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Du bist in meinen Traeumen

Du bist in meinen Traeumen

Titel: Du bist in meinen Traeumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Lyons
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gelesen hatte, die leichtsinnig jeden in die Wohnung ließen?
    “Also wirklich, Henry, du kommst reichlich spät!”, sagte sie, nachdem sie aufgemacht hatte, und streckte ungeduldig die Hand nach der Akte aus.
    Aber der späte Besucher war nicht Henry, sondern ein höchst verärgert wirkender Matthew Warner.
    Er achtete nicht auf ihren kläglichen Versuch, ihm die Tür vor der Nase zuzuschlagen, sondern schob sie einfach beiseite und marschierte an ihr vorbei in die Diele und weiter ins Wohnzimmer.
    “Was willst du denn hier?”, rief Samantha. Hastig schloss sie die Tür und eilte ihm nach.
    “Wer ist Henry?”, fragte er wütend.
    “Henry Graham?” Verwirrt blieb sie an der Tür zum Wohnzimmer stehen, in dem kein Licht brannte. “Henry ist jemand, mit dem ich arbeite”, erklärte sie, obwohl sie Wichtigeres zu tun hatte, als sich mit Matt über ihren Assistenten zu unterhalten.
    “Henry scheint heute Abend ein echter Glückspilz zu sein!”, stellte Matt süffisant fest, während Samantha rasch eine Lampe anknipste.
    “Ich weiß nicht, wovon du redest”, entgegnete sie aufgebracht. “Wie, zum Teufel, kommst du überhaupt dazu, um diese Zeit noch hier hereinzuplatzen? Hatte ich dich nicht gebeten, mich in Ruhe zu lassen?”
    Matt überging ihre Frage. “Ich verstehe natürlich, dass mein Besuch ungelegen kommt”, sagte er spöttisch und wies mit dem Kopf zum Schlafzimmer, durch dessen offene Tür ein warmer Lichtschein in den noch dunklen Teil des Wohnzimmers drang.
    “Ein hübsches kleines Liebesnest hast du da, mein Schatz!
    Genau das Richtige für einen müden Geschäftsmann wie mich oder den unbekannten Henry oder …” Matt zuckte vielsagend die Schultern, “irgendeinen anderen Mann, der sich deiner Gunst erfreut!”
    Da Samantha noch der Schock über Matts plötzliches Auftauchen in den Gliedern saß, dauerte es einen Moment, ehe sie die volle Bedeutung seiner beleidigenden Bemerkung begriff.
    “Wie kannst du es wagen, mir zu unterstellen, ich würde …!”
    Ihr fehlten vor Empörung die Worte, und sie sah ihn fassungslos an.
    “Meine liebe Samantha, ich unterstelle dir gar nichts. Die Fakten sprechen für sich!”
    Mittlerweile hatte sie sich wieder etwas gefangen und war zu dem Schluss gelangt, dass es keinen Sinn hatte, mit Matt zu streiten. Wenn er unbedingt ein Flittchen in ihr sehen wollte, war das sein Problem, nicht ihres.
    Eine recht vernünftige Überlegung, doch mangelte es Samantha unter den gegebenen Umständen verständlicherweise an der dazu nötigen Gelassenheit. Zudem begünstigte die schummerige Beleuchtung im Zimmer die knisternde Spannung, die Samantha stets in Matts Nähe empfand. Sie musste versuchen, ihn schnellstens loszuwerden.
    “Denk, was du willst!”, sagte sie und war stolz auf ihre bemerkenswert ruhig klingende Stimme. “Mich interessiert nicht, weshalb du gekommen bist. Ich möchte nur, dass du von hier verschwindest!” Während sie sprach, hatte sie eine Lampe nach der anderen eingeschaltet und zufrieden beobachtet, wie jedes zusätzliche Licht im Raum zur Ernüchterung der Atmosphäre beitrug.
    “Ich bin hier, weil es zwischen uns noch einiges zu klären gibt”, sagte Matt zögernd und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. “Ich weiß nicht, was plötzlich in dich gefahren ist? Aber, offen gesagt, waren mir die Gedankengänge von Frauen schon immer ein Rätsel”, fügte er mit gehässigem Lächeln hinzu.
    “Also auch noch ein elender Chauvi”, murmelte Samantha.
    Er blieb stehen und fuhr herum. “Wie bitte?”
    “Ach nichts.” Sie verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die schwedische Kommode, auf der neben dem Telefon ein Tablett mit Gläsern und verschiedenen Spirituosen stand.
    Wenn er nur nicht so verteufelt gut aussehen würde, dachte sie. Er schien direkt von einer offiziellen Veranstaltung zu kommen und trug einen eleganten schwarzen Abendanzug, der ihm vorzüglich stand und die breiten Schultern und langen Beine betonte. In dem hellen Licht wirkten seine markanten Gesichtszüge mit den hohen Wangenknochen besonders beeindruckend.
    Feindliches Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, in das sich entfernter Verkehrslärm und das gelegentliche Sirenengeheul eines Unfallwagens mischte.
    Samantha vermochte ihren Blick nicht von dem großen dunkelhaarigen Mann loszureißen, der an die offene Terrassentür getreten war und in die von den glitzernden Lichtern der Großstadt erhellte Nacht hinaussah. Wieso verspürte sie

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