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DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

DSR Bd 4 - Das Schattenlicht

Titel: DSR Bd 4 - Das Schattenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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gelegenen Eingang. »Ist hier.«
    »Tut mir leid.« Tony schüttelte langsam den Kopf.
    Der kleine Junge zog an seinem Ärmel und zeigte auf die Tür, wo das Mädchen wartete.
    »Nein, tut mir leid, ich gehe zurück«, sagte Tony und blickte über die Schulter. »Falls ich den Weg überhaupt finden kann.«
    Das Mädchen, das ihn immer noch beobachtete, stellte sich auf die Zehenspitzen, ergriff den Messingklopfer und pochte laut gegen die Tür. Sie klopfte erneut und forderte Tony mit Gesten auf, mitzukommen. Er weigerte sich …
    … und weigerte sich immer noch, als das Klicken eines Riegels zu vernehmen war, die Tür sich öffnete und das freundliche Gesicht einer älteren Frau mit einem strengen Haarschnitt hinausspähte. Sie blinzelte hinter ihrer Drahtgestellbrille, während sie auf die helle, sonnenbeschienene Straße hinausblickte.
    »Oh hallo, Afifah, hast du mir einen Besucher gebracht?«, fragte sie mit einem leichten schottischen Akzent.
    »Da«, erwiderte das Mädchen und zeigte auf Tony, der immer noch mitten auf der Straße stand.
    Der Frau trat von der Tür weg. »Hallo, Fadi.« Sie winkte dem Jungen zu. »Wen hast du mir gebracht?«
    Der Junge zog an Tonys Ärmel und zeigte auf die Frau, wobei er ihn drängte, zu ihr zu gehen.
    »Kommen Sie mit!«, rief sie. »Ich werde schon nicht beißen.«
    Tony, der befand, dass er von einer weißhaarigen alten Frau wenig zu befürchten hatte, kam ein paar Schritte näher heran. »Hallo«, sagte er. »Ich bin mir nicht sicher, ob nicht ein Irrtum vorliegt.«
    »Sie werden näher herankommen müssen. Ich werde nicht laut schreien.«
    Er schritt zum Eingang, wo die stämmige Tante im Tweed-Rock mit gefalteten Händen wartete. »Gibt es etwas, das Sie möchten?«
    »Meine Tochter«, stieß Tony hervor, ohne nachzudenken. »Ich suche nach meiner Tochter. Sie ist verschwunden, und ich versuche sie zu finden.«
    Er hatte nicht vorgehabt, auf diese Weise irgendein mögliches Gespräch zu beginnen. Doch die angesammelte Fremdartigkeit der Geschehnisse dieses Tages überwältigte schließlich seine natürliche Distanziertheit, und seine Gefühlskontrolle löste sich letztendlich auf, sodass er dem Augenblick nachgab. Er verzichtete auf jeden Versuch, seinem überstürzten Vorgehen Einhalt zu gebieten, und brachte sein Anliegen – als würde er damit eine Erklärung abgeben – mit dem Satz zu Ende: »Ich bin aus den Vereinigten Staaten hergekommen.«
    »Meine Güte«, erwiderte die Frau in ihrem butterigen Akzent aus dem schottischen Hochland. »Dann sollten Sie besser hereinkommen, wenn Sie so weit hergekommen sind.«
    Als sie zurücktrat und die schwarz gestrichene Tür ein wenig weiter öffnete, sah Tony die polierte Messingtafel mit den eingravierten Wörtern Zetetische Gesellschaft .

DREIZEHNTES KAPITEL

    D ie Percheron war ein strapazierfähiges, kompaktes Schiff, das ein Schiffsagent, der von Lord Burleigh engagiert worden war, vor der Abwrackwerft gerettet hatte. Das zweimastige, rahgetakelte Fahrzeug hatte sein Dasein zunächst als eine französische, mit vierundzwanzig Geschützen ausgerüstete Brigantine begonnen, die in der Bucht von Biskaya während eines kurzen Gefechts gekapert worden war. Wegen seines breiten Rumpfs und großzügigen Laderaums wurde das Schiff in einen Frachter umgewandelt und brachte die nächsten paar Jahre damit zu, die größeren Schwestern der britischen Flotte, die mächtigen Linien- und Kriegsschiffe, mit Nachschub zu versorgen. Nachdem das Fahrzeug in einem frühen Herbststurm vor Land’s End schweren Schaden erlitten hatte, wurde es von der Admiralität nicht für wertvoll genug erachtet, um die Reparaturkosten zu rechtfertigen, und kurzerhand dazu verurteilt, zum Schrott- und Zubehörpreis verkauft zu werden. Nachdem Burleigh von dem Agenten darauf aufmerksam gemacht worden war, schritt er ein, erwarb das angeschlagene Schiff und ließ es zu einer privaten Schiffswerft in Southampton schleppen.
    Die Wiederinstandsetzung hatte eine fürstliche Summe gekostet, jedoch viel weniger als ein neues Schiff, das für diesen Preis ein kleineres, leichteres Fahrzeug gewesen wäre. Und insofern als Seine Lordschaft plante, sich für eine lange Zeitdauer an Bord niederzulassen, waren Bequemlichkeit, Sicherheit und eine allumfassende Seetüchtigkeit von primärer Bedeutung. Zudem war nach Burleighs Ansicht der Wert eines robusten, seetüchtigen Kampfschiffs nicht zu verachten. Geld hingegen gelangte nicht auf die Liste. Dementsprechend war

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