Du bist mein Star!
Wassertropfen rannen ihm über die Haut. "Ich verstehe, warum du es getan hast, okay?"
"Das ist nicht das Gleiche wie Vergebung."
"Verdammt, Lara, kannst du die Sache nicht einfach ruhen lassen?"
"Nein, kann ich nicht!" Sie kletterte aus der Wanne. Das, was sie zu sagen hatte, würde sie nur über die Lippen bringen, wenn sie ihn nicht berührte, denn Berührungen lenkten sie beide unnötig ab. "Du musst wissen, dass es mir ernst war, als ich mich bei dir entschuldigt habe."
Seufzend folgte er ihr und ließ das Wasser aus der Wanne. Laras Worte klangen nach aufrichtigem Bedauern und brachten seinen Entschluss ins Wanken. Es war leichter, sie für raffiniert und skrupellos zu halten, als eine weiche, fürsorgliche, warmherzige und reumütige Frau in ihr zu sehen. Solche Tugenden machten es ihm schwer, ihre Affäre nicht nur als Urlaubsflirt zu betrachten. Zwei attraktive Menschen, die einander an einem romantischen Ort begegneten und sinnliche Freuden schenkten, ohne unter dem alltäglichen Stress zu leiden.
"Vergeben und vergessen." Er nahm sie in die Arme. "Und nun lächle für mich." Er hauchte ihr einen Kuss auf die bebenden Lippen. "Das ist besser. Hm … Viel besser. Lass uns ins Bett gehen."
"Jetzt?"
"Warum nicht. Dinner gibt es erst in ein paar Stunden."
Sein Körper war nahe. Nahe, warm und überwältigend. "Das habe ich nicht gemeint."
"Ich weiß. Aber die Antwort auf deine unausgesprochene Frage ist: Ja, ich möchte ins Bett und dich lieben. Noch einmal. Wenn du allerdings müde bist …" Er blickte ihr tief in die Augen.
Müde? Lara hatte sich nie lebendiger gefühlt. Ein leichter Bartschatten lag auf seinem Kinn. Darian öffnete die Lippen, als sie deren Konturen nachzeichnete. Sie wünschte, die Palasttüren würden sich für immer schließen, und sie beide könnten ewig hier bleiben, denn sie hatte sich unsterblich in Darian verliebt.
Sie senkte die Lider, um ihre Gefühle zu verbergen. "Nein, ich bin nicht müde", wisperte sie.
Darian lachte leise. Er liebte es, wenn sie ihm diesen züchtigen Blick schenkte, während ihr hinreißender Körper verriet, dass ihre Gedanken keineswegs züchtig waren. Als er ihre Brüste umfasste, durchflutete ihn so heftiges Verlangen, dass es fast an Schmerz grenzte.
Verwirrt schüttelte er den Kopf. Eine Berührung, und er war verloren – oder lag es einfach daran, dass er sich Lara seit der Ankunft in Maraban verweigert hatte? Zweifellos war sein Hunger nach ihr durch den Verzicht gewachsen, oder sollte sie einen geheimnisvollen erotischen Zauber auf ihn ausüben?
Er hob sie hoch und trug sie zum Bett. "Ist dir eigentlich klar, dass wir zum ersten Mal zusammen im Bett liegen?" fragte er, nachdem sie zwischen die Laken geschlüpft waren. "Keine Sofas, keine Stallungen und keine Wannen. Jetzt sind wir genau wie die meisten anderen Paare, nicht wahr?"
Lara hegte in diesem Punkt gewisse Zweifel, doch dann schob er die Hand zwischen ihre Schenkel, so dass sie nicht mehr klar denken konnte.
Ob es für andere Paare auch so himmlisch ist? fragte sie sich später, nachdem sie erneut höchste Erfüllung gefunden hatte.
Nicht grübeln, genießen, riet eine innere Stimme. Tu so, als wäre es ein Traum, aus dem du nie erwachen wirst.
Von diesem Tag an fühlte Lara sich wie in den Flitterwochen – natürlich ohne Liebeserklärung und Trauung, aber die Tage verliefen so traumhaft und harmonisch, wie sie sich ihre Hochzeitsreise immer vorgestellt hatte. Keine Sorgen, keine Realität. Sinnliche Vormittage und märchenhafte, lange Nächte. Dass sie nur einen kurzen Abstecher nach Maraban geplant hatten und die Zeit unaufhaltsam verstrich, verdrängte sie.
Darian suchte nicht mehr im Morgengrauen die Stallungen auf, aber Khalim nahm sie beide täglich nach dem Frühstück auf einen Ausritt mit. Darians Reitkünste wurden mit jedem Tag besser – er glich einem Schwamm, der jeden Rat von Khalim in sich aufsog und furchtlos in die Tat umsetzte.
"Er wird mich bald schlagen", meinte Khalim seufzend zu Lara, als Darian zum ersten Mal galoppierte und dabei unbeschwerter wirkte, als sie ihn je erlebt hatte.
Sie nickte. "Wahrscheinlich." Mich hat er längst besiegt, fügte sie im Stillen hinzu. Zumindest meinen Vorsatz, mich nicht in ihn zu verlieben.
Khalim schien ihre Gedanken zu erraten. "Liebst du ihn?"
"Wie kannst du mir eine solche Frage stellen, Khalim", protestierte sie errötend.
"Ich kann fragen, was ich will – schließlich bin ich der Scheich", erwiderte
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