Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS080 - Die rote Schlange

DS080 - Die rote Schlange

Titel: DS080 - Die rote Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
spanischer Geschichte sah. Im Hintergrund ragte das riesige mittelalterliche Schloß auf. Davor war ein breiter Burgwall zu erkennen, der am einen Ende ein regelrechter Damm, am anderen Ende abgeschrägt war.
    Doc und Renny waren nicht allein. Etwa ein halbes Dutzend der Sumpfleute, die am Robbins Knoll gewesen waren, stand herum. Die Männer waren still und verschüchtert, traten verlegen von einem Bein auf’s andere, und drehten ihre Hüte in den Händen. Ein stämmiger bärtiger Mann sprach auf sie ein. Es war derselbe Mann, der ihnen auf dem Robbins Knoll gesagt hatte, sich gegen Hank Hendricks zu wenden. Er sprach sein gestelztes Englisch zwischen den Zähnen hindurch.
    »Ihr könnt die Rote Schlange noch beschwichtigen«, schnarrte er. »Dazu müßt ihr aber erst einmal Doc Savage und seinen Mann in den Teich der Alligatoren werfen.«
    Er legte eine dramatische Pause ein.
    Renny erschauderte. »Die Viecher sind schlimmer als Haie oder Barracudas«, murmelte er.
    Renny war oft genug in den Sümpfen gewesen, um sich mit Alligatoren auszukennen. Sie konnten ein Gewicht bis zu zweihundert Pfund erreichen. Ihre langen Schnauzen hatten ein ähnlich scharfes, tückisches Gebiß wie das von Krokodilen. In flachem Wasser waren sie besonders gefährlich. Wenn ausgehungert, pflegten sie alles zu attackieren und zu verschlingen, was ihnen vor ihre gefräßigen Mäuler kam.
    Der Bärtige sah zu Renny hinüber und bleckte die Zähne zu einem tückischen Grinsen.
    »Werft die Eindringlinge in den Alligatorteich!« schrie er. »Dann kehrt zu euren Hütten zurück und Vergeßt, was ihr hier gesehen habt. Widersetzt euch dem Dammbau. Nur so könnt ihr der Roten Schlange und dem Fluch de Sotos entgehen!«
    Die Männer begannen untereinander zu murmeln. Dann traten zwei Tapfere unter ihnen – oder vielleicht auch Feigere – vor. Sie rollten die gebundenen Gestalten von Renny und Doc zu dem modrigen Wasser des Schloßteichs hinüber. Docs Körper war immer noch schlaff. Platschend landeten ihre gefesselten Gestalten in dem schlammigen Wasser.
    Darin schäumt es sofort wild auf. Aber auch Doc begann sich sofort zu rühren. Noch während der Bärtige am Sprechen gewesen war, hatte er insgeheim an seinen Fesseln zu arbeiten begonnen. Seine Hände waren bereits frei. Er sprang in dem flachen Wasser auf. Wahrscheinlich war es absichtlich so flach gehalten worden, weil Alligatoren in flachem Wasser immer gefährlicher waren als in tiefem.
    Docs Arm fuhr hoch, und eine winzige Thermit-Nitroglyzerinbombe flog durch die Luft. Sie landete am Fuß des kleinen Damms, der den Schloßteich aufstaute. Die Wucht der Detonation riß die Sumpfleute von den Beinen. Der Bärtige aus dem Schloß schrie vor Wut auf.
    Ein breites Loch im Damm ließ den Schloßteich im Handumdrehen leerlaufen. Doc hatte mit seinen freien Händen Renny gepackt, stemmte sich gegen zwei größere Steine im Teich, Die Alligatoren aber wurden von dem Sog des abfließenden Wassers mitgerissen. Es waren Hunderte. Indessen zerrte Doc Renny die Schräge des stehengebliebenen Damm teils hinauf. Beide waren von den Alligatoren an Armen und Beinen gebissen worden, aber nicht schwer verletzt. Ihre kugelsicheren Westen hatten sie am Körper vor Alligatorbissen bewahrt.
    Doc band Rennys Fesseln los und sprach auf mayanisch auf ihn ein. Er sagte ihm, daß er jetzt überzeugt war, daß Monk und Ham im Schloß gefangen gehalten wurden.
    Beide sprangen auf die Beine. Vom Schloß fiel Lichtschein herüber. Sie waren entdeckt worden. An verstecktes Operieren war nicht mehr zu denken. Renny erwartete, daß sie jede Menge Schwierigkeiten bekommen würden. Und damit sollte er recht haben. Schwer-bewaffnete drängten aus dem Schloßtor.
    Breitäxte wurden geschwungen. Mächtige Schwerter blitzten. Doc warf in die Richtung, in die er sich mit Renny zurückzog, Rauchbomben. Dadurch wurde den Spaniern die Sicht genommen. Aber sie standen selbst in dem Tarnrauch so dicht gedrängt, daß es unmöglich war, sich zwischen ihnen hindurchzukämpfen.
    Renny schrie einmal auf, als er von einer Leiberlawine umgedrückt wurde. Mit seinen Riesenfäusten schlug er zu, legte mehr als eine der gepanzerten Gestalten um, aber es waren ihrer einfach zu viele.
    Dann wurde der Tarnrauch abgetrieben. Renny stöhnte auf, als er Docs Bronzegestalt neben sich liegen sah. Ein Wächter in Ritterrüstung starrte in triumphierendem Grinsen auf den Bronzemann herab. Er sprach in altertümlichem Spanisch, von dem Renny nicht

Weitere Kostenlose Bücher