DS077 - Der Schatz des Piraten
Everett Everett Barr beinahe eine Million Dollar zur Verfügung gestellt hatten, damit er für sie einen Schatz hob, der gar nicht existierte. Barrs Witwe erstattete ihnen fast ihr ganzes Geld zurück. Nur die Zeitungen waren natürlich nicht zufrieden. Sie hatten sich bis auf die Knochen blamiert.
Auch Hoke McGee war nicht zufrieden. Zuerst war er sehr froh gewesen, überlebt zu haben. Aber jetzt begann ihm zu schwanen, daß die Justizbehörden dies mit Hilfe des elektrischen Stuhles vielleicht bald ändern würden.
Sally Surett, die echte, war dagegen sehr froh. Sie war ein stilles bescheidenes Mädchen von ganz entzückender natürlicher Art, und alle Männer verliebten sich prompt in sie, einschließlich Monk, Ham und Sagebrush Smith. Die junge Lady schien Sagebrush Smith den Vorzug zu geben.
»Die Kleine hat gesunden Menschenverstand«, erklärte Renny Monk und Ham, wodurch es zwischen ihm und den beiden fast zu Handgreiflichkeiten kam.
Doc Savage tauchte mit der Ausrüstung, die er sich von New York per Luftexpreß und dann per Charterflugzeug nachbringen ließ, zu dem gesunkenen Dampfer hinunter. Das Wasser war an der Stelle fast hundert Meter tief. Er brachte Meander Suretts ›Statik-Übersetzer‹ herauf.
»Das Merkwürdigste dabei ist«, erklärte er Sally Surett, »daß der Apparat Ihres Vaters auf einer Theorie basiert, an der tatsächlich etwas dran sein könnte. Die Wissenschaft hängt auf diesem Gebiet weit zurück. Wenn man Ihren Vater da aus der deprimierenden Einsamkeit des Death Valley herausgeholt hätte und er lange genug gelebt hatte, würde er das Gerät vielleicht tatsächlich zum Funktionieren gebracht haben. Ich werde die Zeitungen bitten, das klarzustellen.«
»Sie behaupten«, sagte das Mädchen sanft, »mein Vater sei einfach ein verrückter Erfinder gewesen.«
»Ich weiß. Aber da täuschen sie sich.«
Das Mädchen nickte dankbar. Es war für sie unendlich wichtig, nicht einen gänzlich verrückten Vater gehabt zu haben.
Sagebrush Smith kam auf Doc zu, mit jungenhaft verlegenem Gesicht. »Verflixt, ich frage mich, ob Sie mir nicht vielleicht einen Gefallen tun könnten«, sagte er.
»Und der ist?«
Der Cowboy begann mehrere Handvoll silberner Zehn-Cent-Stücke aus seinen Taschen zu graben und sie in seinen Hut zu schütten.
»Ich hab’ alle Leute hier um Dimes angehauen« sagte er. »Jetzt hab’ ich endlich fünfzig beisammen. Ich möchte, daß Sie mit mir irgendwo auf die Insel gehen, wo mir die beiden Kerle von Ihnen, Monk und Ham, nicht dauernd im Nacken sitzen. Ich will sehen, ob Sie mit fünfzig Schuß aus einem Revolver fünfzig in die Luft geworfene Dimes treffen können.«
»Ist das so wichtig für Sie?« fragte Doc.
»Ja, ziemlich. Verstehen Sie – ich habe eventuell vor, mich beruflich zu verändern.«
Also ging Doc mit dem Cowboy zu einer abgelegenen Stelle auf der Insel. Sagebrush Smith warf einen nach dem anderen die Zehn-Cent-Stücke hoch. Der Bronzemann traf neunundvierzig hintereinander.
Sagebrush Smith steckte das fünfzigste Zehn-Cent-Stück in die Tasche zurück.
»Ich glaube, ich werde mich besser fühlen, wenn Sie nicht alle fünfzig getroffen haben«, sagte er mit verlegenem Gesicht und sah zu Boden. »Sie werden mich wahrscheinlich für albern halten. Ein erwachsener Mann, und keinen größeren Ehrgeiz, als fünfzig in die Luft geworfene Dimes zu treffen. Doch als Satteltramp hat man irgendwie einen beschränkten Horizont, hat keinen größeren Ehrgeiz als den mit seinem Colt. Aber Unsinn, was rede ich da?«
Doc Savage musterte Sagebrush Smith nachdenklich. Er wußte, in welcher Klemme sich der Cowboy sah. Er hat das Herz eines schönen Mädchens gewonnen, sah aber keine Möglichkeit, ihm einen standesgemäßen Unterhalt zu bieten.
»Ich frage mich«, sagte der Bronzemann, »ob Sie vielleicht interessiert wären, für mich eine Ferienranch zu bewirtschaften, die ich seit langem in den Bergen im Osten errichten will. Einem verheirateten Mann würde ich zwar den Vorzug geben, aber ...«
»Das kann ich schnell ändern!« versicherte Sagebrush hastig und grinste.
ENDE
Als nächster DOC SAVAGE BAND erscheint:
Doc Savage, der geheimnisvolle Mann mit der Bronzehaut und den goldenen Augen, und seine fünf Freunde gehen unerschrocken durch tausend Gefahren. Folgen Sie den mutigen Männern in die neuesten Abenteuer:
Doc Savage Band 78
von Kenneth Robeson
DAS SPUK-LOCH
Eine geheimnisvolle Felsengrotte in
Weitere Kostenlose Bücher