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Du bist in meiner Hand

Du bist in meiner Hand

Titel: Du bist in meiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corban Addison
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Khan einen Umschlag aus seiner Tasche und reichte ihn Deepak.
    »Zwanzigtausend Rupien«, erklärte er. »Ich habe mir die Seriennummern notiert.«
    Deepak reichte den Umschlag an Greer weiter, der die Scheine zählte.
    »Die Panchas werden bald eintreffen«, fuhr der Inspektor fort. »Meine Beamten wissen davon noch nichts. Ich werde die Tür zu diesem Raum abschließen. Um Viertel vor zehn brechen wir auf.«
    Thomas sah zu, wie Rasheed Deepak dabei half, die Kamera und das Abhörgerät anzubringen.
    Kurz nach neun trafen die Panchas ein. Es handelte sich um ein indisches Paar um die dreißig. Der Mann stellte sich in recht passablem Englisch als Kavi vor, die Frau als Mira. Rasheed instruierte die beiden mit ein paar schnellen Salven Hindi.
    Schließlich sah Greer auf seine Armbanduhr. »Es ist an der Zeit«, erklärte er und warf einen Blick zur Tür, wo Khan schon bereitstand. Der Inspektor führte sie zurück in den Eingangsbereich und stellte sie seinen Männern vor. Die sechs Beamten waren mit hölzernen Keulen – sogenannten Lathis – bewaffnet. Zwei der Männer hatten zusätzlich veraltete Karabiner geschultert.
    Der Inspektor erhob die Stimme, um die Deckenventilatoren zu übertönen. »Wir werden an der Bellasis Road warten, bis Deepak sich meldet. Vorher geht niemand rein. Ich fahre im ersten Wagen. Wenn jemand sich rührt, bevor ich den Befehl erteile, kassiere ich seine Marke. Ist das klar?«
    Alle brummten oder murmelten irgendetwas vor sich hin. Die in Khaki gekleideten Halvadars wirkten nervös und zappelig. Zwei von ihnen bedachten Greer und Thomas mit Seitenblicken, aus denen kaum verhohlene Verachtung sprach.
    Khan musterte noch einmal jeden seiner Männer einzeln. »Es spielt keine Rolle, woher ihr stammt oder was ihr von den Beshyas haltet. Stellt euch einfach vor, die Mädchen, die wir retten werden, wären eure eigenen Töchter, und macht euren Job. Noch Fragen?«
    Niemand meldete sich zu Wort.
    »Dann lasst uns aufbrechen«, sagte er.

9
    Wir haben ans andere Ufer
dieser Dunkelheit übergesetzt; Morgenröte
breitet ihren Glanz aus wie ein Netz.
    RIGVEDA
    Mumbai – Indien
    Es war zehn Uhr abends, als sich der Türknauf des Dachzimmers drehte. Dieses Mal erschien nur Sumeera, um Ahalya zu holen. Diese saß mit zerzaustem Haar und tränennassem Gesicht auf dem Bett. Sita war erst seit zwanzig Minuten weg, aber Ahalya kam es vor wie eine Ewigkeit.
    Wie beim letzten Mal war Suchir ohne Vorwarnung aufgetaucht und hatte ihre Schwester mitgenommen. Für Ahalya war das keine große Überraschung gewesen. Sie hatte sich schon den ganzen Tag davor gefürchtet, weil sie wusste, dass die Stunde nahte.
    »Komm«, sagte Sumeera und nahm Ahalya an der Hand, »du wirst für einen Kunden gebraucht. Da darfst du nicht so traurig dreinblicken.«
    Also werde ich heute Abend auch verkauft, dachte sie. Die Vorstellung war so schrecklich, dass sie sich für einen Moment wie betäubt fühlte.
    Rasch schlüpfte sie in die Kleidung, die Sumeera ihr gebracht hatte. Während sie der Frau die Treppe hinunterfolgte, stählte sie sich bereits gegen die Berührung durch die Hände eines Fremden. Eine der Beshyas , das älteste und am wenigsten attraktive Mädchen, stand auf dem Gang und beobachtete sie. Die meisten der Sexräume waren besetzt. Im Vorbeigehen betrachtete Ahalya jede Tür und lauschte, ob inmitten der Geräusche männlicher Lust Sitas Stimme zu hören war.
    Der Mann, der im Eingangsbereich auf der Couch saß, war jung und trug einen Bart. Suchir stand gerade an der gegenüberliegenden Wand und schaltete die Deckenstrahler ein. Wie die beiden Male zuvor fühlte Ahalya sich von dem grellen Licht geblendet.
    »Ein wahrer Leckerbissen«, stellte der Mann fest, während er sich erhob und auf sie zuging. »Suchir, auf dein Urteil ist wirklich immer Verlass.«
    »Ich gebe sie dir für zehntausend.«
    »So teuer, mein Freund? Wie viele Male war sie schon mit einem Mann zusammen?«
    »Erst zweimal. Sie ist noch ganz frisch.«
    Demnach hat Prasad sein Geheimnis also nicht verraten, dachte Ahalya grimmig. Suchir hat keine Ahnung, dass sein Sohn mich seit fast einer Woche jede Nacht gehabt hat.
    Der Mann umrundete Ahalya und blieb dann vor ihr stehen. Sie wich seinem Blick aus.
    »Ich nehme sie«, erklärte er schließlich. »Aber ich möchte mit ihr in den oberen Raum. Da ist es gemütlicher.«
    »Natürlich«, willigte Suchir ein. Er warf Sumeera einen Blick zu, woraufhin diese rasch verschwand.
    Der Mann reichte dem

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