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DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

Titel: DSR Bd 4 - Das Schattenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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zu überprüfen. Wenn es das ist, was du vorschlägst, dann lasst uns das sofort angehen.«
    »Das ist in der Tat der Vorschlag, der auf dem Tisch liegt«, entgegnete Kit unwirsch. »Und wenn du mir nur eine halbe Chance gegeben hättest –«
    »Wir dürfen nicht vergessen, dass wir eine größere Komplikation haben«, unterbrach ihn Wilhelmina, die sich darum bemühte, dass die Unterredung nicht aus dem Ruder lief. »Wie Kit erklärt hat, existiert der direkte Zugang zu dem Portal nicht mehr. Also ist die große Suche ein wenig komplizierter geworden. Wir müssen einen Weg zurück zur Seelenquelle finden, ohne das Knochenhaus zu benutzen.« Zufrieden über ihr Schlusswort zu dieser Auseinandersetzung, nickte sie mit dem Kopf, setzte sich nieder und fügte hinzu: »Etwas sagt mir, dass es nicht leicht sein wird.«
    »Die besten Dinge«, sagte Cassandra zu sich selbst, »sind das im seltensten Fall.«

ZEHNTES KAPITEL

    I hr Dad ist also ein Astrophysiker?«, sagte Kit. »Wie ist das denn so?«
    »Himmlisch«, antwortete Cass. Kit schmunzelte anerkennend. »Genau das pflege ich zu antworten, wann immer mich jemand fragt. Für mich ist er einfach ein typischer Dad.«
    »Weiß er, wo Sie sind?«
    »Fragen Sie nicht«, seufzte Cass. »Wahrscheinlich hat er mittlerweile laut nach der Nationalgarde gerufen. Als ich das letzte Mal mit ihm gesprochen habe, ist er im Begriff gewesen, in einen Flieger zu springen. Er wollte kommen, um mir zu helfen, dieses merkwürdige Phänomen zu untersuchen, von dem ich glaubte, ich hätte es als Erste entdeckt.«
    »Das Ley-Springen?«
    »Der Mann, der es mir gezeigt hat, nannte es: ›die Coyote-Brücke überqueren‹.«
    »Das ist ja was ganz Neues.«
    »Er ist ein Stammesangehöriger der Yavapai, und er hat uns bei der Ausgrabung geholfen, wo ich gearbeitet habe.« Cass fuhr fort, darüber zu berichten, wie sie das fand, was Freitag die Geisterstraße nannte, die sich im Geheimen Canyon in der Nähe von Sedona befand. »Sind Sie jemals in Amerika gewesen?«, erkundigte sie sich.
    »Noch nicht einmal in der Nähe«, gab Kit zu. »Eines Tages reise ich vielleicht dorthin. Ich habe mir immer gewünscht, einmal Hollywood und New York zu sehen.«
    »Genau das sagt jeder«, meinte Cass lachend; und Kit befand, er mochte den Klang so sehr, dass er versuchen würde, dafür zu sorgen, ihn erneut zu vernehmen. »Sie sind nur etwa dreitausend Meilen voneinander entfernt«, sagte sie. »Aber sicher, warum nicht? Wohin sonst?«
    »Disney World oder Graceland.« Er hob die Innenseiten seiner Hände, als würde er die Optionen gegeneinander abwägen. »Ich kann mich nicht entscheiden. Es ist eine ungewisse Sache.«
    »Oh, Disney World – auf jeden Fall«, riet sie ihm. »Mit Mäuseohren würden Sie gut aussehen.«
    In dem Bemühen, einen klaren Kopf zu bekommen und sich aus Havens Reichweite zu halten, hatte Kit den Entschluss getroffen, einen Spaziergang zu machen, und Cass eingeladen, ihn zu begleiten. Sie wirkte tüchtig, unkompliziert und direkt, was er erfrischend fand. Zudem war sie recht attraktiv in dem langen Rock, dem hochgeschnürten Mieder und der frischen weißen Bluse, die sie sich aus Wilhelminas Garderobe geborgt hatte. Und so schlenderten sie nun entlang eines schönen Abschnitts des Flussufers außerhalb der Stadtmauern und genossen die unbeschwerte Gesellschaft des anderen.
    »Paläontologin, nicht wahr?«, sagte er nach einem Moment. »Alte Knochen und all das? Fossilien und Felsen?«
    »So ungefähr.«
    »Was halten Sie von Prag?«, fragte er. »Die Stadt ist sehr alt.«
    »Ich liebe sie. Haben Sie nicht auch das Gefühl, als ob Sie in einem Märchen wären?« Sie berichtete ihm davon, dass sie nach London geschickt worden war, um Sir Henry zu finden. »Das war ebenfalls faszinierend, aber bei Weitem nicht so bezaubernd wie dies hier.«
    »Sie waren in Clarimond House?«
    Sie nickte. »Da habe ich Haven und Giles getroffen. Sie schlugen vor, wir sollten hierherkommen, und – um es abzukürzen – hier sind wir. Doch jetzt muss ich nach Damaskus zurückkehren und meinen Ansprechpartnern dort Bericht erstatten. Sind Sie jemals bei der Zetetischen Gesellschaft gewesen?«
    »Leider nicht. Mein Urgroßvater hat sie ein- oder zweimal nebenbei erwähnt. Er hatte vor, mich zu einer ihrer Sitzungen mitzunehmen oder so was; aber das ist einfach nie passiert, wie eine Menge anderer Dinge.«
    »Weil er gestorben ist?«
    »Und Sir Henry mit ihm zusammen. Bei ihrem Ende waren Giles und ich

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