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Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose

Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose

Titel: Du Kannst Es, Du Weisst Es Nur Noch Nicht: Die Kraft Der Hypnose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Ahnfeldt
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allein zu Unterhaltungszwecken einsetzten, datieren um das Jahr 1890. Eine Gruppe von Hypnotiseuren unter der Leitung von Thomas F. Adkin tourte durch die USA und gab ihre Künste vor ausverkauften Häusern zum Besten. Einige Shownummern, die schon damals aufgeführt wurden, zählen noch heute zum Repertoire vieler Hypnotiseure auf der ganzen Welt – wie zum Beispiel das »Hypnotische Orchester«. Dabei wird den freiwilligen Mitspielern auf der Bühne suggeriert, sie seien Orchestermusiker. Auf ein Zeichen des Hypnotiseurs hin greifen dann alle nach ihren imaginären Instrumenten und spielen darauf.
    Öffentliche Schauvorführungen von anerkannten Medizinern waren Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts auch in Europa gang und gäbe. In manchen Kreisen galt der Hypnotiseur als Variante des Magiers, der durch die Kraft seiner Suggestionen den Menschen Befehle gab, denen sie sich offenbar nicht widersetzen konnten.
    Die Menschen waren fasziniert von dem, was sie auf den Bühnen und auf Jahrmärkten sahen. Überhaupt herrschte ein großes Interesse an ungewöhnlichen Geistesphänomenen, die Parapsychologie wurde geboren, Seancen wurden abgehalten. Hypnose aber fiel eher unter die Kategorie der außergewöhnlichen Unterhaltung, und das ist auch richtig so, denn mit Magie und Mystik hat sie nichts gemein.
    Der deutsche Hypnotiseur Adolf Sinapius veröffentlichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts die »Zehn Unterrichtsbriefe zur vollständigen Erlernung des Hypnotismus, Magnetismus usw.«. Im Anhang hierzu findet sich die Anleitung »Wie veranstalte ich hypnotische Vorführungen«. Sinapius beklagt sich im Vorwort darüber, dass inzwischen das »öffentliche Auftreten als Hypnotiseur oder Suggestator usw. verboten« sei . »Der befähigte Hypnotiseur wird deshalb seinen Wanderstab nehmen und nach den Ländern gehen müssen, welche dem Hypnotismus sympathischer gegenüberstehen als unser Vaterland«, empfiehlt er.
    Zu seinem Programm gehörten Shownummern, die wir auch heute auf der Bühne sehen: Eine Person vergisst ihren Namen, eine andere kann sich nicht an die Zahl Fünf erinnern. Andere Experimente waren für seine Zeit typisch, etwa: »Die Person glaubt, Offizier zu sein.« Man stelle sich vor, wie im kaisertreuen Deutschland die Zuschauer reagiert haben müssen, wenn ein Freiwilliger plötzlich als Offizier auf Kommando des Hypnotiseurs seine imaginären Soldaten exerzieren ließ und sie herunterputzte.
    In den Achtzigerjahren des 20. Jahrhunderts wurde die Showhypnose in Deutschland aufs Neue populär. Hypnotiseure traten in Diskotheken auf und verblüfften die Zuschauer mit Blitzhypnosen und Experimenten unter den Freiwilligen. Hier sind die Agierenden nicht fern auf einer Bühne von den Rängen aus zu betrachten, sondern das Publikum ist nah am Geschehen dran, wird in die Show mit eingebunden. Ähnlich verhält es sich in der bunten Welt des Varietés, wo Artisten, Magier und Mentalisten ihre Künste zum Besten geben. Realität und Fantasie vermischen sich, und mit einem Mal ist der Zuschauer der Star des Abends.
    Auch ich betrachte meine Zuschauer, die als Freiwillige auf die Bühne kommen, als die wahren Stars des Abends. Denn: Hypnose ist nur möglich, wenn der andere sich darauf einlässt. Wer auf die Bühne kommt und im Stillen sagt: »Mit mir nicht, ich lasse mich nicht hypnotisieren«, wird recht behalten – auch wenn er sich dabei eine ganz außergewöhnliche Erfahrung versagt.
    Die meisten Erfahrungen als Hypnotiseur sammelte ich bei Shows in Freizeitparks. Damals hielt ich es wie all meine Kollegen, die ich zu dem Zeitpunkt gesehen hatte: Ich gab mich mystisch. »Den großen Zampano machen«, wie ich das gern nenne. Doch richtig wohl fühlte ich mich in der Rolle nicht. Ich empfand Hypnose als etwas Natürliches, wollte sie herausrücken aus dem mystischen Nebel, der sie zuweilen umweht. Und das tat ich dann auch. Ausschlaggebend war eine Aufführung, die ich in Las Vegas gesehen hatte. In den USA hat die Showhypnose eine große Tradition, ein Besuch gehört zum Standardprogramm des Las-Vegas-Touristen. Mich faszinierte die Lockerheit, mit der mein amerikanischer Kollege vor das Publikum trat. Und so wurde er mein Rollenvorbild auch in deutschen Landen.
    Wenn ich eine Show gebe, muss ich Vertrauen zu meinen Zuschauern aufbauen. Hypnose ist kein Geheimwissen, der hypnotische Zustand ist etwas, das wir alle täglich erleben. Wer sich darauf einlässt, entdeckt in sich ein weites Feld voller

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