Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS080 - Die rote Schlange

DS080 - Die rote Schlange

Titel: DS080 - Die rote Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
viel mehr als den Namen de Soto verstand.
    Dann bekam der großfäustige Ingenieur zum erstenmal den Mann zu sehen, der behauptete, ein direkter Nachkomme des großen Eroberers zu sein. Der Mann, von dem Fletcher Carter sogar gesagt hatte, daß er der historische de Soto selbst sei.
    Der bärtige Riese lachte höhnisch. Er sprach englisch.
    »Schafft ihn in die Hauptfolterkammer«, befahl er. »Ich möchte von ihm wissen, wie viel sie herausbekommen haben. Wir müssen das Geheimnis der Quelle des ewigen Lebens vor neugierigen Augen bewahren.«
    Renny stöhnte auf, als ein riesiger Wächter in stählernem Brustpanzer und mit Helm Docs schlaffe Gestalt packte und davonschleifte. Auf dem Brustpanzer des Mannes prangte ein schwarzes Malteserkreuz und ein Totenkopf. De Soto wandte sich an ihn.
    »Fessel ihn und laß ihn drinnen auf dem Boden liegen, Montevalle«, schnarrte de Soto.
    Montevalle nickte und antwortete in ebenso gutem, wenn auch ziemlich gestelztem Englisch.
    Andere Wächter schleppten Renny einen Gang entlang zu einem anderen Verlies.
    Die Kraft der Verzweiflung flutete dem großen Ingenieur durch die Adern. Nur zwei Wächter waren bei ihm. In ihm schienen nicht einmal mehr die Kräfte zu stecken, es mit einer Katze aufzunehmen. Aber dieser Eindruck täuschte.
    Renny kam taumelnd auf die Beine. Seine Fäuste, mit denen er zum Zeitvertreib Türfüllungen herauszuschlagen pflegte, schossen vor. Der erste Wächter ging lautlos zu Boden. Der zweite schrie auf, aber nur kurz. Renny streckte ihn mit einem Faustschlag nieder, der einem Gesichtschirurgen allerhand Arbeit geben würde. Von den beiden drohte für’s erste keine Gefahr mehr.
    Renny taumelte den Gang entlang, bog in einen anderen ein und hatte sich sofort in einem Labyrinth von Gängen verirrt, in dem selbst er mit seinem geübten Richtungssinn die Orientierung verlor.
    Dann hörte er Hams Stimme. Was Ham sagte, ließ Renny glauben, daß er selbst aufgrund der Gehirnerschütterungen, die er abbekommen hatte, nicht mehr ganz richtig im Kopf sei.
    Ham hielt eine juristisch geschliffene Rede wie vor den Geschworenen eines Schwurgerichts.
    »Gentlemen« argumentierte er, »mein Mandant ist offensichtlich unschuldig der Toten, die ihm zur Last gelegt werden. Er verdient das Los nicht, das die Anklage fordert.«
    Renny schüttelte benommen den Kopf. Entweder war er verrückt, oder Ham war es.
    »Gentlemen der Jury«, fuhr Ham fort, »es ist doch inzwischen wohl offensichtlich, daß der Tod für Andrew Mayfair keine passende Lösung ist. Ich bitte Sie, Gentlemen, schicken Sie diese affenartige Monstrosität in eine Anstalt, in die er schon seit Jahren gehört.«
    Von Monk kam ein Wutgeheul.
    »Du verflixter Winkeladvokat!« schrie er. »Wenn ich je hier rauskomme, mache ich juristisches Hackfleisch aus dir!«
    Ham ließ ein verhaltenes Glucksen hören.
    »Aber, aber«, mahnte er. »Jetzt, sehen Sie selber, Gentlemen, daß Lieutenant Colonel Mayfair nicht genug bei Sinnen ist, um frei herumlaufen zu dürfen. Kleinen Kindern die Ohren abzuschneiden, ist ja auch ganz offensichtlich das Werk eines kranken Geistes.«
    Monks empörtes Wutgebrüll war so verzerrt, daß die Worte nicht verständlich waren. Dabei wußte gerade Ham, wie kinderlieb Monk war. Kinder fühlten sich ausgesprochen zu ihm hingezogen. Wie zu einem dummen August oder sonst einem Trottel, sagte Ham immer.
    Inzwischen war Renny den Gang entlanggestürmt und zu einer Bohlentür gekommen, die sogar für seine Fäuste zu solide war. Aber seiner gegengeworfenen Schulter gab sie schließlich nach. Was er sah, hätte ihn beinahe laut auflachen lassen.
    Ham hing selber dort wie ein Affe. Wie Renny sah, war er mit den Handgelenken an der Decke aufgehängt. Aber eine Hand hatte er inzwischen freibekommen, und mit ihr arbeitete er an den Ketten, mit denen Monk in ähnlicher Weise aufgehängt war.
    Renny half Ham, Monk vollends zu befreien, ebenso Ham selbst. Keiner der beiden schien überrascht, ihn zu sehen.
    »Worum geht es hier?« wandte sich Renny an Ham.
    Hams Gesicht wurde ernst. Er berichtete Renny, was ihnen Fletcher Carter gesagt hatte und was sie selbst gesehen hatten.
    »Und ihr glaubt, das stimmt?« platzte daraufhin Renny heraus. »Könnte der Kerl wirklich de Soto selbst sein?«
    Dann erinnerte er sich der Bemerkung, die der bärtige Riese über die Quelle des ewigen Lebens gemacht hatte. Er sagte es Ham. Der Anwalt schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Die Geschichte hat sich schon öfter

Weitere Kostenlose Bücher