Du + Ich = Wir Zwei, 1
darfst dich nicht so bedrängen lassen! Seit dem allerersten Tag hört er nicht auf, er ist besessen von dir! Du solltest mit King darüber sprechen“, sagt Sophie.
„Dafür müsste der Herr Milliardär erst einmal wiederkommen“, mischt sich unser französischer Will Smith in unser Gespräch ein.
„Wer weiß, ob er überhaupt wiederkommt“, antworte ich. Ich bin von den drei Gläsern, die ich in weniger als einer Stunde getrunken habe, ganz benebelt.
Ich wollte eigentlich schon nach Hause gehen, bin aber doch geblieben. Ich verbringe keinen besonders schönen Abend, aber ich habe nicht den Mut dazu, allein zu Hause herumzusitzen. Wieder an ihn zu denken, ihm böse zu sein, weil er nichts von sich hören lässt, die nächsten Ereignisse vor Augen zu haben, wieder der Vergangenheit nachzuweinen – dazu habe ich keine Lust. Mit Sophie und Clarence bin ich gerne zusammen, auch mit den restlichen Kollegen und neuen Mitarbeitern. Zum Glück hat Joseph etwas anderes zu tun, weil er nicht mehr um mich herumschleicht. Ich ertappe ihn oft dabei, wie er mich aus der Ferne beobachtet, aber das rege Treiben, das mich umgibt, und der Alkohol helfen mir, nicht mehr an ihn denken zu müssen. Es wäre übrigens an der Zeit, dass ich auf Softdrinks umsteige …
Es ist schon fast Mitternacht, als Sophie mir sagt, dass Clarence und sie sich ein Taxi teilen werden und sie mich auffordert, mitzufahren. Berichtigung: Sie besteht darauf, dass ich mich zu ihnen geselle. Anscheinend hat sie bemerkt, dass ich ein „wenig“ zu tief ins Glas geschaut habe … Ich nehme das Angebot dankend an, aber bitte sie, noch eine viertel Stunde zu warten. Ich habe immer noch nicht mit Marc gesprochen. Ich muss mich doch unbedingt bei ihm bedanken. Ich mache einen Umweg über die Toilette. Das dringende Verlangen verpflichtet. In meinem Kopf dreht sich alles. Ich muss mich für einen Augenblick setzen. Der große Raum aus dunklem Marmor ist auf einmal modern und gemütlich. Zum Glück hält sich niemand anders hier auf. Selbstgespräche auf der Toilette zu führen, gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen … Vor allem nicht, wenn ich zu viel getrunken habe und meine Worte mich verraten könnten.
Ich wasche mir gerade die Hände und schwöre mir, dass ich nie wieder während beruflichen Veranstaltungen trinken werde, als Wilson hereinkommt und die Tür hinter sich schließt. Er lehnt sich mit dem Rücken an die Wand und starrt mich mit einem sehr perversen Funkeln in den Augen an. Dieses Mal werde ich nicht lange fackeln. Er hat Grenzen überschritten und es wird Zeit, ihn richtig in die Schranken zu weisen!
„Raus hier! Sie haben hier nichts verloren. Seit einem Monat belästigen Sie mich schon. Sie haben keinen Respekt vor mir. Und jetzt reicht’s mir! Verschwinden Sie, Joseph! Ich mache keinen Scherz. Gehen Sie oder ich schreie!“
„Du weißt schon, wer ich bin, du kleiner Vamp? Ich bin dein Vorgesetzter! Glaubst du wirklich, du kannst so mit mir reden? Wenn du nicht willst, dass ich dich auf der Stelle feuere, wirst du lieb zu mir sein“, betont er mit rauer und bedrohlicher Stimme. Er kommt langsam auf mich zu.
Verdammt! Worauf will er hinaus?!
„Joseph, Sie befinden sich auf sehr dünnem Eis. Wenn Sie irgendetwas versuchen sollten, werde ich Ihnen Ihr Leben zur Hölle machen. Sie können mir keine Angst einjagen“, rutscht es mir heraus, wobei ich mir selbst kein Wort davon glaube.
Ich zittere wie Espenlaub. Der Alkohol hat mich verletzbarer gemacht und sorgt dafür, dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Dieser Typ versetzt mich in Angst und Schrecken. Ich glaube, er ist zu allem fähig.
„Wenn ich dir keine Angst einjage, mache ich also Eindruck auf dich … Komm her. Ich will dich unbedingt küssen.“
Sophie! Clarence! Wo seid ihr?!
Mir ist übel. Allein bei der Vorstellung, seine Lippen auf meinen zu spüren, dreht sich mir der Magen um. Voller Panik setze ich alles auf eine Karte: Ich renne zur Tür und hoffe, dass ich ihm so entkommen kann, aber das geht schief. Seine Arme umschließen mich. Er drückt mich energisch an die kalte Wand und legt dabei seine dicke, heiße Hand auf meinen Mund.
„Lass mich dich verführen, Alma. Wehr dich nicht.“
Ich werde unruhig, ich will mich wegdrehen. Ich versuche, ihn mit aller Kraft von mir wegzustoßen. Er küsst mich am Hals, legt seine Hände auf mich. Mir laufen die Tränen über das Gesicht. Ich durchlebe gerade einen Albtraum. Meine letzten
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