Du bist in meinen Traeumen
ihr ja schon nach der ersten Trennung nicht gelungen.
Samantha spürte, wie sie schon wieder schläfrig wurde. Diese ständige Müdigkeit machte ihr zu schaffen …
Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte, als etwas sie an der Wange kitzelte und sie aufwachte. Sie versuchte den Grashalm oder die Mücke, oder um was immer es sich handeln mochte, wegzuwischen, doch irgendwie ging es nicht. Schläfrig öffnete sie die Augen - und war plötzlich hellwach.
War sie jetzt endgültig durchgedreht und hatte
Erscheinungen? Oder lag tatsächlich Matt neben ihr im Gras, den Kopf auf einen Arm gestützt, und betrachtete sie lächelnd?
10. KAPITEL
Es musste an dem Schock liegen. Warum sonst sollte eine selbstbewusste, gebildete Frau von nahezu dreißig Jahren plötzlich beim Anblick ihres Liebhabers in Tränen ausbrechen?
“Oh Matt…!”, schluchzte sie, als er ihr mit einem seiner blütenweißen Taschentücher, von denen er offenbar einen unerschöpflichen Vorrat besaß, sanft die Tränen abtrocknete.
“Normalerweise fange ich nicht gleich zu heulen an…”
“Ist ja gut, Liebste”, beruhigte er sie, zog sie in seine Arme und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. “Es heißt zwar immer, starke Männer weinen nicht, aber ic h habe ebenfalls einige Tränen vergossen, als ich glaubte, dich für immer verloren zu haben.”
“Ich hätte nicht einfach verschwinden dürfen, tut mir Leid.”
Sie seufzte.
“Wie konntest du nur denken, ich würde dich nicht lieben?
Seit ich als junger Dozent beim Betreten des Seminarraums ein zauberhaftes junges Mädchen am Fenster stehen sah, dessen langes blondes Haar im Licht der Sonne golden glänzte, war es um mich geschehen. Warum hätte ich sonst ihretwegen meine Universitätskarriere aufs Spiel setzen sollen? “
“Ja, schon, aber das … würde ich nicht unbedingt … als Liebe bezeichnen.” Samantha hob den Kopf und sah Matt an. “Obwohl ich mittlerweile verstehe, weshalb du damals Schluss gemacht hast, hatte ich doch Angst, du würdest es wieder tun. Ich wollte nicht wegen eines Babys überstürzt einen Mann heiraten, der mir irgendwann vielleicht erneut den Laufpass geben würde.”
Sie zuckte die Schultern. “Außerdem hast du in New York nur von einer Affäre gesprochen und wolltest keine feste Bindung.”
“Ach komm, Samantha. Als ich dich in New York durch Zufall wieder sah und feststellte, dass ich dich noch immer liebte, hätte ich dir das Blaue vom Himmel versprochen, um dich ja nicht wieder aus den Augen zu verlieren”, bekannte er mit leicht verlegenem Lächeln.
“Oh Matt, warum hast du mir das nicht gesagt?”
“Wie denn? Ich wusste ja nicht, ob zu Hause in London nicht ein Liebhaber, auf dich wartete?” Unsicher fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. “Als du mich zuerst nicht zu deiner Schwester mitnehmen und mich später im Hotel absetzen wolltest, habe ich Höllenqualen gelitten, weil ich dachte, du wolltest mich aus deinem Leben heraushalten!”
“Erzähl mir mehr von deinen Qualen.”
“Na ja …” Er seufzte. “Mitten in mein neu gefundenes Liebesglück platzte dann die Nachricht vo n deiner Beförderung, die sich für mich zu einem wahren Albtraum entwickelte. Mir war klar, dass wir uns vorerst nicht sehen durften, was du mir wiederum als schwindendes Interesse ausgelegt hast. Heute weiß ich, dass ich gleich zu Anfang offen mit dir hätte reden sollen.”
“Allerdings”, bestätigte Samantha. “Vielleicht hätte ich mich dann auch nicht in diesen Wahn hineingesteigert und dir Hinterhältigkeit vorgeworfen.”
“Glücklicherweise hat sich alles zum Guten gewendet, nicht nur privat, sondern auch sonst. Bedauerlich ist nur, dass du deinen Job verloren hast, obwohl nun ja gar keine Übernahme stattfindet.”
“Wie bitte?”, fragte Samantha fassungslos und erfuhr erstaunliche Neuigkeiten. Während sie sich auf dem Land vergraben und keine Zeitung angerührt hatte, hatte Matt mit dem europäischen Konsortium eine Fusion ausgehandelt, wobei Lord Parker die Rolle des Vermittlers übernommen hatte.
“Du siehst den frisch ernannten Generalmanager von Broadwood, Kendal und Laval vor dir”, berichtete Matt lächelnd. “Unsere neue Zentrale wird in London sein, deshalb dachte ich, wir könnten uns ein Haus im Holland Park kaufen und …”
“Nun mal langsam!”, unterbrach Samantha ihn. “Wenn ihr euch geeinigt habt, hätte ich gar nicht kündigen müssen?”
“Das stimmt”, bestätigte er. “Ich hatte jedoch unter
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