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Dschungel der Leidenschaft

Dschungel der Leidenschaft

Titel: Dschungel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen van der Zee
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dächte, es würde dir hier gefallen."
    „Etwas, zu dem ich gezwungen werde, kann mir gar nicht gefallen! Warum hast
    du meinen Pass entwendet?"
    Brian lächelte ironisch. „Du scheinst einen Hang zum Dramatischen entwickelt
    zu haben. Ich habe ihn nicht entwendet, sondern ursprünglich nur an mich
    genommen, um ihn dir zu geben. Du hattest mich doch beauftragt, ihn
    mitzubringen."
    „Aber du hast ihn mir nicht gegeben!" ereiferte sich Nicky.
    „Weil ich es mir anders überlegt habe."
    „Weshalb? Warum hast du mich nicht das Land verlassen lassen? Damit wäre
    deine Rettungsaktion abgeschlossen gewesen."
    „Ich wollte dich bei mir haben." In Brians Augen trat ein angespannter Ausdruck.
    „Leere Häuser und Hotelzimmer sind nun mal nicht nach meinem Geschmack."
    „Ach, wirklich?" entgegnete Nicky hitzig. „Warum gondelst du dann ständig in der Weltgeschichte herum, wenn sie nicht nach deinem Geschmack sind?" Sie warf Brians Pass in die Schublade und steckte ihren eigenen ein.
    „Reisen gehört schließlich zu meinem Beruf." Brians Augen wurden rauchblau.
    „Weißt du, was mir am Reisen am meisten gefallen hat, als wir verheiratet waren?"
    fragte er leise.
    „Allein zu sein?"
    Er schüttelte den Kopf. „Nein."
    „Wenn nicht, hast du es fabelhaft zu verbergen gewusst", höhnte Nicky.
    Brian sah sie durchdringend an. „Das schönste daran war, zu dir heimzukehren."
    Sie spürte einen Stich im Herzen, und ihr Zorn verflog.
    „Es war einmalig, wenn ich heimkam und dich in freudiger Erwartung vorfand", gestand Brian leise. „Das Haus war voller Flieder oder Rosen oder anderen duftenden Dingen. Es war wunderbar, dich in die Arme zu nehmen und zu wissen, dass du zu mir gehörst, dass du auf mich gewartet hast und alles extra für mich schön gemacht hast - weil du mich liebtest und glücklich warst, mich wieder bei dir zu haben, Nicky. Da kam ich mir so reich vor..."
    Schmerz und Trauer durchfluteten sie und verdrängten die Verbitterung. „Ich
    wusste nicht, dass du es so empfunden hast", erwiderte Nicky matt. „Warum hast du mir das nie gesagt?"
    Brian reagierte verständnislos. „Ich dachte, das hättest du gewusst."
    Sie kämpfte mit sich. „Ich glaubte, es zu wissen ... jedenfalls anfangs, als alles so schön war. Aber dann ..." Sie atmete tief ein und ließ sich auf die Bettkante sinken.
    „Was war dann?"
    Hilflos schlug Nicky die Hände vors Gesicht. „Da gewann ich immer mehr den
    Eindruck, dass ich für dich selbstverständlich geworden war. Das war zu der Zeit, als ich zu meinen Eltern nach Marokko geflogen und nicht zu Hause war, als du heimkamst. Und als wir dann telefonierten, ist bei mir plötzlich etwas passiert. Ich kann selbst nicht genau sagen, was."
    Mit zwei Schritten war Brian bei ihr. „Was ist da passiert?" drängte er. „Ich verstehe das nicht, habe es nie verstanden."
    Das Atmen fiel Nicky schwer. „Ich dachte, es sei dir gleichgültig, ob ich zu Hause war oder nicht. Du hast nie gesagt, dass ich dir fehle …dass du dich freuen würdest, wenn ich zu Hause wäre."
    „Aber deine Mutter war krank und brauchte dich. Wie hätte ich dich da für mich beanspruchen dürfen? Außerdem hatten wir abgemacht, uns gegenseitig jede Freiheit zu lassen."
    Nicky schloss die Augen. „Ich wollte einfach nur wissen, dass du mich brauchst. Das Gefühl hast du mir nie gegeben."
    „Wieso wusstest du das nicht, Nicky?"
    „Du hast es mir nie gesagt!"
    Verblüffung spiegelte sich in Brians Zügen. „Ich habe es dir nie gesagt? Nein ...
    vielleicht nicht mit Worten, aber gezeigt habe ich es dir doch immer wieder."
    Nicky ballte die Hände im Schoss. „Mag sein, aber ich wollte es hören. Mir war es so wichtig, dass du es mir sagst. Aber das hast du nie getan. Du hast mir nie gesagt, was du gedacht oder gefühlt hast."
    Sekundenlang sah Brian sie nur starr an. „Du meine Güte, Nicky", sagte er mit unsicherer Stimme, „ich ..."
    Er sprach nicht weiter, weil Ramyah an der Tür erschien und aufgeregt etwas auf malaysisch stammelte.
    Brian eilte davon, und Ramyah stürzte ihm nach. Nicky folgte ihnen, weil sie
    instinktiv begriffen hatte, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Vor dem Haus fand sie die beiden über den Gärtner Ali gebeugt vor, dessen Bein aus einer klaffenden Wunde stark blutete. Neben ihm lag seine Sichel.
    Nicky wurde kreidebleich, und sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen. „Wie kann ich helfen?" erbot sie sich sofort.
    „Hol Handtücher und etwas, das wir als

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