Büschen sah, verhielten sich ganz natürlich.
    »Wir dachten, Sie seien im Gefängnis«, sagte er. »Sie sind mir da vielleicht eine große Hilfe gewesen«, schnappte das Mädchen. »Warum ließen Sie es zu, daß man mich einsperrte?«
    »Weil Sie dort sicher gewesen wären«, erklärte