Du bist mein Star!
gebrochen hat", stellte er ruhig fest. "Der Mann, der so unhöflich zu mir war, wie ich hinzufügen möchte. Willst du, dass ich ihn für dich verprügle, Liebes?"
Lara verschluckte sich fast an ihrem Tee und lachte. "Du? Darian verprügeln? Ich glaube nicht, aber danke für das Angebot."
"Auf der Schauspielschule hatte ich Boxunterricht und war einer der Besten in der Klasse." Seine berühmten blauen Augen funkelten fröhlich. "Aber es ist schön, dass du wieder lächelst. Und nun leg die Füße hoch und entspann dich, während ich uns etwas zu essen mache."
Sie seufzte. "Jake, du würdest eine wunderbare Hausfrau abgeben."
Er zog die Brauen hoch und wirkte dabei so gebieterisch, dass Lara plötzlich ahnte, warum er regelmäßig in der Liste der zehn begehrenswertesten Männer auftauchte, die Zeitschriften alljährlich veröffentlichten. "Übertreibe es nicht, Lara", warnte er.
Nach dem Dinner zwang sie sich zu duschen, obwohl sie sich scheute, Darians Duft abzuwaschen, der ihrer Haut immer noch anhaftete. In der Nacht fühlte sich ihr Bett kalt und leer an, aber nicht annähernd so sehr wie ihr Körper. Erstaunlich, wie schnell man sich an jemanden gewöhnte – und ihn dann vermisste.
Glücklicherweise blieb Lara wenig Gelegenheit, trüben Erinnerungen nachzuhängen. Die Werbekampagne erwies sich als großer Erfolg, und es hagelte neue Angebote. Sie hatte den bislang höchsten Bekanntheitsgrad erreicht, und wie es schien, wollte die ganze Welt die zerzauste Brünette mit den strahlenden blauen Augen engagieren.
Trotz der guten Auftragslage langweilte sie die Arbeit zunehmend, denn sie dachte pausenlos an einen gewissen Mann. Sie drehte einen Fernsehspot für ein neues Deodorant, zwei Modemagazine wollten sie verpflichten, und außerdem wurde sie mit Einladungen zu irgendwelchen publicitywirksamen Ereignissen überhäuft. Der Schmerz in ihrem Herzen wollte jedoch nicht weichen.
Als sie eines Abends ihr Apartment betrat, fand sie Jake auf dem Sofa liegend vor. Sie hatte ihn einige Tage nicht gesehen, weil er zu Dreharbeiten für seinen neuesten Film nach Schottland gereist war.
"Wie schön, dass du wieder da bist, Jake!"
"Hallo, Liebes." Er betrachtete sie von Kopf bis Fuß. "Warst du krank?"
"Wieso?"
"Wieso?" wiederholte er spöttisch. "Lara, du hast mindestens eine Kleidergröße verloren. Demnach hast du nichts von dem wilden Mann gehört", fügte er stirnrunzelnd hinzu.
"Ich weiß nicht, warum du ihn so nennst."
"Weil das sein Name ist – nur mit einer etwas anderen Betonung. Also, hast du von ihm gehört?"
"Nein."
"Wie lange ist es jetzt her?"
"Sechs Wochen", erwiderte sie nervös.
"Das war's dann wohl. Ist es vorbei?"
"Ja, Jake, das ist es. Man muss kein Beziehungsexperte sein, um das zu erkennen! Und nun werde ich meiner Schwester eine E-Mail schicken, und dann koche ich dir ein schönes Essen – na, wie klingt das?"
Er lächelte. "Das ist mein Mädchen! Willkommen zurück in der Wirklichkeit, Lara."
Das hätte er sich sparen können, dachte sie, als sie sich an den Tisch setzte. Wenigstens der Computer bot ihr eine Fluchtmöglichkeit. Solange man durchs Internet surfte und mit dem Bildschirm kommunizierte, konnte man der echten Welt und allen Sorgen entrinnen.
Während der Computer das Programm startete, blickte Lara hinaus auf die kahlen Äste der Bäume, die sich vor dem eisblauen Winterhimmel abzeichneten. Würde es je wieder Frühling werden? Mit einem wehmütigen Lächeln klickte sie auf das Symbol für den Posteingang.
Zwölf Nachrichten. Eine von jeder ihrer Schwestern. Eine von ihrem Agenten und eine von einer Schulfreundin, mit der sie gelegentlich korrespondierte. Der Rest war Werbung. Sie markierte die unerwünschten Mitteilungen, um sie zu löschen. Plötzlich hielt sie erschrocken inne.
Goldener Palast?
Vermutlich ein Chinarestaurant, das um Gäste warb. Aber würde ein Chinarestaurant in der Betreffzeile angeben: Akhal Teke und andere Abenteuer ?
Kaum.
Das Herz klopfte Lara bis zum Hals, als sie die Mail öffnete. Grenzenlose Freude und Erleichterung durchfluteten sie. Darian hatte sich gemeldet!
Khalim und ich sind soeben nach einigen Wochen in der Dahab-Wüste zurückgekehrt.
Deshalb hatte sie also nichts von ihm gehört!
Er hat mich dort auf die widerspenstigste Akhal-Teke-Stute gesetzt, die Du Dir nur vorstellen kannst, und mir befohlen, sie einzureiten. Irgendwie ist mir das sogar gelungen – obwohl ich mehr Zeit auf dem Boden als im Sattel
Weitere Kostenlose Bücher