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Du bist nie allein

Du bist nie allein

Titel: Du bist nie allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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frei.«
    »Was schwebte dir denn vor?«, fragte Julie.
    »Etwas ganz Besonderes. Soll aber eine Überraschung bleiben.«
    Julie antwortete nicht gleich, und Richard griff nach ihrer Hand, als spüre er ihre Unentschlossenheit. »Es wird dir gefallen, Julie. Glaub mir. Aber du wirst etwas früher Schluss machen müssen. Ich müsste dich so gegen vier von zu Hause abholen.«
    »Warum so früh?«
    »Die Anfahrt dauert etwas länger. Meinst du, du kannst es einrichten?«
    Sie lächelte. »Dann muss ich zwar meinen Terminkalender etwas umsortieren, aber ich glaube schon. Soll ich mich fein anziehen oder leger?«
    Eigentlich wollte sie wissen, ob sie eine Tasche packen sollte. Wenn Richard sagte, beides, bedeutete es, dass er eine Wochenendreise plante. Und das konnte sich Julie noch nicht so recht vorstellen.
    »Ich werde Sakko und Krawatte tragen, falls das als Hinweis reicht.«
    »Nun, da muss ich wohl noch einkaufen gehen«, sagte sie.
    »Du wirst wunderschön sein, ganz sicher, egal, was du trägst.«
    Richard gab ihr noch einen Kuss, und als er fort war, tastete Julie nach dem Medaillon. Es schnappte mit einem Klicken auf, und wie sie vermutet hatte, war innen Platz für zwei kleine Fotos. Zu ihrer Überraschung sah sie, dass Richard bereits ihre Initialen hatte eingravieren lassen, einen Buchstaben auf jeder Seite.
    »Das sieht nicht gut aus, Brüderchen«, räumte Henry ein. »Egal, was Emma neulich Abend gesagt hat. Das sieht nicht gut aus.«
    »Danke für den Hinweis, Einstein«, grummelte Mike. »Lass dir einen Rat geben.«
    »Noch mehr Ratschläge?«
    Henry nickte. »Bevor du etwas unternimmst, musst du einen Plan haben.«
    »Was für einen Plan genau?«
    »Keine Ahnung. Aber an deiner Stelle würde ich mir was Gutes ausdenken.«
    »Es ist zauberhaft«, sagte Mabel, das Medaillon musternd. »Schätze, er ist ganz hin und weg von dir, hm? Sieht aus, als hätte es ein kleines Vermögen gekostet.«
    Sie wies auf das Medaillon. »Darf ich mal?«
    »Ja, nur zu«, sagte Julie und beugte sich vor.
    Mabel betrachtete es genauer. »Und es stammt auf keinen Fall von einem Juwelier hier in der Stadt. Sieht aus, als wäre es ein Unikat.«
    »Meinst du?«
    »Ganz sicher. Richard Franklin hat eindeutig Geschmack.«
    Mabel ließ das Medaillon los, und Julie spürte, wie es ihr leicht gegen die Brust schlug. Sie nahm es noch einmal in Augenschein. »Jetzt muss ich nur noch ein passendes Foto finden.«
    Mabels Augen funkelten. »Oh, Süße – wenn du nicht weißt, wen du nehmen sollst, kann ich dir gern ein Foto von mir geben. Wäre mir sogar eine Ehre.«
    Julie lachte. »Danke. Weißt du, an dich habe ich als Erstes gedacht.«
    »Ganz bestimmt. Also – wirst du ein Bild von Singer nehmen?«
    Als er seinen Namen hörte, hob Singer den Kopf. Er hatte neben Julie gestanden, seit sie wieder in den Salon gekommen war, und Julie strich ihm über den Rücken.
    »Den Kerl müsste ich wahrscheinlich aus hundert Metern Entfernung knipsen, damit er aufs Foto passt.«
    »Stimmt«, sagte Mabel. »Was hat er denn eigentlich? Er ist in letzter Zeit so anhänglich.«
    »Ich habe keine Ahnung. Aber du hast Recht – er macht mich ganz verrückt. Ständig stolpere ich über ihn, sobald ich mich umdrehe.«
    »Wie benimmt er sich bei Richard? Zu Hause, meine ich?«
    »Ganz wie hier«, sagte Julie. »Er starrt ihn zwar dauernd an, aber wenigstens knurrt er nicht mehr so wie beim ersten Mal.«
    Singer winselte.
Lass das Jammern,
schien es zu besagen.
Wir wissen beide, dass du mich liebst, egal, wie ich mich aufführe.
    Ein Plan, dachte Mike, ich brauche einen Plan. Er rieb sich das Kinn, ohne zu merken, dass er überall Schmiere hinterließ. Henry hat Recht, dachte er. Ausnahmsweise hatte der Kerl mal etwas Bedeutsames gesagt, etwas, das Sinn ergab. Einen Plan brauchte er dringend.
    Aber natürlich war das leichter gesagt als getan. Das Hauptproblem bestand darin, dass er nicht wusste, wo er anfangen sollte. Bisher war er für Julie ein Freund gewesen, der Freund, auf den sie sich immer verlassen konnte. Der ihr Auto reparierte und mit Singer Frisbee spielte, der sie in den ersten beiden Jahren nach Jims Tod getröstet hatte, wenn sie weinte. Nichts davon schien von Bedeutung gewesen zu sein; stattdessen hatte sie sich mit Richard verabredet. Letzte Woche war Mike ihr dann aus dem Weg gegangen. Er hatte nicht mit ihr gesprochen, sie nicht angerufen, war nicht mal kurz auf einen Sprung bei ihr vorbeigegangen. Und das Ergebnis? Julie hatte

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