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Du bist in meiner Hand

Du bist in meiner Hand

Titel: Du bist in meiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corban Addison
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während einer der Polizeibeamten Prasad Handschellen anlegte und ihn zwang, sich in einer Ecke des Raumes auf einen Stuhl zu setzen.
    Kopfschüttelnd starrte Thomas den jungen Zuhälter an.
    »Was ist?«, fragte Greer, dem Thomas’ Reaktion nicht entgangen war.
    »Ich habe den Kerl schon mal gesehen. Er stand auf der Straße, als wir vor ein paar Tagen hier vorbeigefahren sind.«
    »Sie haben recht«, entgegnete Greer. »Interessanter Zufall.«
    Sie folgten Dev, der durch den Empfangsbereich auf die Sexräume zusteuerte. Dev wandte sich an Khan, der gerade die Aussage einer jungen Beshya aufnahm, die sich in einen Zimmereingang duckte.
    »Haben Sie Deepak gesehen?«, fragte Dev.
    Khan schüttelte den Kopf. »Er ist wahrscheinlich irgendwo oben, aber ich hatte noch keine Zeit, nach dem Geheimgang zu suchen.«
    »Dürfen wir?«, fragte Dev.
    »Fühlen Sie sich wie zu Hause.« Mit diesen Worten drehte Khan sich wieder zu dem verängstigten Mädchen um.
    »Ich hole einen von den Panchas «, erklärte Greer. An Thomas gewandt, fügte er hinzu: »Das ist jetzt die entscheidende Phase. Wenn wir uns nicht streng an die Vorschriften halten, fängt Suchir morgen mit uns zu handeln an.«
    Sobald Greer mit Mira zurückgekehrt war, eilte Dev den Gang entlang und öffnete dort eine Tür nach der anderen. Die Räume dahinter sahen alle gleich aus. Nichts deutete darauf hin, dass man durch einen von ihnen in eine versteckte Kammer gelangte. Am Ende des Ganges angekommen, nahm er das Bücherregal in Augenschein. Er zerrte daran, doch es bewegte sich nicht von der Stelle. Greer umrundete ihn, um die rechte Seite des Regals abzutasten. Ohne Erfolg. Dev versuchte es auf der linken Seite und stieß dabei auf eine Vertiefung im Holz. Als er mit den Fingern dagegendrückte, löste sich eine Verriegelung.
    »Bingo!«, rief er.
    Während Dev das Bücherregal nach außen aufschwingen ließ, gesellte sich Khan zu ihnen. Gemeinsam spähten sie in die Dunkelheit des dahinterliegenden Treppenhauses. In einiger Entfernung hörten sie eine gedämpfte Männerstimme. Entschlossen stieg Dev die Treppe hinauf, dicht gefolgt von Mira, Greer und Thomas.
    Oben klopfte Dev an die Tür des Dachzimmers. »Deepak?«, fragte er.
    Drinnen trat Deepak einen Schritt zurück und wandte sich an Ahalya, die immer noch reglos auf dem Bett saß.
    »Meine Freunde sind da«, erklärte er. »Bald bist du frei.«
    Verständnislos starrte Ahalya die Fremden an, die plötzlich – teils in Uniform, teils in Zivil – ins Dachzimmer strömten. Eine Inderin trat neben sie und stellte sich als Anita vor. Nachdem die Frau auf dem Bett Platz genommen hatte, versprach sie Ahalya, nicht mehr von ihrer Seite zu weichen, bis sie endgültig in Sicherheit war. Einer der Polizisten steuerte auf Deepak zu und wechselte ein paar Worte mit ihm, die Ahalya nicht verstand. Deepak schüttelte den Kopf, woraufhin sich der Beamte Ahalya zuwandte und sie in der gleichen, für sie unverständlichen Sprache anredete. Als er ihren ratlosen Blick bemerkte, wechselte er zu Hindi über.
    »Ich bin Inspektor Khan von der Polizeiinspektion Nagpada«, erklärte er. »Wir haben Informationen erhalten, denen zufolge sich in diesem Bordell zwei minderjährige Mädchen aufhalten sollen, nicht nur eines. Wo ist das andere Mädchen?«
    Ahalya sah Khan in die Augen. Sie ging davon aus, dass irgendein Missverständnis vorlag.
    »Meine Schwester Sita«, antwortete sie. »Sie ist unten.«
    Khan trat an die Tür und bellte einen Befehl hinaus. Ein paar Sekunden später tauchte ein weiterer Polizist auf. Nach einem kurzen Wortwechsel mit Khan wandte der sich wieder an Ahalya.
    »Unten sind fünfzehn Mädchen, aber keines von ihnen heißt Sita.«
    Ahalyas Hände begannen zu zittern. Fassungslos starrte sie Khan an. Es dauerte einen Moment, bis die Bedeutung seiner Worte zu ihr durchdrang. Sie erhob sich vom Bett und verließ das Dachzimmer. Khan war so überrascht, dass er keinen Versuch unternahm, sie aufzuhalten. Unten begann Ahalya, die inzwischen leeren Sexräume nach irgendeiner Spur von Sita abzusuchen.
    Als sie schließlich den Empfangsbereich erreichte, schob sie sich in die Menge, während sie nach ihrer Schwester Ausschau hielt. Die Beshyas hatten sich auf der anderen Seite des Raumes in einer Ecke versammelt, doch Sita war nicht unter ihnen. Ahalya kämpfte sich bis zu Sumeera vor, die das hektische Treiben mit müden Augen beobachtete.
    »Wo ist Sita?«, fragte Ahalya. »Was habt ihr mit ihr

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