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DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

Titel: DSR Bd 4 - Das Schattenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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neugierigen Blicken?« Unwillkürlich warf sie einen Blick über den Platz. »Du Heilige Jungfrau, glaubt Ihr, wir könnten uns zu einer gastlicheren Umgebung begeben? Vielleicht zu irgendeinem Ort, wo es warm ist? Wir sind eine sehr lange Zeit gereist.«
    »Hier entlang«, sagte Kit. »Mina wird wissen wollen, dass Ihr hier seid.«
    »Man könnte sich eine überschwänglichere Begrüßung wünschen«, meinte Haven und nahm seinen Arm.
    »Oder jemanden davonwünschen«, entgegnete Kit, der ihre Hand sanft, aber bestimmt von seinem Arm wegzog.
    Lady Fayth schöpfte Atem, um darauf etwas zu erwidern, doch dann besann sie sich eines Besseren und hielt ihren Mund. Sie gestattete Kit, sie alle zum Großen Kaiserlichen Kaffeehaus zu führen.
    »Nach Euch«, sagte Kit, der die Tür aufhielt. Giles war der Letzte, und Kit schnappte sich seinen Arm, neigte sich nah zu ihm und flüsterte: »Was führt Haven im Schilde?«
    »Sir?«, fragte Giles.
    »Stimmt es, dass sie sich von Burleigh getrennt hat?«
    »In der Tat, Sir. Sie ist, nach allem was ich weiß, seinen Fängen entflohen – ebenso wie Ihr selbst. Mylady ist nach London zurückgekehrt und sehr nutzbringend bei meiner Genesung gewesen.«
    »Glaubt Ihr, sie ist aufrichtig?«
    »Sie hat mir keinen Anlass zum Zweifeln gegeben«, antwortete Giles.
    Kit nickte. »Nun, ich möchte jedenfalls, dass wir beide ein Auge auf sie haben – nur für den Fall.«
    »Ich verstehe, Sir«, pflichtete Giles ihm bei. »Ihr seid mit Recht vorsichtig, doch ich kann nicht glauben, dass es irgendeinen Grund zur Sorge gibt.«
    »Trotzdem«, erwiderte Kit. »Nach dem, was passiert ist, möchte ich keinerlei Risiken eingehen, wenn Ihre Ladyschaft beteiligt ist. Versprecht mir einfach, ein Auge auf sie zu haben, in Ordnung?«
    »Ich werde es zu meinem besonderen Anliegen machen«, versicherte Giles.
    Die beiden betraten das Kaffeehaus, wo Wilhelmina bereits die Neuankömmlinge begrüßte. Nachdem man sich ringsum gegenseitig vorgestellt hatte und ein Tisch für eine Unterhaltung bei Kaffee und Käsebroten in Beschlag genommen war, wurde entschieden, dass so schnell wie möglich eine Diskussion über die Lage der Dinge stattfinden sollte.
    »Da wir zum ersten Mal alle zusammen sind«, verkündete Wilhelmina, »schlage ich vor, dass wir eine Ratsversammlung abhalten, sodass jeder die Gelegenheit hat, jeden anderen zu treffen, und wir alle besser miteinander bekannt werden können. Ein paar Dinge, die der Rest von Euch wissen sollte, sind erst vor Kurzem ans Licht gekommen. Ich schlage vor, wir treffen uns heute Abend nach Ladenschluss.«
    »Ein Kaffeehaus-Gipfeltreffen«, sagte Kit. »Das gefällt mir.«
    In der ganzen Runde gab es ein zustimmendes Nicken.
    »Ich muss natürlich Engelbert hinzuziehen«, fuhr Mina fort. »Doch ich glaube, wir können das Kaffeehaus ein wenig früher schließen, damit wir mehr Zeit für die Besprechung haben. Ich werde dafür sorgen, dass uns etwas Essen hereingebracht wird, und wir werden die Nacht durchmachen. In Ordnung?«
    Erneut gab es eine allgemeine Zustimmung und keine einzige Gegenstimme.
    »Dann ist es entschieden«, erklärte Kit. »Ich möchte hören, was einige andere von Euch vorgehabt haben, während wir getrennt gewesen sind.« Er schaute bei diesen Worten Lady Fayth direkt an.
    Wilhelmina beschäftigte sich anschließend damit, Regelungen für die Unterbringung der Neuankömmlinge zu treffen. Das Gasthaus am Platz wurde angesichts Burleighs Vorliebe, sich dort einzunisten, wenn er Prag besuchte, als zu riskant erachtet. Wie Kit es formulierte: »Das Letzte, was wir brauchen, ist, dass wir über Burley-Männer stolpern, während wir hier sind.«
    »Es gibt andere Orte«, sagte Mina zu ihm. »Überlass das mir.«
    Sobald die Türen zugesperrt, die Vorhänge zugezogen, die Fensterläden geschlossen und die Serviererinnen nach Hause geschickt waren, beschäftigten sich Etzel und seine Helfer in der Küche, während Kit und Gianni am hinteren Ende des Speisesaals Platz schafften. Sie zogen den größten der runden Tische zu der nun freien Stelle und schleppten für jeden von ihnen Stühle heran. Weil der Veranstaltungsort ihr gehörte, erbot sich Wilhelmina, den Vorsitz über die Versammlung zu führen. Sie entschied sich für eine formelle Art der Gesprächsleitung, die sie für den Anlass passend hielt.
    »Ich erkläre diese Sitzung für eröffnet«, begann sie, sobald jedermann Platz genommen hatte. »Einleitend möchte ich zum Ausdruck bringen, dass

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