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Dschungel der Leidenschaft

Dschungel der Leidenschaft

Titel: Dschungel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen van der Zee
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nicht... nicht wirklich."
    Brian schwieg einen Moment. „Wie meinst du das?" fragte er leise.
    „Genau wie ich es gesagt habe. Es war immer ... wie ein Fest, wenn du heimkamst und ich da war, um dir alles besonders schön zu machen. Aber wenn ich nicht da war, hat dich das nicht weiter gestört.
    Für dich war ich eine bequeme, aber nicht notwendige Einrichtung." Verbitterung überkam Nicky. „Du brauchtest mich nicht und kamst bestens ohne mich aus."
    Sie schwieg und blickte auf das Tablett.
    Die Spannung zwischen ihnen wurde erdrückend. „Ich kam bestens ohne dich aus?"
    wiederholte Brian langsam. „Woher willst du wissen, was ich empfand, wenn du
    nicht da warst, Nicky?"
    Die Gefühle gingen mit ihr durch, und sie blickte auf. „Du warst ja nicht mal zu Hause, wenn ich dich angerufen habe! Nicht mal um drei Uhr nachts!" Sie bewegte sich so heftig, dass sie den Kaffee umstieß. Das Tablett rutschte vom Bett und landete auf dem Boden. Doch Nicky war so außer sich, dass sie es gar nicht wahrnahm. Sie bebte am ganzen Körper. „Wo warst du nachts? Wo hast du geschlafen, und mit wem?"

10. KAPITEL
    Auf diese Frage hatte Nicky nie eine Antwort gefunden. Und sie hatte sich gehütet, sie Brian zu stellen. Erneut durchlebte Nicky, wie sie in Sophies Apartment in Rom im Bett gelegen und nachgerechnet hatte, wie spät es gerade in Washington war ...
    Vier Uhr früh in Italien, zehn Uhr abends zu Hause. Um diese Zeit hätte Brian längst daheim sein müssen. Nicky hatte ihn monatelang nicht mehr gesehen und hielt es nicht mehr aus. Sie würde ihn anrufen, ihm sagen, sie würde nach Hause kommen, weil er ihr so schrecklich fehlte. Sie liebte ihn und wollte bei ihm sein.
    Wenn er sie doch ebenso liebte und vermisste und bei sich haben wollte!
    Kurz entschlossen schlüpfte Nicky aus dem Bett, schlich auf Zehenspitzen in den Salon, um Sophie nicht zu wecken, die neuerdings einen sehr leichten Schlaf hatte, aus Angst, sie könnte das Baby nicht hören. Nicky benutzte ihre Telefonkarte, um ihr eigenes Konto zu belasten, wählte und wartete.
    Es läutete einmal, zweimal, dreimal. Beim vierten Zeichen schaltete sich der
    Anrufbeantworter ein. Ohne eine Nachricht zu hinterlassen, legte Nicky auf.
    Seltsam. Brian war nicht da. Aber vielleicht duschte er gerade und hatte das
    Klingeln des Telefons nicht gehört. Oder er war zum Abendessen bei Freunden
    eingeladen. Nachdem Nicky eine halbe Stunde gewartet hatte, versuchte sie es
    erneut.
    Niemand ging an den Apparat.
    Sei nicht albern, versuchte sie sich einzureden. Geh wieder ins Bett.
    Sie kehrte ins Zimmer zurück und musste eingenickt sein, denn das schreiende
    Baby weckte sie. Draußen hörte sie Schritte und gedämpfte Stimmen, das Baby
    hörte zu weinen auf.
    Es war fast sechs. Also musste es zu Hause auf Mitternacht zugehen. Sicher würde Brian jetzt schlafen und sie ihn wecken. Egal, dachte Nicky und streifte sich den Morgenmantel über. Leise ging sie in den Salon und wählte mit bebenden Fingern erneut ihre Nummer. Wieder meldete sich der Anrufbeantworter beim vierten Läuten.
    Langsam legte Nicky auf und ließ sich in die Sofaecke sinken. Panik überkam sie.
    Hatte Brian einen Unfall gehabt? Lag er möglicherweise im Krankenhaus ... verletzt oder im Sterben?
    Alles war ihre Schuld. Sie hätte daheim sein sollen, wo sie hingehörte.
    Nicky zwang sich, mit einem weiteren Anruf zu warten, bis sie sich angekleidet und gefrühstückt hatte.
    In Washington war es jetzt halb zwei Uhr nachts. Wieder nahm niemand ab. Dabei hatte Brian das Telefon doch direkt neben dem Bett stehen und musste das Klingeln hören, auch wenn er noch so tief schlief.
    Sophie kam im Morgenmantel in den Raum. Sie sah müde aus und lächelte matt.
    „Brian ist nicht da?" fragte sie überflüssigerweise.
    „Nein", erwiderte Nicky dumpf.
    Mittags, um sechs Uhr morgens in Washington, versuchte Nicky es erneut. Wieder keine Antwort. Später rief Nicky bei der Weltbank an, wo eine schnippische Sekretärin ihr mitteilte, Brian befinde sich in einer Besprechung und dürfe nicht gestört werden.
    Nicky fiel ein Stein vom Herzen. Brian war im Büro. Er war nicht tot oder im
    Krankenhaus. Der Erleichterung folgte Argwohn. Wo war er die ganze Nacht über gewesen?
    „Sagen Sie ihm, seine Frau hätte aus Rom angerufen", erklärte Nicky der Sekretärin und legte auf.
    Drei Stunden später rief Brian zurück.
    „Nicky? Man hat mir ausgerichtet, du hättest angerufen."
    „Ja." Sie zögerte. Ich komme nach

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