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Du kannst mich einfach nicht verstehen: Warum Männer und Frauen aneinander vorbeireden (German Edition)

Du kannst mich einfach nicht verstehen: Warum Männer und Frauen aneinander vorbeireden (German Edition)

Titel: Du kannst mich einfach nicht verstehen: Warum Männer und Frauen aneinander vorbeireden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Tannen
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in Alice Deakins’ Studie über die Gesprächsthemen von Männern und Frauen auf. Deakins führte eine so genannte »Lauschaktion« durch: Sie setzte sich allein in eine Kantine für Bankangestellte und belauschte, worüber die Leute an den Nebentischen redeten. Es handelte sich nicht um Gespräche zwischen Männern in leitenden Positionen mit ihren Sekretärinnen oder Ehefrauen. Die männlichen und weiblichen Bankangestellten in Deakins’ Studie waren gleichberechtigte Kollegen. Die Wissenschaftlerin stellte fest, dass die Männer unter sich hauptsächlich über Geschäftliches und nie über Leute redeten, nicht einmal über Kollegen. Das zweithäufigste Thema war das Essen. Weitere beliebte Gesprächsstoffe waren Sport-und Freizeitaktivitäten. Wenn Frauen unter sich waren, sprachen sie am häufigsten über Menschen – und zwar nicht in erster Linie über Arbeitskollegen, sondern eher über ihre Freunde, Kinder und Partner. Der zweithäufigste Gesprächsstoff war die Arbeit und der dritte Gesundheit, was auch das Thema Diät umfasste.
    Wenn Frauen und Männer zusammensaßen, tendierten sie dazu, die jeweiligen Lieblingsthemen zu vermeiden und sich auf Themen zu konzentrieren, die beide Gruppen interessierten. Aber bei der Diskussion dieser Themen richteten sie sich ausschließlich nach dem Gesprächsstil der Männer. Eine Unterhaltung übers Essen wurde so geführt, wie es bei den Männern üblich war; man sprach darüber, was man gerade aß, und über Restaurants und kaum über Gewichtskontrolle oder Gesundheit. Wenn über Freizeit und Erholung geredet wurde, dann auf Art der Männer, das Gespräch konzentrierte sich auf Sport und Urlaub statt auf gesundheitliche Aspekte oder Figurtraining, wie es bei den Frauen beliebt war. Und wenn die Bankangestellten über Häuser und Wohnungen redeten, dann so, wie die Männer es taten, das Gespräch drehte sich um Standort, Eigentumswerte und Arbeitswege und nicht, wie bei den Frauen üblich, um das Hausinnere (wie zum Beispiel Raumaufteilung und Isolierung) oder um innerhäusliche Angelegenheiten (zum Beispiel, wie man eine Putzhilfe findet).
    Deborah Lange entdeckte bei ihrer Analyse privater Teenagergespräche ein ähnliches Verhaltensmuster. Wenn die Mädchen allein waren, sprachen sie über Beziehungsprobleme; wenn Jungen allein waren, unterhielten sie sich über gemeinsame Aktivitäten und Pläne und gaben Kommentare über Freunde ab. Wenn Jungen und Mädchen sich gemeinsam unterhielten, sprachen sie über gemeinsame Aktivitäten und Pläne und gaben Kommentare über Freunde ab. Mit anderen Worten, in gemischten Gesprächsgruppen redeten die Mädchen mehr oder weniger so, wie die Jungen redeten, wenn keine Mädchen dabei waren. Aber wenn die Mädchen sich allein unterhielten, redeten sie ganz anders als in Gegenwart von Jungen. Ref 112
    Alle diese (und andere) Studien belegen, dass Mann-Frau-Gespräche mit größerer Wahrscheinlichkeit einem reinen Männergespräch als einem reinen Frauengespräch gleichen. Wenn Männer und Frauen sich miteinander unterhalten, machen zwar beide Zugeständnisse, aber die Frauen mehr als die Männer. Frauen sind in gemischten Gruppen im Nachteil, weil sie weniger Erfahrung mit dieser Art der Gesprächsführung haben. Das macht vielleicht auch verständlicher, warum Mädchen in reinen Mädchenschulen besser abschneiden als in gemischten Schulen, während Jungen in beiden Schulformen relativ gleichbleibende Leistungen zeigen. Es erklärt vielleicht auch, warum bei der von Aries durchgeführten Untersuchung die Frauen, nicht aber die Männer angaben, dass sie gleichgeschlechtliche Diskussionsgruppen bevorzugten. Alle diese Untersuchungen tragen zur Beantwortung der Frage bei, warum Frauen Gespräche mit ihren männlichen Partnern so unbefriedigend finden, während die Männer als Teilnehmer derselben Gespräche wesentlich seltener Kritik äußern.
    Die Sprechweise, die für Zusammenkünfte und Diskussionsrunden typisch ist, ist relativ öffentlich und entspricht eher der Berichtssprache. In Anbetracht ihrer Vorliebe für die Beziehungssprache ist es nicht überraschend, dass viele Frauen es schwierig finden, auf Zusammenkünften zu Wort zu kommen, obwohl auch Männer es manchmal schwer haben, sich in Unterhaltungen von Frauen einzuschalten, die sich bei ihrer beziehungsorientierten Sprechweise überlappen. Wenn Frauen es problematisch finden, in gemischten Gruppen das Wort zu ergreifen und zu behalten, so liegt das zum Teil daran, dass

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